Canon Selphy CP910 im Test

Mobiler Fotodrucker: Fotolabor fürs Handgepäck

Es gibt mittlerweile eine Vielzahl von preiswerten mobilen Fotodruckern für den Heimgebrauch. Besonders beliebt sind dabei Geräte, die Fotos im Standardformat 10 x 15 Zentimeter ausgeben können. Wir stellen Ihnen den Canon Selphy CP910 vor. Er reiht sich in diese Kategorie ein. Doch: In welchen Bereichen glänzt und in welchen Bereichen enttäuscht der tragbare Drucker eigentlich? Wir zeigen es Ihnen in unserem Test. 

Von   Uhr

Das Angebot an kleinen Fotodruckern für den heimischen Schreibtisch ist in der letzten Zeit deutlich angestiegen. Zuerst waren sie lediglich ein Nischenprodukt, für das sich die Hersteller gut bezahlen ließen. Doch mittlerweile sind die kompakten Minidrucker nicht nur erschwinglich, sondern überraschen fast durchweg mit einer überaus hohen Qualität. So kann man sich den Gang zum Drogerieoder Elektronikmarkt getrost sparen, zumal die dortigen Drucker auch nicht immer eine gleich bleibende Fotoqualität gewährleisten. Canons Produktreihe hört auf den Namen Selphy. Neben dem hier getesteten Modell 910, das für knapp 90 Euro im Handel erhältlich ist, bietet der Hersteller vier weitere Modelle an.

Anschlussfreudig

Der Selphy 910 zeigt sich äußerst anschlussfreudig. Sie können ihn nicht nur per USB an Ihren Rechner anschließen, via USB und PictBridge mit einer passenden Kamera verbinden oder die Bilder direkt von einer SD-Karte drucken, das Gerät verfügt auch über eine eigene WLAN-Anbindung. Nach der Aktivierung erstellt der Drucker sein eigenes WLAN-Netzwerk, so können Sie sich problemlos mit Ihrem Computer, Ihrem iPad oder iPhone verbinden und von den jeweiligen Endgeräten direkt drucken. Alternativ kann der Selphy auch in ein bestehendes WLAN eingebunden werden.

Erstere Methode ist jedoch gerade für den mobilen Einsatz bestens geeignet, zumal es sogar einen separat erhältlichen Akkupack für den Drucker gibt. Er kostet mitsamt Ladegerät aber doppelt so viel wie der Drucker selbst. Besonders schön ist, dass sich der Selphy völlig problemlos via AirPrint verbinden lässt. Im Test liefen nach knapp zwei Minuten die ersten Bilder aus dem Drucker, direkt von einem iPhone aus drahtlos gedruckt. Das Zusammenspiel zwischen dem iOS-Gerät und dem Canon verlief absolut reibungslos.

Größe, Aufstellung und Bedienung

Der Drucker selbst ist von der Grundfläche ungefähr so groß wie eine DVD-Hülle und knapp 6 cm hoch. Die Aufnahme für das Papiermagazin ist für den  Transport mit einer Klappe geschützt, die Kartusche lässt sich seitlich einschieben. Auch dies gestaltet sich problemlos: einfach Klappe öffnen, Kartusche einlegen, fertig. Das robuste Papiermagazin lässt sich vorn einschieben. Für den Transport sind die Blätter darin gut geschützt gelagert. Was man allerdings beachten muss: Hinter dem Drucker sollten 15 bis 16 cm Platz sein, denn das Bild fährt nach dem Druck jeder Farbe nach hinten aus dem Gerät, das fertige Bild wird nach vorn ausgeworfen. 

Die Bedienung des Selphy ist recht einfach gehalten und in den meisten Fällen selbsterklärend, die Menüstruktur ist einigermaßen übersichtlich, auf dem aufklappbaren 2,7-Zoll-Farbdisplay lassen sich zwar keine großen Bildbearbeitungsdetails darstellen, zur Auswahl und groben Beurteilung der Bilder reicht es aber allemal – die Zoomfunktion hilft hier zumindest ein wenig. Direkt  am Drucker können die wichtigsten Einstellungen wie randloser Druck, Layout oder einfache Bildmanipulationen wie Helligkeitsanpassung, Rote-Augen-Korrektur oder die Retusche von Hautunreinheiten vorgenommen werden. Auch verschiedene Layouts können eingestellt werden.

