Freiheit zu teuer

Recycling-Unternehmer muss dank Microsoft ins Gefängnis

Recycling-Unternehmer wegen Microsoft ins Gefängnis. Eric Lundgren ist seine Freiheit zu teuer geworden. Entsprechend sieht er sich einer Gefängnisstrafe von 15 Monaten gegenüber, weil er dabei helfen wollte, Nutzern die Wiederherstellung von Windows auf alten Computern zu erleichtern. Der Fall geht zurück auf das Jahr 2012, in dem eine Ladung CDs von der US-Zollbehörde beschlagnahmt wurde.

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Die Washington Post berichtet aktuell über Eric Lundgren. Der Recycling-Unternehmer geht demnächst für 15 Monate ins Gefängnis. Seine Aussichten auf einen Erfolg vor Gericht schätzt Lundgren zu gering ein. Die Kosten für eine Revision vor dem obersten Gericht aber so hoch, dass er dafür lieber seine Freiheit opfert, anstatt vor dem Supreme Court noch einmal in Revision zu gehen. In den letzten Jahren hatte er über mehrere Instanzen versucht seine Position darzulegen, ohne Erfolg.

Microsoft bringt Recycling-Unternehmer ins Gefängnis

Mitverantwortlich in diesem Fall ist auch der Apple-Konkurrent Microsoft aus Redmond. Das Unternehmen behauptet bis heute, dass Lundgren Raubkopien von dessen Betriebssystem Windows anfertigte, um Sie zum Preis von je 25 US-Dollar zu verkaufen.

Tatsächlich ließ Lundgren aber nur Wiederherstellungs-CDs erstellen von Software, die jeder frei über das Internet herunterladen kann und nur mit einem validen Lizenzschlüssel einsetzen kann. Diese CDs verkaufte Lundgren quasi zum Selbstkostenpreis von je 25 US-Cent an Werkstätten, für das Recycling von alten Windows-Computern.

Wiederherstellung von Windows Hürde für Nutzer

Lundgren nutzt Bauteile alter Computer, um Geräte zu reparieren oder neu zusammenzustellen. Festplatten werden zwecks Datenschutz gelöscht. Bei den Geräten sind jedoch Windows-Lizenzen enthalten. Die Erfahrung, die Lundgren machte: Nutzer würden lieber ein neues Gerät kaufen, auf dem Windows installiert sei, als ein gebrauchtes Gerät, auf dem sie das Betriebssystem wiederherstellen müssten. Die alte Hardware würde dann nicht mehr genutzt.

Zollbehörde beschlagnahmt Lieferung

2012 nahm das Unglück seinen Lauf, als die US-Zollbehörde eine Lieferung von CDs mit Recovery-Versionen von Windows beschlagnahmte.

Lundgren behauptet, die CDs hätten keinen Wert. Für Microsoft selbst sind es Raubkopien. Denn Microsoft selbst bot Wiederherstellungs-CDs zum Preis von 25 US-Dollar an Reparatur-Werkstätten an. Darauf sind keine lizenzierten Versionen des Betriebssystems enthalten. Vielmehr muss der Nutzer sie selbst aktivieren, mit einem validen Schlüssel, den er zum Beispiel beim Kauf des Computers erhalten hat. Bei Laptops oft auf einem Aufkleber auf der Rückseite zu finden. Oder aber auf Handbüchern. Jeder Nutzer kann so eine Wiederherstellungs-CD jedoch selbst anfertigen, mit einem passenden Image, das sich aus dem Internet herunterladen lässt.

Lundgren kommt aus der Nummer nicht mehr raus

Vermutlich hätte der Unternehmer eine bessere Position gehabt, hätte er für die CDs gar kein Geld genommen. Denn oft genug gibt es auch Streitigkeiten um Software oder Medien, die zwar frei zur Verfügung gestellt werden, deren Lizenz jedoch die gewerbliche Nutzung untersagt.

So oder so hat Lundgren die Hoffnung aufgegeben und geht laut Washington Post lieber ins Gefängnis.

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