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Nach In-App-Einkauf für 4.400-Euro: Britischer Polizist verklagt eigenen Sohn

Im App Store tummeln sich einige Apps die zwar kostenlos angeboten werden, später aber mit „Säcken voll Gold“ oder „magischen Edelsteinen“ erweitert werden müssen, will man nicht die meiste Zeit des Spiels mit Warten verbringen. Einem 13-jährigen Briten wurde dieses Modell nun zum Verhängnis.

Von   Uhr

Denn der jugendliche iPad-Eigentümer Cameron Crossan hatte für schlappe 3.700 britische Pfund, umgerechnet gut 4.400 Euro, im App Store In-App-Erweiterungen gekauft. Die Abrechnung erfolgte dabei auf die Kreditkarte seines Vaters Doug Crossan, der sich laut der britischen Daily Mail verständlicherweise „not amused“ zeigte.

Da sich Apple mit Verweis auf die Kontroll-Möglichkeiten und den Passwort-Schutz und für In-App-Käufe nur wenig kooperativ zeigte, entschloss sich der Polizist zu einem drastischen Schritt und zeigte seinen Sohn kurzerhand wegen Betrugs an, um den Fall offiziell zu machen und auf diese Art und Weise das Geld zurückzuerhalten. Zudem wolle Crossan „Apple so sehr wie möglich in Verlegenheit bringen“.

Cameron Crossan habe nach eigener Aussage nicht gewusst, dass kostenlose Spiele dennoch Kosten mit sich bringen können. Aus diesem Grund wolle der Vater den Fall der britischen Betrugs-Kommission melden.

Anfang dieses Jahres hatte ein ähnlicher Fall für Aufsehen gesorgt. Damals hatte ein fünf Jahre alter Junge für 17.000 britische Pfund Waffen und Munition für „Zombies vs Ninja“ eingekauft. Apple hatte sich in diesem Fall kulant gezeigt und der Familie die „vielen Einkäufe innerhalb kurzer Zeit“ erstattet. 

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Ganz ehrlich, warum sollte sich Apple hier kooperativ zeigen?

Wenn der Junge mit 13 Jahren so viel Mist baut sollten sich die Eltern ernsthaft überlegen ob sie was bei der Erziehung falsch gemacht haben, oder dem Kind einfach kein Gerät mit hinterlegter Kreditkarte in die Hände drücken.

Jetzt den schwarzen Peter anderen zuschieben zu wollen ist zu einfach.

Wette, dass du keine eigenen Kinder hast?

Wo soll denn das hinführen?

- Jugendlicher ruft Telefonsex an und Vater will das Geld vom Anbieter zurück, weil der Junge nicht wusste, dass dies über die Flat-Rate nicht abgedeckt ist?

Ich habe als Kind auch Bockmist gebaut, für den meine Eltern gerade gestanden sind. Der Vater hat entweder kein Rückgrat, seine Aufsichtspflicht (Passwort dem Kind mitgeteilt) verletzt oder seinen Sohn antiautoritär erzogen, wofür er nun die Zeche zahlen darf.

Und auch muss!

Ich habe selbst einen 11 jährigen Neffen, dem In-App Käufe, Wii-Zusatzkäufe und Browsergames-Erweiterungskäufe sehr gute Begrifflichkeiten sind. Die Jugend von heute kennt sich damit verdammt gut aus. Und ich bin froh, dass ein Richter in Deutschland wie folgt argumentieren würde:

"... und wie sie sicherlich wissen junger Mann: Unwissenheit schützt vor Strafe nicht! Und lesen können sie in diesem Alter ja bereits."

Also Apple: nicht zahlen! Wo kommen wir denn da hin?

P.S. Wenn ich schon dieses gestellt Bild sehe :-D Ich würd die glatt mit einer Gegenklage wegen versuchten Kreditkartenbetrugs konfrontieren. Dann haben sie Grund so blöd drein zu schauen ;-)

Leider falsch. Auch in Deutschland sind Kinder nicht voll geschäftsfähig. Siehe auch:

http://m.welt.de/welt_print/finanzen/article4193718/Geschaeftsfaehig-oder-nicht-was-Eltern-und-Kinder-beim-Thema-Geld-beachten-muessen.html

"* Beschränkt geschäftsfähig sind Kinder zwischen sieben und 17 Jahren. Von ihnen getätigte Kaufgeschäfte sind "schwebend unwirksam". Die Wirksamkeit bleibt in der Schwebe, bis Eltern entweder zustimmen oder aber die Genehmigung verweigern. Gestatten die Eltern einen bereits getätigten Kauf nicht, gilt das Geschäft als unwirksam. Gezahltes Geld und die Ware müssen zurückgegeben werden."

