Inklusionspreis 2015

Wegen VoiceOver: Apple wird vom Blinden- und Sehbehindertenbund ausgezeichnet

Die Bedienhilfen von iOS und OS X sind bei vielen Menschen mit Handicap beliebt und deshalb hat Apple nun für sein Engagement den Inklusionspreis 2015 verliehen bekommen. Er wird vom Bayerischen Blinden- und Sehbehindertenbund e.V. (BBSB) vergeben.

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Apple hat den Inklusionspreis 2015 für seine Voice-Over-Funktion gewonnen, die es auf OS X und iOS gibt. VoiceOver ist keine separate Bildschirmvorlesefunktion sondern integriert in die Betriebssysteme. Die Funktion spricht nicht nur aus, was auf dem Bildschirm passiert sondern bietet dem Nutzer über Menüfunktionen und Tasten auch die Möglichkeit, darauf zu reagieren. Die Steuerung des Rechners oder des mobilen Geräts ist so auch möglich, ohne dass der Nutzer den Bildschirm sehen muss.

VoiceOver beinhaltet auch eine Gestensteuerung für den Mac, die über die Trackpads funktioniert - entweder über im MacBook aber auch mit dem externen Magic Trackpad. Beim Bewegen des Mauszeigers wird dem Benutzer vorgelesen, auf welchem Bereich er sich befindet. Dabei der Mauszeiger zum nächsten Element wenn der Benutzer mit dem Finger über das Pad streicht. Auch vergrößerte Schriften, eine Steuerung über den Ziffernblock, Hervorhebungen von Fenstern und vieles mehr wird in VoiceOver angeboten.

VoiceOver bietet unter OS X auch den sogenannten Rotor an. Dabei dreht man mit zwei Fingern virtuell einen Drehknopf und erhält über den Rotor eine Befehlsauswahl, die auch angepasst werden kann. So müssen nicht ständig neue Gesten für einige wichtige Funktionen erlernt werden.

Apple bietet zudem im Rahmen von Voice-Over eine umfangreiche Brailleunterstützung an. Entsprechende Geräte werden einfach an den Mac angeschlossen und geben dann die Beschreibungen in Blindenschrift aus.

Für die Funktion erhielt Apple nun den Inklusionspreis 2015. Besonders gelobt wurde die standardmässige Ausrüstung der Geräte mit der Funktion, die so out of the Box genutzt werden können, auch von Menschen mit Handicap. Dadurch erleichtere Apple diesen Menschen die Teilnahme am Alltag. Das iPhone soll unter blinden und sehbehinderten Menschen das am häufigsten verbreitete Smartphone sein.

Stellvertretend für Apple übernahm ein von Geburt an blinder Apple-Mitarbeiter vom Berliner Apple Store den Preis.

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Apple tut seit Jahrzehnten viel in diesem Bereich und bietet ohne viel Aufhebens Funktionen, die um ein Vielfaches vielfach teurere Spezialgeräte nicht halb so gut hinbekommen.
Mich als nicht behinderten Aktionär freut es, wenn Tim Cook Investoren die Tür weist, die nach der Rentabilität dieser Entwicklungen fragen - ihn interessiere hier der "bloody return on investment" nicht im geringsten. Dem kann ich nur zustimmen.

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