Lohnt sich die Apple SIM? Das sind die Vor- und Nachteile

Nun hat Apple Apple SIM auch in Deutschland gestartet. Als Partner nennt Apple die Mobilfunknetzbetreiber EE, GigSky und T-Mobile. Bisher sind jedoch nur die Preise von GigSky bekannt – und die sind überraschend teuer. Es stellt sich also die Frage, ob die Apple SIM tatsächlich die bessere Option ist, oder ob Reisende nicht lieber einen speziellen Tarif fürs Ausland abschließen beziehungsweise sich eine Prepaid-Karte im Zielland kaufen.

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Seit wenigen Tagen ist die Apple SIM nun auch in Deutschland erhältlich. Apple schöpft jedoch noch nicht den vollen, denkbaren Funktionsumfang der Apple SIM aus. Zunächst ist nur das iPad Air 2 mit SIM-Karten-Slot und das iPad 3 mit SIM-Karten-Slot mit der Apple SIM kompatibel. Telefonieren ist nur über Umwege, beispielsweise über VoIP-Dienste wie Skype, WhatsApp oder FaceTime, möglich, denn Apple konzentriert sich erst einmal auf die Daten-Übertragung.

Apple zielt mit seiner Apple SIM in erster Linie auf Reisende ab. Halten sich Nutzer öfter oder für eine längere Zeit im Ausland auf, müssen sie sich mit Apple SIM keine zweite SIM-Karte mehr zulegen, mit deren Hilfe sie günstig im Internet surfen können. Stattdessen können sich Anwender dank Apple SIM einfach eine Nummer des Mobilfunknetzanbieters im Aufenthaltsland besorgen. Anschließend können Anwender einfach im Betriebssystem Ihres iPads zwischen den verschiedenen SIM-Karten wechseln.

Ist die Apple SIM günstiger?

Apple hat auf seiner Webseite zur Apple SIM drei Mobilfunknetz-Anbieter als Partner genannt: EE, GigSky und T-Mobile. Bisher sind allerdings nur die Preise von GigSky bekannt – und die sind auf den ersten Blick recht hoch. Lohnt es sich also überhaupt, Apple SIM zu nutzen, oder ist man mit einer herkömmlichen SIM-Karte nicht günstiger dran?

Nehmen wir als Beispiel die USA, ein viel bereitstes Land außerhalb der EU. Wenn Sie mit Ihrem iPad in die Vereinigten Staaten reisen und dort das Internet über Apple SIM nutzen wollen, zahlen Sie bei GigSky für ein Volumen von 40 MB, dass sie innerhalb von drei Tagen nutzen können, 10 Euro, für 200 MB in sieben Tagen 25 Euro, für 400 MB in 14 Tagen 35 Euro und für 1 GB in 30 Tagen 50 Euro.

Wenn Sie in den USA beispielsweise Ihre deutsche T-Mobile-SIM-Karte nutzen, zahlen Sie deutlich mehr. 50 KB kosten dann 0,49 Euro. 1 MB sind somit 9,8 Euro. Allerdings bietet die Telekom auch einen Tarif namens Travel & Surf an. Für 2,95 Euro können Sie mit Travel & Surf 50 MB innerhalb von 24 Stunden aus dem US-amerikanischen Mobilfunknetz herunterladen. 150 MB innerhalb von sieben Tagen kostet 14,95 Euro. Ein Angebot über einen längeren Zeitraum oder ein größeres Datenvolumen gibt es bei der Telekom für die USA jedoch nicht.

Sollten Sie sich also immer nur für einen kurzen Zeitraum in den USA aufhalten und nicht damit rechnen, ein großes Datenvolumen zu benötigen, also keine Musik oder Filme streamen, sondern lediglich surfen und E-Mails schreiben, ist der herkömmliche Reisetarif bei der Telekom günstiger. Erst wenn Sie sich länger in den USA aufhalten und ein großes Datenvolumen benötigen, ist Apple SIM die günstigere Variante – zumindest wenn man die Tarife von T-Mobile und GigSky zugrunde legt: Für ein 1 GB Datenvolumen zahlen Sie bei GigSky 50 Euro, während es bei T-Mobile rund 100 Euro sind.

Prepaid ist im Einzelfall die bessere Option

Möglicherweise ist eine Prepaid-SIM-Karte aus dem Aufenthaltsland aber immer noch die günstigste Option. Dies hängt jedoch vom jeweiligen Aufenthaltsland ab. In den USA sind die Mobilfunknetztarife deutlich höher als in Deutschland. Je nach Anbieter könnten es passieren, dass Sie selbst mit einer Prepaid-SIM-Karten aus den USA mehr zahlen müssen als mit der Apple SIM oder mit dem Reisetarif von T-Mobile.

Außerdem verzichten Sie mit einer zweiten SIM-Karte auf einen anderen Vorteil von Apple SIM: Sie müssen eine zweite SIM-Karte mit sich herumführen, die verloren gehen kann und jedes mal gewechselt werden muss. Bei Apple SIM geht das Wechseln zwischen den SIM-Karten dagegen deutlich einfacher und bequemer: Sie stellen die SIM-Karten einfach in iOS um.

Im Zweifelsfall sollten Sie sich vor Ort erkundigen, was die Prepaid-Karte kostet und anschließend mit Apple SIM und Ihrem deutschen Tarif in Hinsicht auf Ihr persönliches Nutzerverhalten vergleichen.

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