Easy-PhotoPrint

Canon bietet aber auch im App Store eine passende App zum Drucker an: Easy-PhotoPrint ist kostenlos erhältlich, auch über diese App lassen sich Bilder aus  der Fotos-App des iPhones drucken. Ansonsten kann man damit nicht viel anstellen, die Funktionen sind eher rudimentär. Schöner wäre es gewesen, hätte man die Bearbeitungsfunktionen des Druckers mit in die Software integriert. So ist es komfortabler, die Bilder direkt via AirPrint an den Selphy zu schicken. 

Druckqualität

Wie gut schlägt sich der Drucker denn nun in seiner ureigensten Disziplin? So viel vorweg: Die Druckergebnisse können sich sehen lassen. Der Selphy druckt mit dem sogenannten Thermosublimationsverfahren, das heißt, die Farbe wird unter Wärmeeinwirkung von der Farbträgerfolie der Kartusche auf das spezielle Papier aufgedampft. Das geschieht hier in drei Schritten für die drei Farben Cyan, Magenta und Gelb, ein vierter Durchgang trägt noch eine spezielle Schutzschich auf das Papier auf. Der Vorteil des Ganzen: Man erhält direkt ein trockenes Bild, das sich ohne Weiteres sofort anfassen lässt. Die Druckqualität des Selphy überrascht dann auch überaus positiv. Die Farben sind leuchtend, aber nicht übertrieben stark, ein Farbstich ist – selbst bei Schwarz-Weiß-Bildern – nicht zu erkennen.

Die Konturen sind scharf, der Kontrast und die Helligkeit überzeugen selbst in der Grundeinstellung. Die Bilder sind auch vor UV-Licht geschützt, der Hersteller gibt eine Lebenserwartung von 100 Jahren für die Abzüge an. Der Nachteil des Verfahrens ist eine nicht ganz so schnelle Druckzeit, weil das Bild den Drucker viermal durchlaufen muss. Doch selbst dies ist in knapp über einer halben Minute erledigt. Kosten und Verbrauchsmaterial Ähnlich wie bei Tintenstrahldruckern verhält es sich auch mit vielen mobilen Fotodruckern. Die Anschaffungskosten der Geräte sind noch moderat, das Verbrauchsmaterial mehr zu Buche. Canon ist hier auch nicht gerade spendabel, eine Druckerkartusche und Papier sind nicht im Lieferumfang enthalten. 36 Bilder in der Größe 100 x 148 mm inklusive Druckerkartusche sind für knapp 16 Euro erhältlich, der Maxipack mit 108 Bildern kostet knapp 36 Euro, also etwa 33 Cent pro Bild. Viel günstiger ist es am Automaten auch nicht – den Weg hat sich man überdies gespart. 

Die Bilder selbst sind leider nur in zwei Formaten, 10 x 15 cm und in 5 x 5 cm erhältlich, jeweils auch in einer Stickervariante. Hier wäre eine größere Vielfalt wünschenswert. Zurzeit sind Papier und Druckerkartuschen nur im Bundle von Canon erhältlich, alternative Anbieter gibt es noch keine, man muss sich mit dem begnügen, was der Hersteller anbietet. Beachten muss man weiterhin, dass für jede Papiersorte eine spezielle Kartusche vorgesehen ist. Wechselt man das Papier, muss auch die Druckerpatrone gewechselt werden. Auf normales Papier kann übrigens nicht gedruckt werden.

Fazit

Unter den Fotodruckern für zu Hause ist Canons Selphy 910 eindeutig ein Highlight. Er überzeugt vor allem durch seine Druckqualität, die Bilder sind scharf, farbecht und dynamisch. Durch seine kompakten Maße und den zusätzlich erhältliche
(allerdings teuren) Akkupack ist der Selphy auch überaus mobil – und man kann ihn auf vielfältige Art und Weise an seine Geräte anbinden.

Testergebnis
ProduktnameSelphy CP910
HerstellerCanon
Preis88 €
Webseitewww.canon.de
Pro
  • Überzeugende Druckqualität
  • Viele Anschlussmöglichkeiten
Contra
  • Verbrauchsmaterial nur in wenigen Größen
  • Akkupack sehr teuer
Bewertung
1,5sehr gut

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Guter Artikel. Ich habe ältere Selphy Drucker und war stets voll begeistert - ausser der mangelnden Weiterentwicklung der Treiber seitens Canon. Funktioniert der Selphy CP910 denn unter dem Mac OS 10.10 (Yosemite)?

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