Sehe ich auch so. Das Kind bekommt seinen eigenen iTunes-Account hinterlegt, den es mit seinem taschengeld über iTunes-Karten auffüllen kann.
Wer uneingeschränkt seinen eigenen Account zur Verfügung stellt, ist selber schuld. Natürlich könnte man von einem 13-jährigen aber erwarten, dass er versteht, was die meldung beim In-App-Kauf zu bedeuten hat. Immerhin wir ja auf eine zahlungspflichtige Aktion hingewiesen.

Vielleicht weil ein 13jähriger noch nicht geschäftsfähig ist? Die Rechtslage ist hier eindeutig, sollte der Fall vor Gericht gehen.

Selbst Schuld ... für was gibt es iTunes Karten ?
Dem Vater sollte man die Kreditkarte wegnehmen wenn er damit nicht umgehen kann.

Und ihr unfehlbare Pappnasen und seid alle Hellseher und kennt per Ferndiagnose alle Fakten, ne? Einfach nur lächerlich seid ihr!

Das Modell, wo man eine App kostenfrei anbietet und per in-app Käufe Tausende von Euros kassieren kann, zielt meiner Meinung nach ganz klar auf Abzocke. Punkt. So gesehen gehören solche Entwickler auf den Pranger.
Und möchte gerne euch, ihr Teoretiker, sehen, wenn eurer Nachwuchs das hart verdiente Geld von Papa aus Blödheit oder Unwissenheit verpasselt hat. Ob ihr da immer noch so hochnäsig und klugscheißerisch seid... Aber das erfahren wir leider nicht.

Schön, dass Du hier die einzige Nicht-Pappnase bist...

pbass: Deine Meinung und Einstellung könnte gar nicht treffender umreißen, in was für einer Lethargie sich unsere Gesellschaft mittlerweile befindet. Möchtest Du auch, dass dir jemand von Kelloggs morgens vor dem Befüllen der Cornflakesschale vorließt, das diese Dinger eigentlich zahnschädigend sind, die Kuh gar nicht auf einer Weide steht und Dein Löffel von Frauen in China in einem Stahlwerk gebogen wurden? Tu dir selbst einen Gefallen und nimm dein Leben und vor allem die Verantwortung dafür selbst in die Hand! Eigeninitiative tut nicht weh ;-)

Du zeigst mit dem Finger auf den Hersteller? Falsch! Abzocker gab es schon immer. Der hier geschilderte Fall zeigt faktisch nur die Unzulänglichkeiten in der Erziehung des Jungen auf und die Fahrlässigkeit des Vaters im Umgang mit seiner Kreditkarte. Dies passiert mehrmals täglich und ist nun wirklich keinen Aufschrei wert.

Der richtige Weg wäre:
Der Vater begibt sich in einen Apple Store und lässt sich KOSTENLOS über alle Dinge betreffend des iPads beraten und aufklären. Dem Jungen gehört sein Fehler erklärt, konsequenter Weise für eine ganze Weile das Taschengeld entzogen (er soll spüren, dass auch er seinen Anteil an der Misere trägt) und 1 Woche das iPad bzw. der Zugang zum Internet gesperrt.

Der hier angepeilte Weg bedeutet für den Jungen nur eins: er bekommt vermittelt, dass Andere an seinen Miseren Schuld tragen und er keine Verantwortung zu übernehmen hat. Und Gott bewahre ihm davor, aber ich möchte mir erst gar nicht ausmalen, in welche Fettnäpfchen er später noch so reintritt. Denn irgendwann ist sein Papa nicht mehr da und keiner streichelt ihm mehr durch sein Haar. Armes Bübchen :-)

+1

> Deine Meinung und Einstellung könnte gar nicht
> treffender umreißen, in was für einer Lethargie
> sich unsere Gesellschaft mittlerweile befindet.
> Möchtest Du auch, dass dir jemand von Kelloggs
> morgens vor dem Befüllen der Cornflakesschale
> vorließt, das diese Dinger eigentlich
> zahnschädigend sind, die Kuh gar nicht auf einer
> Weide steht und Dein Löffel von Frauen in China
> in einem Stahlwerk gebogen wurden?

