Neue Lizenzen

Spotify: Lizenzverhandlungen schwierig wegen Apple Music

Für Spotify könnten die Musik-Lizenzen teurer werden als bislang. Der Grund dafür soll Apple sein, da das Unternehmen bereits jetzt bereit ist, mehr zu bezahlen. Da finden es die Platten-Labels nur fair, dass auch Spotify tiefer in die Tasche greift. Es gibt nur einen Unterschied: Spotify schwimmt nicht gerade in Geld. Bislang haben die Schweden noch keinen einzigen Cent Gewinn gemacht, was die Verhandlungen etwas erschweren dürfte.

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Die Webseite MusicBusinessWorldwide hat einen Bericht veröffentlicht, nach dem Spotify derzeit in einem Dilemma steckt. Demnach müsste der bekannteste Musik-Streamer so gut wie alle Verträge mit den Plattenfirmen erneuern. Diese allerdings wollen jetzt mehr Geld sehen, nachdem Apple großzügige Angebote unterbreitet hat, um Apple Music an den Start zu bekommen.

Aktuell soll Spotify 55 Prozent seiner Einnahmen an die Plattenfirmen auszahlen, um an die Rechte zum Anbieten der Musik zu kommen. Apple Music zahlt drei Prozent mehr, soll aber auch den Verlegern mehr zahlen als es die Schweden tun. Dem bericht zufolge konnte sich Spotify bislang auf einen "Marketing-Rabatt" stützen, wobei die Plattenfirmen keine großen Anstrengungen betreiben, diesen aufrecht zu erhalten. Stattdessen soll am liebsten gleiches Recht für alle gelten.

Es sieht dennoch gut aus für Spotify

Wie die Quellen dem Magazin berichten, geht die Argumentation in die Richtung, dass Apple zwar mehr zahle, aber dafür eine dreimonatige Testphase anbiete, während der die Labels kein Geld sehen. Außerdem habe das Unternehmen nicht die finanziellen Mittel, um auf dem Level von Apple, Amazon oder Google mitzuhalten. Tatsächlich machte der Streaming-Dienst seit seiner Gründung nur Verluste, auch wenn die Einnahmen immer weiter stiegen.

Die Quellen seien dennoch optimistisch, dass die Verhandlungen zu einem akzeptablen Ergebnis führen. Die Verträge sollen sogar "ähnlich" aussehen wie in den vergangenen Jahren. Dafür sollen zahlende Kunden ein paar Extras behalten, etwa zeitexklusive Neuveröffentlichungen von Alben, um die Musikindustrie bei Laune zu halten.

Die Situation ist dennoch etwas unschön für Spotify. Denn die Verträge mit den großen Verlegern sind nicht langfristig angesetzt, sondern werden Monat für Monat verlängert. Da das Unternehmen gerne an die Börse möchte, wären stabile Geschäftsverhältnisse ein großes Plus für den Wert des Unternehmens und damit für den Aktienkurs.

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Apple gestaltet seine Vorschläge für ein neues Preismodell so, dass für die Marktführer Nachteile entstehen. Apple selbst trifft es erstmal nicht stark. Man muss kein Hellseher sein, um zu erkennen, was Apple nach Zielerreichung im Verdrängungswettbewerb tun wird, wenn Apple bereit ist bestehende, funktionierende Konzepte wie Spotify ins Wanken zu bringen, um sich selbst wieder ins Spiel zu bringen. Am Ende zahlen die Endkunden halt die Zeche. War Apple bei hoher Gewinnspanne ja auch bisher immer egal. Apple ist auf meiner persönlichen Sympathieskala auf den hinteren Rängen angelangt. Apple will überall eine Rolle spielen, jedes Mittel ist dazu recht. Eigene Leistungen sind bei Services von Apple aber offenbar weiterhin nicht zu erwarten, siehe ApplePay, Apple Music und Co. schließlich weiß Apple ja immer bereits vor uns was wir so brauchen zu gleichen oder höheren Preisen. ;-)

Genau! Aber wir können Apple ein bisschen Geld wegnehmen, indem wir nicht immer allen Scheiss von dieser, nur noch geldgeilen, Firma kaufen. Ich jedenfalls mache das schon seit einigen Jahren so. Und ich sag es nochmals: Tim Cook muss weg und das geht nur, wenn Apple weniger Gewinn einfährt! Steve war auch nicht gerade ein Unschuldslamm, hatte aber immer den/die UserIn im Auge, was bei Cook nur Lippenbekenntnisse sind! Ach ja, wie einsam ist es doch als CEO, dieser Schleimer! Ich jedenfalls - kein Apple Music, das ist vorbei!

Auch ich habe zu Apple Music (obwohl meine gesamte Hardware das Apfel-Logo trägt) eine klare Meinung: ich mag es überhaupt nicht, wenn ein Streamingdienst sich so sehr als Promoter von bestimmten Musikern oder eines bestimmten Genres (billiger Mainstream Hiphop und R&B-Massenproduktionen) hervortut wie Apple es im Moment tut. Ein Musikstreamingdienst sollte sich auf seine technischen Aufgaben beschränken und ansonsten neutral sein. 
Auch sind für mich Exclusiv-Veröffentlichungen ein absolutes No-Go, denn damit wird der Zugang zu Musikalben künstlich beschränkt und auch den Musikern wird ein Teil ihrer möglichen Hörerschaft vorenthalten. Es dient lediglich monopolistischen Interessen.
Deswegen ist für mich Apple Music derzeit ein rotes Tuch und Spotify kann weiter auf mich als Abonnenten zählen.

Die exklusiven Veröffentlichungen sind aber keine Erfindung von Apple. Das gibt es auch bei Tidal und Spotify. Es ist eben ein Anreiz für Fans, der neue Hörer anlocken soll.

Ist ja egal wessen Erfindung es ist. Er mag es ganz einfach nicht und ich im übrigen auch nicht! Abgesehen davon stimmt es, dass Apple uns in Sachen Musikgeschmack bevormunden will. Was ist nur aus Steve Jobs Idee geworden, einen Pool an Kreativität und Kultur zu schaffen?! Es hat ehrlicherweise auch gesagt, dass Apple damit Geld verdienen will, aber das ist ja klar. Nun, auch in diesem Geschäftsfeld hat Apple komplett die Linie und die Übersicht verloren. Geld, Geld, Geld, ist die Devise! Aber naja, ich möchte nicht schon wieder auf Tim Cook herumhacken, aber er ist nun mal der einsame CEO und letztendlich für diesen ganzen Mist den Apple in den letzten Monaten/Jahren veranstaltet verantwortlich. Aus der "netten" Firma von nebenan ist ein unliebsamer kreativloser Konzern geworden. erinnert mich irgendwie an die Zeiten von Scully!

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