Apple beim Wort genommen

Spotify bietet keine In-App-Käufe – verweist stattdessen auf Abonnements

Die Europäische Kommission hat eine Strafe gegen Apple verhängt und schnell war Spotify als Anstifter ausgemacht. Apple hat daraufhin eine Pressemitteilung veröffentlicht und ist sich keiner Schuld bewusst: Reader-Apps wie Spotify könnten auf ihre Abos verlinken. Das wünscht der Streaming-Dienst jetzt auszuprobieren.

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Eigentlich hatte Spotify vor, Nutzerinnen und Nutzern das Abonnieren des Premium-Zugangs per In-App-Kauf zu ermöglichen. Doch den Plan hat der Musik-Streaming-Dienst anscheinend fallen gelassen. Stattdessen sieht es ganz so aus, als ob die Schweden ausloten möchten, wie viel Apples Worte wert sind.

Apple macht Ausnahmen für Reader-Apps

Normalerweise ist es Apps im App Store nicht gestattet, alternative Bezahlmöglichkeiten abseits von Apples Ökosystem zu benennen. Eine Ausnahme besteht für sogenannte „Reader Apps“ seit 2022. Diese definiert das Unternehmen als Apps, die nur Inhalte aus anderer Quelle anzeigen. Dazu würden Apps wie Spotify und Netflix zählen.

Tatsächlich hat Apple in seiner Pressemitteilung zur 1,8 Milliarden Euro schweren Strafzahlung genau diesen Punkt herangezogen: Spotify hätte Nutzende auf die Webseite schicken können, um sich über Preise und Zahlungsmöglichkeiten zu informieren, was das Unternehmen bislang jedoch nicht tat.

Spotify will Reader-Regel ausprobieren

Wie The Verge berichtet, scheint der Musik-Streaming-Dienst nun entgegen bisheriger Planungen vorerst keine In-App-Käufe anbieten zu wollen. Stattdessen wollen sie anscheinend sehen, ob Apple Wort hält. In der jüngst eingereichten Version der App werden die Abonnements und die Preise gezeigt. Apple muss das Update nur noch freigeben.

Von In-App-Abos hätte Apple, gemäß Entwickler-Reglement, 30 Prozent im ersten Jahr abhaben wollen. Wenn das Abonnement länger als ein Jahr bestehen bleibt, fällt der Anteil auf 15 Prozent. Offenbar hält es der Dienst für gut genug, wenn Nutzende auf die Webseite geschickt werden können.

Übrigens ist das nicht die einzige Funktion, die Spotify längst hätte nutzen können, um besser im Apple-Ökosystem zu funktionieren. Ein weiteres Beispiel ist der HomePod: Auch hier gibt es die Möglichkeit zur direkten Wiedergabe ohne Umweg über das iPhone. Bald merkt sich Siri sogar, welche App du bevorzugst. Aber dies hat der Dienst ebenfalls nicht implementiert.

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