Du wolltest lustig und ironisch sein, aber es
beweist nur, dass Du nichts verstanden hast. Ihr
habt keine Ahnung, wie es wirkich passiert ist,
aber ganz große Klappe beim Verurteilen. Und das
stört mich. Vielleicht hat der Junge das Passwort
nicht legal vom Vater bekommen, sondern irgendwie
ausgeschnüffelt? Es gibt mehr Möglichkeiten als
ihr hier darstellt. Aber wie so oft im Netz -
keine Ahnung aber immer was zu sagen.

Komischerwesie erlebe ich in Sachen Kinder und
Kindererzieheung die größten Experten und
Sprücheklppfer bei den Leuten, die gar keine
Kinder haben.

> Falsch! Abzocker gab es schon immer.

Und aus diesem Grund findest Du OK, wenn es sie
weiter gibt? Du findest bestimmt auch OK, wenn ein
Dieb dich beklaut und sagt "es gab schon immer
Diebe". Leute, ich fasse es nicht. Kindergarten
Niveau!

Für mich ist alles gesagt. Sie bewegen sich auf "Bild" und "The Sun" Niveau. Das führt zu nichts produktivem.

Tun Sie sich selbst einen Gefallen und lesen sich das von Ihnen verfasste noch einmal durch. Ist in Ihrer Darstellung der Junge nicht sogar NOCH MEHR in die Verantwortung zu nehmen?

In diesem Sinne -> schöne Ostern ;-)

1. Wie kann der Vater so verblödet im Hirn sein um seine Kreditkartendaten in einen Acc zu hinterlegen, den sein (Idioten)Sohn nutzen kann? Schon mal was von iTunes-Karten gehört? Genau dafür sind die gedacht, für Minderjährige...

2. Wie kann ein 13-Jähriger so behämmert sein und nicht wissen bzw. erkennen, dass das Dreckszeug Geld kostet?

Und bevor jetz jemand kommt mit "Keine Kinder!!!11!1!1!111!!!11", ich bin 16... Und ich bin so schlau, dass ich erkennen kann, was Echtgeld und was Spielgeld kostet und war es schon mit 13, als ich mir mein erstes iOS Device gekauft hab.

"Vielleicht hat der Junge das Passwort nicht legal vom Vater bekommen, sondern irgendwie ausgeschnüffelt?"

Dann würde Letzeres zutreffen, der Junge ist ein Trottel(Sohn). Ich weiß auch, wo mein Vater seine Passwörter für Online-Banking, PayPal, eBay und anderes Zeug aufgeschrieben hat (sind ja auch nichtmal versteckt). Denkste ich logg mich jetz bei dem ein und kauf irgendwelchen Schrott? Nein, wozu auch?

Ich denke das Apple da die volle Schuld trägt, weil Apple die Grundeinstellung nicht so eingestellt hat, dass das Kennwort für jeden Einkauf eingegeben werden muß. Wer also die Zusammenhänge nicht genau kennt, läuft in die InApp Falle.

Also bei meinem iPod touch und auch bei meinem iPhone 4 war es immer schon so eingestellt, auch von Grund auf.

Das ist aber noch nicht lange so. Weißt Du welche iOS-Version auf dem betreffenden Gerät läuft? Standardmäßig behielt früher ein einmal im App Store eingegebenes Passwort für 15 min seine Gültigkeit. Das ermöglichte auch massenhaft In-App-Käufe von Kindern, wie sie immer wieder auftreten.

Allein die Tatsache, dass solche Fälle immer wieder auftreten, zeigt doch, dass noch Nachbesserungsbedarf besteht. Und nur die krassesten Fälle werden durch die Medien überhaupt bekannt.

Ich frage mich warum hier niemand in Frage stellt, dass kostenlose Spiele, die offensichtlich auf Kinder abzielen, mit In-App-Käufen ausgestattet sind, die 89 Euro kosten (Stichwort "Schlumpfbeeren"). Ein Schelm wer böses dabei denkt. Hier wird in einer rechtlichen Grauzone kräftig abgezockt, denn Kinder sind nur eingeschränkt geschäftsfähig, sprich ein Kauf ist nur dann rechtskräftig, wenn die Eltern nachträglich zustimmen. Bis dato ist er schwebend unwirksam. Es darf sich jeder selbst ausmalen, warum der Gesetzgeber solche Regeln im BGB festgeschrieben hat.

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