Auf Nummer sicher

So helfen iPhone und Mac beim Schutz von Hab und Gut

Schlüssel, Alarmanlagen, Versicherungen, Airbags – der Mensch strebt nach Sicherheit. Doch wie und in welchem Umfang können uns Computer helfen und schützen? Wir haben uns zahlreiche Produkte angesehen, die im Zusammenspiel mit Apples iPhone oder Mac für mehr Sicherheit sorgen. Darunter finden sich teils recht kleine Gadgets, die an den Schlüsselanhänger kommen, aber auch größeres Zubehör wie ausgewachsene NAS, um Daten zu schützen.

Von   Uhr

Erste Erkenntnis: Vieles lässt sich moderner, aber auch schneller und umfangreicher mit dem iPhone schützen. Angst vor komplizierten und aufwändigen Installationen müssen Sie dabei nicht haben. Den Grundsatz, ein Gerät so einfach handhabbar zu gestalten wie möglich, haben viele Hersteller ganz im Geiste Steve Jobs’ übernommen. Wir haben die unterschiedlichsten Accessoires und Gadgets nach Rubriken sortiert, getestet und zeigen Ihnen die Möglichkeiten.

Schutz vor Diebstahl

Neben der Angst vor Krankheit besteht die wohl größte Sorge darin, dass das eigene Hab und Gut gestohlen wird. Das iPhone kann Ihnen dabei helfen, zu verhindern, dass Dinge des Alltags entwendet werden. Das Tapplock One (99 Euro, erhältlich ab März 2017) ist ein Vorhängeschloss, das sich per Fingerabdruck öffnen lässt. Man muss sich dafür weder an einen weiteren Zahlencode erinnern, noch einen zusätzlichen Schlüssel mit sich führen. Per App können Sie sogar Freunden ohne Zeitverlust Zugang gewähren. Die Batterie soll laut Hersteller drei Jahre halten, zudem kann man das iPhone mit dem wasserresistenten Tapp Lock aufladen. Ein Alarm ist ebenfalls eingebaut.

Ähnliche Fähigkeiten besitzt das Noke U-Lock (129 Euro), ein Bügelschloss für das Fahrrad, welches Sie mit Ihrem iPhone öffnen – und zwar ohne, dass Sie dieses hervorholen müssen. Sollten Sie Ihr Smartphone nicht dabei haben oder der Akku leer sein, lässt sich das U-Lock per Knopfdruck-Kombination oder mit einem Noke-Button öffnen. Auch die Batterie des U-Lock soll mehrere Jahre halten, zudem ist ein Alarm in das Schloss integriert.

Wer sein mitgeführtes Eigentum unterwegs nicht gern allein lässt, sollte sich den Rucksack Lifepack (249 Euro, vgl. Artikelbild) zulegen. Dieser verfügt über ein integriertes Schloss, mit dem man den Reißverschluss, aber auch den gesamten Rucksack an einem festen Gegenstand anschließen kann. Zudem sichert ein integrierter Solar-Akku, dessen Kabel in eine eigene iPhone-Tasche führt, dafür, dass Ihr iPhone unterwegs immer geladen ist. Auf der Rückseite des Akkus befindet sich darüber hinaus ein Bluetooth-Lautsprecher.

Schutz nach Diebstahl

iPhone und Mac sind begehrt und werden dementsprechend oft entwendet. Glücklicherweise lassen sich iMacs, MacBooks und alle iOS-Geräte mit der Apple-Anwendung „Mein iPhone suchen“ ausfindig machen. Hierfür müssen die Produkte jedoch logischerweise angeschaltet sein und im Falle der mobilen Geräte über genug Akkuleistung verfügen, um geortet werden zu können.

Für Laptops und stationäre Computer gibt es eine Software, die weitere Möglichkeiten bietet: Undercover ist im Handumdrehen auf dem Mac (oder PC) installiert und ermöglicht es seinem Besitzer, den genauen Standort eines gestohlenen Gerätes zu lokalisieren und auf einer Karte anzuzeigen. Sie müssen sich lediglich auf der Undercover-Homepage (orbicule.com) mit Ihrem Passwort anmelden und können dann sogar mit der eingebauten Kamera des Mac Fotos des Diebes und seiner Umgebung schießen und online speichern. Screenshots, die dokumentieren, was der neue „Inhaber“ Ihres Mac gerade treibt, werden automatisch geschossen, gleiches passiert mit Texteingaben, die kontinuierlich festgehalten werden. Eine Lizenz kostet einmalig 49 Euro, eine sogenannte Haushaltslizenz für bis zu fünf Macs nur 10 Euro mehr.

