Smartwatch-Spicken: Universitäten wollen Apple Watch während Prüfungen verbieten - zurecht?

Motorola Moto 360, Samsung Galaxy Gear oder Sony Smartwatch - diese Smartwatches können sich über das Smartphone mit dem Internet verbinden, um somit Daten zu empfangen. In dieser Hinsicht nimmt sich die Apple Watch nicht viel. Und dennoch hat die Apple-Smartwatch nun eine große Welle an Berfürchtungen unter Universitäten und deren Verwantwortlichen ausgelöst, die besagt, Studenten könnten die Uhr zum Spicken verwenden. Das ist durchaus denkbar. Doch: Wieso bestehen erst jetzt diese Bedenken?

Von   Uhr

Apple nimmt Bildung sehr ernst - daher auch der iTunes U-Store für Lerninhalte unterschiedlicher Art oder die Apple University, die hauseigene Bildungseinrichtung, die eine Technik- und Wirtschaftselite heranzüchten soll.

Ein Apple-Produkt steht nun allerdings im direkten Clinch mit Bildung, wenigstens außerhalbe der Türen und Tore des Apple Campus und den Apple Stores: die Apple Watch. Wie Buzzfeed berichtet, werden etliche britische Universitäten nicht dulden, dass Studenten die Smartwatch während Prüfungen tragen. Zu groß sei die Gefahr, dass die Apple Watch zum Betrug missbraucht würde. Konkret heißt das: Die Verantwortlichen hinter den Toren der Bildungseinrichtungen, befürchten, dass Studenten auf die Apple Watch Spickzettel mitführen oder Lösungen zu Aufgaben via Text-Nachricht zugeschickt bekommen.

Und die Gefahr besteht natürlich: Im Gegensatz zu Smartphones, die um ein Vielfaches größer sind und dadurch auffallen, wenn man sie aus der Tasche holt und darauf surft, sitzt die Apple Watch unauffällig am Handgelenk. Ein kurzer Blick darauf fällt daher in der Regel nicht auf - der Student könnte schließlich genau so gut die Uhrzeit nachschauen, um herauszufinden, wie viele Minuten oder Stunden ihm oder ihr noch bleiben, die restlichen Aufgaben zu lösen. Eine Universität, die die Apple Watch in Prüfungsräumen besonders kritisch sieht, ist Londons City University.

Kommentar

Interessant, dass die Debatte erst jetzt so kurz vor der Markteinführung der Apple Watch aufkommt, denn Internet-fähige Smartwatches, also Computer-Uhren, die sich über das Smartphone mit dem Netz verbinden können, um dadurch Daten zu transferieren, gibt es eigentlich schon viel länger. Und somit besteht das Problem des Spickens eigentlich auch schon seit geraumer Zeit. Das zeigt wieder einmal, wie viel Einfluss Apple beziehungsweise seine Produkte im Gegensatz zur Konkurrenz haben - nicht zuletzt, da für die Apple Watch deutlich mehr Absätze prognostiziert werden als für Modelle anderer Hersteller.

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Ja kann man mal machen

Bei uns in der Uni sind alle Arten von Uhren während der Prüfung verboten :D

LOL

hihihihi zum Lachen.... wer tatsächlich mal auf ner Uni war, weiß wie lächerlich das ist. Weder ne Uhr noch nen Buch werden bei Prüfungen helfen... man hat entweder das Wissen oder eben nicht. Zeit zum Nachschlagen hat man sowieso nie, wenn die Prüfung richtig angelegt ist, hat man sogar gerade mal ausreichend Zeit alles schnell genug zu Papier zu bekommen. Immer wieder ein Lacher so ne Story :-)

leider kein Lacher... Viele Prüfungen beschränken sich eben auf die Wiedergabe gelernter Sachverhalte und da ist man mit dem modernen Spickzettel schon im Vorteil. Man muss nur noch abschreiben...

sorry, das wage ich zu bezweifeln... selbst die Wiedergabe diverser Sachverhalte bekommst Du nie auf nen Spicker und selbst wenn bei der Masse keine Chance.
Bei uns waren pro Prüfung Inhalte 1-3 Bücher und 20-30 Skripten mit Schnitt je 40-60 Seiten. Das musst Du einfach mindestens auswendig können und bei Zusammenshangsfragen sowieso damit man kombinieren und neue Schlüsse ziehen kann oder Modelle auf Fallfragen anwenden kann. In einer UNI gibt es keine Blödeltests sorry. Ne Apple Watch und nen Buch helfen Dir da herzlich wenig. Das ist ja auch der Unterschied zwischen Schule und Uni zumindest bei einer mit Niveau. Auch sind übrigens sehr wohl Bücher und Unterlagen bei einigen Prüfungen zugelassen :-) wohlwissend, das dies sowieso nicht bringt und nur wenn man exakt weiß wo etwas steht (also muss man es vorher sowieso gelernt haben) kann man mal kurz nachsehen. Jedoch aufgrund der kalkulierten Zeit wirst Du das nicht allzuoft machen können :-) es sei denn Du bist ein Blitzschreiber und das noch in Schönschrift :-). Meine UNI Erfahrung sagt definitiv Lachernummer Spicker sind total sinnlos weil nicht verwendbar.

Ist bei uns an der Uni schon so oft vorgekommen. Aber in der Regel hat nie jemand einen Vorteil daraus.
Ist ja nicht so dass die Klausuren nach dem Muster "Nennen sie 5 Punkte zu..." aufgebaut sind. Es sind deutlich komplexere Sachen und da hab ich keine Zeit erst auf meine Uhr zu schauen - ich hab teilweise nichtmal Zeit um zu schauen wie viel Zeit noch ist bis zum Ende. Lächerlich diese Diskussion

Endlich einer der auch wirklich studiert hat. Danke. :-) Ich halte diese Diskussion auch für recht lächerlich weil weit entfernt von der Realisierbarkeit den jede Prüfung kann einen Spicker entweder durch die Themenmasse und oder durch einfachste Zusammenhangsfragen nutzlos machen. Beides ist meistens sogar schon in der Kollegstufe der Fall. Wer nicht ganz Wissenaufnahmeresistent ist, wird spätestens nach dem Anfertigen eines Spickers das Wissen in der Birne haben :-) dann dient dieser eh nur zur Beruhigung der Nerven :-)

Ich kann "Meckerliesl" in vollem Umfang zustimmen. Sehr gute Universitäten handeln in ihren Prüfungen genau so. Bei uns waren alle Hilfsmittel zugelassen, spätestens nach der ersten Klausur war klar, das hilft nicht. Die Zeiten waren so bemessen, dass nur eine zügige Niederschrift die Chance auf eine gute Benotung eröffnete.

Gute Prüfungen zeichnen sich dadurch aus, dass es eben nicht nur um das Abrufen von Fakten geht. Schön, dass das eure Erfahrungen bestätigen. Ich kenne leider Beispiele von heute (mit diesen Uhren) und von früher (mit herkömmlichen Spickern), wo diese erfolgreich eingesetzt wurden. Und sei es nur beim Nachschlagen eines entfallenen Begriffs oder beim Übersetzen. Wenn die Diskussion hier Grundlage für letztlich anspruchsvolle und gut erstellte Prüfungen ist, super! Vielleicht noch ein Blick auf den schulischen Bereich: Es wäre blauäuig, davon auszugehen, dass derlei Uhren (wie auch Smartphones) nicht dem einen oder anderen bei der Prüfung helfen würden. Man wird dadurch vielleicht nicht sehr gut abschneiden, fürs Bestehen reicht es oft aus.

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