Bewegungssensoren

Sind unsere iPhones als Wanzen geeignet?

Forscher in den USA und Israel haben belegt, dass die Bewegungssensoren in Smartphone durchaus dazu geeignet sind, Gespräche abzuhören. Dazu muss weder das Mikrofon des Smartphones aktiviert werden noch ein Hack stattfinden. Jede App kann ohne zu fragen auf den Bewegungssensor von Smartphone zugreifen. Eine Abhilfe für den Anwender gibt es nicht - lediglich die Hersteller könnten aktiv werden.

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Schallwellen sind Erschütterungen und die Bewegungssensoren in Smartphones sind so empfindlich geworden, dass diese Erschütterungen messbar und auch wieder in Töne umgesetzt werden können. Das entspricht dem, was man gemeinhin als Wanze versteht.

Das Gyroskop in Smartphones kann nach Forschungen an der Uni Stanford und des israelischen Rüstungsherstellers Rafael Advanced Defense Systems genutzt werden, um menschliche Stimmen zumindest teilweise mitzuschneiden. Zur Auswertung der Daten, die das Gyroskop meldet, sind allerdings spezielle Algorithmen erforderlich, die von den Forschern erst entwickelt werden mussten.

Das große Sicherheitsproblem bei dieser Methode ist nicht, dass sich Stimmen rekonstruieren lassen: Die Forscher sprechen in ihrem wissenschaftlichen Aufsatz auch nicht von einer Erkennungsrate von 100 Prozent sondern wesentlich niedrigeren Werten. Das große Problem ist nur, dass iOS und Android nicht nachfragen, wenn von einer App das Gyroskop angesprochen wird. Beim Mikrofon und dem GPS hingegen wir der Anwender explizit nach seiner Erlaubnis gefragt.

Die wissenschaftlichen Arbeit "Gyrophone: Recognizing Speech From Gyroscope Signals" zeigt auf, dass die Erkennung nicht perfekt ist. Die Forscher schafften es bislang nur, 65 Prozent der Zahlen von 1 bis 10 zu erkennen, wenn sie in der Nähe des Smartphones ausgesprochen werden. Doch das dürfte sich noch ändern, wenn andere mehr Energie in die Entwicklung besserer Algorithmen stecken sollten.

Wer sich für die Forschungsergebnisse interessiert, kann das PDF der Forscher online kostenlos beziehen.

Kommentar

Diese vermeintliche Abhörgefahr lässt sich seitens der Smartphonehersteller relativ leicht bannen, indem die Apps auch beim Anwender um Erlaubnis fragen müssen, ob der Bewegungssensor genutzt werden darf. Suspekten Apps kann man dann den Zugriff verweigern, doch ein gewisses Restrisiko bleibt natürlich.

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Ich habe herausgefunden, dass man mit meinem Smartphone Kontakt zu anderen Menschen aufnehmen kann. Da sollte unbedingt eine Sicherheitsabfrage implementiert werden.

Was seid ihr denn für Trottel? Ist nicht wichtig, ob und womit man abgehört werden kann? Die Technik wird sich einfach immer weiter entwickeln. Wenn man mal bedenkt, dass es schon Geräte gibt, die man per "Gedankenkraft" steuern kann. Z. B Rollstühle (Prinzipiell eine tolle Sache) steuern kann. Mit der selben Technik ist es möglich (zwar noch in Grenzen), die Gedanken sichtbar zu machen. Einem Probanden wurden einfache Geometrische Figuren und sogar Worte gezeigt. Der Computer konnte daraus Bilder erstellen. Sogar das vom Probanden gelesene Wort "Neuron" konnte der Rechner erkennen. Was glaubt ihr denn, was in 20 Jahren hier los ist. Vor 20 Jahren dachte kaum jemand an die heute möglichen und auch benutzten Techniken. Jetzt ist es normal. Minority Report ist nicht mehr so weit entfernt, wie man glauben mag. Aber Brot und Spiele für das Volk hat immer funktioniert und tut es auch heute und das besser denn je.

noch nie was von Sarkasmus gehört?!

...und das ist das Gefährlichste daran!

Hm, ich muss eingeschlafen sein. Echt spannender Artikel.

Die meisten haben eh nichts zu sagen, ausser Selfies.

Auf Israel und die USA kann die Welt genauso verzichten wie auf Apple und Google.

auf deinen kommentar ebenso

Und du hast noch buschtrommeln? Oder wie? sicher ist sicher stimmts...

...und auf dich kann die Welt auch verzichten..

"Die Forscher schafften es bislang nur, 65 Prozent der Zahlen von 1 bis 10 zu erkennen"
- Die Forscher erkannten demnach die Zahlen von 1 bis 6 und zusätzlich eine halbe 7 !

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