Mithilfe Ihres iPhone können Sie aber auch viele andere Gegenstände wie Schlüsselbund, Brieftasche oder Reisegepäck aufstöbern. Alles, was Sie dazu benötigen, sind sogenannte Bluetooth-Tracker. Die Firma Tile bietet zwei verschiedene Tracker an, den kleinen Mate (25 Euro), gut geeignet für Schlüsselbund oder Rucksack, und den Tile Slim (34,99 Euro), eine dünne Scheibe, die man perfekt in die Brieftasche schieben kann. Einmal in der dazugehörigen App aktiviert, kann man das Tile (und somit die Gegenstände, an denen es befestigt ist) mittels einer abgespielten Alarm-Melodie wiederfinden. Umgekehrt lässt sich das iPhone per zweimaligem Drücken des kleinen Sicherheits-Gadgets aufspüren. Sie erhalten sogar einen Hinweis auf Ihr iPhone, wenn ein anderer Tile-Nutzer an einem Ihrer verloren gegangenen und mit einem Tile ausgestatteten Gegenstände vorbeikommt.

Dieselbe Funktionsweise bietet der TrackR bravo (29 Euro), dessen Hersteller sich rühmt, die größte Community zu haben, die anonym dabei helfen kann, verlorene Dinge zu finden. Beeindruckend ist in jedem Fall die online verfügbare Kartenansicht, die weltweite TrackR-Nutzer auflistet. Der TrackR bravo ist in verschiedenen Farben erhältlich, etwas kleiner als der Tile und mit einer Klebefolie zur einfachen Befestigung ausgestattet.

Wer auch bei seiner Brieftasche nicht auf den Komfort eines digitalen Suchmechanismus verzichten möchte, sollte die smarte Geldbörse Ekster Parliament (99 Euro) in Augenschein nehmen. Dieses wirft nicht nur auf Knopfdruck in ihm verstaute Karten aus, sondern besitzt einen integrierten Chip, der ebenfalls mit der TrackR-Software verbunden ist und mithilfe derselben App das Wiederfinden ermöglicht.

Daten schützen

Der einfachste Weg, Ihre Daten zu Hause, unterwegs oder im Büro vor unbefugtem Zugriff zu schützen ist die Verschlüsselung Ihres Computers mit einem persönlichen Passwort. Mit der Nearlock-App-Kombination für iOS und macOS müssen Sie künftig nicht mehr daran denken, den Mac in den Ruhezustand zu versetzen oder auszuschalten. Außerdem müssen Sie nicht mehr Ihr Passwort eingeben, wenn Sie zurückkehren. Mit Near Lock legen Sie fest, ab welcher Entfernung Ihr iPhone den Mac automatisch sperrt und wieder entsperrt. Auf diese Weise können Sie beruhigt Ihren Arbeitsplatz verlassen, Ihre Daten bleiben geschützt.

‎Near Lock
‎Near Lock
Entwickler: Filip Duvnjak
Preis: Kostenlos+

Sind Sie besorgt, dass die in jeden Mac eingebaute iSight-Kamera unter Umständen nicht nur nützlich ist, sondern Sie gleichzeitig ausspionierbar macht? Für diese Sorge gibt es mit dem Holzplättchen PYS (Protect Your Smile, 3,50 Euro) eine sehr kostengünstige und einfache Lösung. Der kleine Schieberegler sieht nicht nur gut aus, er wird auch einfach über der Kamera des iPad, MacBook oder iMac platziert. Je nach Bedarf schieben Sie dann eine kleine Scheibe vor die Kamera – und wieder zurück, wenn Sie die Kamera benötigen.

