Mittendrin statt nur davor

Dankbare Motive und der Beweis, dass sich die Panoramafotografie eben nicht nur für grandiose Landschaftsaufnahmen eignet, sondern auch ideal für einen Rundumblick in beengte Räume ist, einen realistischen Eindruck von Räumlichkeiten oder Stadtlandschaften vermittelt. „Sogar in einer Sauna hab ich kürzlich eine 360°-Aufnahme bei einer Temperatur von 90 °Celsius gemacht“, staunt Willy Kaemena selbst über das Gelingen. Ein Ausstellungsraum für viele seiner 360°-Panoramen ist die Webseite www.360cities.net, eine Plattform für 360°-Fotografie mit täglich 40 000 Zugriffen. „Dort registrierte Fotografen können auf der Webseite ihre Werke zeigen, wobei streng darauf geachtet wird, dass nur Qualität veröffentlicht wird.“ Die Panoramafotografie interessiert Willy Kaemena seit seinem 15. Lebensjahr. Wie viele Hobbyfotografen damals, hat er sein erstes Panoramafoto aus vier einzelnen, leicht versetzt fotografierten Landschaftsaufnahmen zusammengeschnitten. Und als er sich im Jahr 1998 seine erste Digitalkamera zulegte, begann er erneut mit Panoramaaufnahmen.

Apple hatte vier Jahre zuvor mit QuickTime VR und einem Stitch-Programm der Panoramafotografie neue Möglichkeiten an die Hand gegeben und mit QuickTime VR (Virtual Reality) als Add-on für QuickTime neue Impulse verliehen. Auf vielen Webseiten tauchten damals QuickTime-VR-Movies auf. Im Jahr 2000 bot QuickTime dann in der Version 5 VR erstmals die Möglichkeiten, kubische Panoramen zu erstellen, wodurch die Welten der Panoramafotografie noch ein bisschen runder wurden. In jenen Jahren fotografierte Willy Kaemena mit einer Nikon 990 samt Adapter und einem Fisheye- Adapter Objektiv. Ein Apple-Vortrag in Washington, den er damals, zufällig vor Ort, hören konnte, weckte seine Begeisterung für die 360°-Fotografie endgültig. Von nun an widmete sich Willy Kaemena intensiv dieser Technik und setzte die Panoramafotografie in seinem Beruf ein, indem er sie für VRTouren durch die von ihm konzipierten Industrieanlagen nutzte.

Damals entstandene Aufnahmen können sich heute noch sehen lassen, „auch wenn ich viel üben musste, denn die perfekten Programme von heute standen noch nicht zur Verfügung“. Das sollte sich schnell ändern. Nachdem im Jahr 2002 mit Panoweaver die erste einfach zu bedienende Software für kubische Darstellungen auf den Markt kam, legte sich Willy Kaemena 2004 mit der Nikon D 70 eine der ersten für Hobbyfotografen erschwinglichen Spiegelreflex-Digitalkameras zu; ein dazu passendes Sigma-Objektiv mit 8 Millimeter Brennweite und 4,0 Lichtstärke ergänzte die Ausrüstung.

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