Entwickler bewerten den Ernst der Lage

Über Piraterie im App Store

Software-Piraterie befindet sich nicht erst seit dem Prozess gegen die Anbieter der Filesharing-Webseite PirateBay im Fokus der Öffentlichkeit. An jeder Ecke erhält der geneigte Surfer einschlägige Angebote und wird so dazu verleitet, den Entwicklern die ihnen für ihre Arbeit zustehende Entlohnung vorzuenthalten. Diese Art der Urheberrechtsverletzung macht auch vor dem App Store nicht halt. Die Programmierer von Smells Like Donkey legen in einem Artikel ihre Meinung zur Piraten-Szene dar und erwägen diverse Möglichkeiten, deren Aktivitäten einzudämmen.

Von   Uhr

Es gehe vielen Entwicklern so wie ihnen, so die Erfinder des iPhone-Spiels Tap-Fu. Nach der Freischaltung ihrer App durch die iTunes-Inspektoren nimmt die Zahl der Anwender stark zu, nicht so stark jedoch die Menge der Käufer. Im Fall von Tap-Fu zeigen die mit den High-Scores gesammelten anonymen Daten, wer das Spiel legitim erworben und wer es sich über anderweitige Kanäle besorgt habe. Eine farblich markierte Auflistung der eingesandten Punktzahlen macht das Übergewicht illegaler Kopien des Spiels unter den Anwendern deutlich.

Die Begründung der Betreiber einschlägiger Seiten, ihre Nutzer wollten lediglich die Möglichkeit haben, eine App zu testen, bevor sie sich zum Kauf entschließen, scheint vorgeschoben. Schließlich erhalte Tap-Fu allerorten durchweg positive Rückmeldungen, die Zahl der Software-Piraten, die sich nach einem kostenfreien Test zum Kauf über iTunes entschließen tendiere allerdings gen Null. Ehrlicherweise sollte die Begründung für das Verhalten der Piraten also lauten: „Wir tun es, weil wir es können“.

(Bild: Smells Like Donkey)

Um diesem Treiben künftig entgegen zu wirken erhoffen sich die Entwickler ein stärkeres Engagement seitens Apple. In Cupertino habe man bislang wenig bis gar nichts gegen Software-Piraterie getan, es liege also an den Schöpfern der Apps selbst, ihre Kreationen zu schützen. Vorstellbar seien etwa Pop-Up-Meldungen, die den Spieler der kopierten Version immer wieder darauf hinweisen, dass sie doch bitte den iTunes App Store nutzen mögen, inklusive eines direkten Links dorthin. Auch das kostenfreie Angebot einer Probe-Version des Spiels könnte zumindest dem angeblichen Haupt-Argument der Piraten den Wind aus den Totenkopf-beflaggten Segeln nehmen.

Für Multiplayer-Spiele gebe es zudem die Möglichkeit, vor dem Zugang zu einem Server die Validität der App zu prüfen und gegebenenfalls das Spiel vom Online-Geschehen auszuschließen. Insgesamt sei das Problem nicht übermäßig besorgniserregend, doch der Blick in die High-Score-Listen könne schon etwas deprimierend sein. Man müsse die Aufmerksam auf die zahlenden Kunden konzentrieren und darauf, wie man sie am besten erreicht.

Mehr zu diesen Themen:

Diskutiere mit!

Hier kannst du den Artikel "Über Piraterie im App Store" kommentieren. Melde dich einfach mit deinem maclife.de-Account an oder fülle die unten stehenden Felder aus.

zum testen gibts es die lite versionen also ich finds auch vorgeschoben!

Weiß jemand, wie man dieses "Pirate flag" abfragen kann?

Gruß,
Odie

Das trifft auch die ehrlichen Käufer, diese Woche gibt es das Spiel zum halben Preis.

1,59 € ist doch wohl nicht zu viel.

hier gibt's ein paper wie man diese checks umgeht, ist aber auch nützlich um sich checks auszudenken :)

Lite-Versionen kommen nicht selten erst einige Tage nach der Vollversion raus, wenn überhaupt. Man läßt sich also oft Zeit mit dem "Wind aus den Segeln" nehmen. Warum? Bergen die Lite-Versionen die Gefahr, daß sie die Anwender schon vor dem Kauf sättigen oder der Eindruck entstehen könnte, das Programm sei keinen Kauf wert?

Die Kommentare für diesen Artikel sind geschlossen.