Immer mehr Menschen denken darüber nach, die eigenen Daten nicht in den entfernten Online-Speicher eines großen Unternehmens wie Apple, Google und Dropbox zu lagern, sondern sich eine private Cloud zuzulegen. Mit dieser lassen sich die persönlichen Inhalte sicherer im eigenen Heim und auf eigenen Festplatten verwalten und man hat dennoch Zugriff von überall auf der Welt, so lange man über eine Internetverbindung verfügt (3G, 4G oder WLAN). Der kleinste Gehilfe für eine derartige Lösung heißt Lima (99,99 Euro), ein feuerzeuggroßer Apparat, den man mit dem hauseigenen Router und einer beliebig großen Festplatte verbindet. Mithilfe der Lima-App können Sie nach einer extrem einfachen Einrichtung von überall auf Ihre Daten zugreifen.

Größer, teurer, dafür aber mit weiteren Fähigkeiten ausgestattet sind Lösungen wie die NAS-Server DS416play von Synology (427 Euro) oder QNAPs 451A (439 Euro). Diese bieten vier Festplattenschächte, einen Arbeitsspeicher von 2 bis zu 8 GB und Annehmlichkeiten wie eine Funktion als Multimediastation, die auch mit Apple TV mühelos zusammenarbeitet. QNAPs 451A verfügt zudem über einen sogenannten Quick-Access-Zugang und ermöglicht es dem Nutzer, mehrere Geräte gleichzeitig anzuschließen und ohne ein LAN-Kabel, sondern direkt per USB anzuschließen. Und auch mit dem DS416play können Sie die Daten von Windows-, Linux- und Apple-Rechnern ideal an einem Ort zusammenführen und von außerhalb darauf zugreifen. Eine Vielzahl von weiteren Möglichkeiten des Synology-Servers umfasst Gruppenberechtigungen, Bandbreitenkontrolle, die Unterstützung von Time Machine, die mögliche Synchronisierung mit anderen Cloud-Services wie Amazon Drive, Dropbox, Google Drive oder eine zusätzliche Verschlüsselung. Beide Hersteller bieten darüber hinaus verschiedene Apps an, damit ein Zugriff per Smartphone gegeben ist.

Übrigens können Sie Ihre Daten auch auf einem so alltäglichen Datenspeicher wie einem USB-Stick schützen. Kingstons Modelle DataTraveler (ab 26 Euro) oder Ironkey S1000 (ab 180 Euro) garantieren eine extrem sichere 256-Bit AES-Verschlüsselung der Inhalte mit einem komplexen Passwortschutz. Der USB-Speicher des Ironkey entdeckt sogar physische Manipulationen und kann darauf reagieren.

Schutz vor Einbruch

Nicht nur digitales Eigentum und Dinge, die man unterwegs mit sich führt, lassen sich mit moderner Technik in Verbindung mit dem iPhone schützen, auch das eigene Haus oder die eigene Wohnung können Sie wappnen. Die wohl einfachste Installation eines Smart-Locks bietet Nuki (229 Euro), dessen Anleitung der eines Überraschungseis ähnelt. Entsprechend schnell ist es eingerichtet und lässt sich per App steuern. Mit diesem klugen Schloss öffnet sich Ihre Haus- oder Wohnungstür, sobald Sie sich mit Ihrem iPhone oder dem Nuki Fob (39 Euro), einem kleinen Knopf für den Schlüsselbund, nähern. Wollen Sie Ihre Tür von unterwegs verwalten und Freunden oder etwa Handwerkern Zutritt verschaffen, benötigen Sie die Nuki Bridge (99 Euro).

Sollte es doch mal einem Einbrecher gelingen, bei Ihnen einzudringen, gibt es hochwertige Kamerasysteme, die sich in wenigen Schritten mit Ihrem iPhone verbinden und im Fall der Fälle Alarm auslösen. Die Firma iSmartAlarm bietet mit den Kameras Spot (99,99 Euro) und Keep (149,99 Euro) zwei Sicherheitssysteme, die eine Aufnahmequalität in HD, keine monatlichen Gebühren und eine kostenlose Aufnahmesicherung in der Cloud oder auf Wunsch auf einer SD-Karte bieten. Die iSmartAlarm-Kameras informieren Sie über Geräusche, Bewegungen und sogar Rauch- oder CO-Alarme. Die Empfindlichkeit der einzelnen Parameter können Sie selbst in der App bestimmen.

Netatmos Kamera Welcome (199 Euro) besticht mit Gesichtserkennungstechnologie. Diese ermöglicht es Ihnen, exakte Benachrichtigungen zu erhalten, wenn sich in Ihrer Abwesenheit bekannte Personen oder Fremde Zutritt zu Ihrer Wohnung verschaffen. Welcome ist mit der Apple Watch kompatibel, sodass Sie so auf der Armbanduhr mitbekommen, wenn Ihre Kinder zu Hause ankommen. Aufnahmen können Sie auf der mitgelieferten MicroSD-Karte (8 GB), in Ihrer Dropbox oder auf einem eigenen Server speichern.

Schutz vor Unfällen

In modernen Autos finden sich immer mehr technische Neuerungen, die Unfälle verhindern sollen. Doch auch mit dem iPhone und folgenden Hilfsmitteln kann die Fahrt ein wenig störungsfreier und somit sicherer verlaufen: Scosches MagicMounts ProDash und ProVent (29,90 Euro und 24,90 Euro) sind die komfortabelsten und zugleich sehr sicheren Halterungen für das iPhone im Auto. Sie kleben einfach eine kleine, dünne Magnetplatte hinten an Ihr iPhone oder dessen Hülle und schon haftet es an der im Lüftungsschlitz oder auf der Armatur angebrachten Magnetfläche, die das Gegenstück darstellt. Landscape-, Portrait- oder jede gewünschte sonstige Position erreichen Sie mit einem einfachen Drehen, beim Ein- und Aussteigen hält man sein Smartphone einfach gegen die Halterung. Das Herumfuhrwerken an Klemm-Halterungen hat damit ein Ende.

Fahren Sie ein Auto älteren Herstellungsdatums, können Sie mit dem Satechi Media Button (29,99 Euro) die Musik im Wagen steuern, ohne ständig mit den Fingern auf dem Bildschirm Ihres iPhone herumzutippen und somit den Verkehr aus den Augen zu verlieren. Das mit einem Bluetooth-Autoradio oder Lautsprecher verbundene Smartphone wird dabei per Knopfdruck vom Lenkrad aus befehligt. Der Media Button ist kaum größer als eine 2-Euro-Münze und wird einfach in einem Ring am Lenkrad befestigt.

Auf dem Fahrrad ist es nicht minder gefährlich, ständig auf einen Bildschirm am Lenker zu schielen. Reicht es Ihnen, das iPhone greifbar und nicht im Rucksack mitzuführen, können Sie auf die Slap Bag (29,95 Euro) zurückgreifen. Diese kleine wasserabweisende Tasche mit magnetischem Verschluss befestigen Sie mit vier starken Klettverschlüssen einfach am Lenker, wo es genug Platz für Smartphone, Werkzeug und Snacks bietet.

Gleich doppelte Sicherheit bietet das Fahrradvorderlicht Fly12 von Cycliq (299 Euro). Genau wie sein kleiner Bruder, das Rücklicht Fly6 (139 Euro), verfügt es neben einem 400 Lumen hellen Licht über eine Kamera, die auf Wunsch die eigene Fahrt und somit auch heikle Verkehrssituationen aufzeichnet. Fly12 kommt mit einer 16 GB fassenden MicroSD-Karte; in einer dazugehörigen App können Sie die Aufnahmen ansehen und bearbeiten. Weitere nützliche Funktionen wie das Abrufen von Hilfslinien, um den Abstand zu Autos zu messen, sind ebenfalls implementiert. Vielleicht noch wertvoller ist ein Smart-Alarm, der jede unerwünschte Bewegung des Rades in Abwesenheit des Eigentümers an die App meldet.

Mehr zu diesen Themen:

Diskutiere mit!

Hier kannst du den Artikel "So helfen iPhone und Mac beim Schutz von Hab und Gut" kommentieren. Melde dich einfach mit deinem maclife.de-Account an oder fülle die unten stehenden Felder aus.

das iPhone im Rucksack lässt, dann könnte man den Weg des Rucksacks verfolgen ;-)

Die Kommentare für diesen Artikel sind geschlossen.