Warum Konsumenten trotz aller Offensichtlichkeit, darauf hereinfallen werden, ist auch klar: Schnäppchenjagd und finanzielle Kurzzeitplanung regieren unser Kaufverhalten.
Wer sich erst vor einem knappen Jahr das erste iPhone-Modell für eine stolze Summe angeschafft hat, kommt mit dem Kauf des neuen Modells schnell in Rechtfertigungszwang. Oder eben doch nicht: "iPhone 3G für 1 Euro!", wirbt T-Mobile. Schnäppchen! Denn bei der Einstufung von Produkten als teuer oder billig ist bei vielen weniger der tatsächliche Wert als die vermeintliche Ersparnis entscheidend. Schließlich hat uns Apple mit der ursprünglichen Preisgestaltung der Mobiltelefone an den Gedanken gewöhnt, viel Geld für viel Produkt auf den Tisch legen zu müssen - und nun kitzelt der Mitnahmeeffekt des vermeintlichen Schleuderpreises.
Dass eben dieser Vorteil nicht nur in den USA, sondern sehr deutlich in Deutschland aufgewogen wird durch teurere Verträge mit den Netzanbietern, erfordert nicht allzu tiefe Rechenkenntnisse. Doch eben diesen Schritt gehen viele Kunden nicht. Kauf auf Raten, Verbraucherdarlehen oder Abo-Pflicht - all dies spricht die finanzielle Unvernunft der Konsumenten an und sorgt für erhebliche Umsatzsteigerungen. Den weniger in moralischen als mehr in wirtschaftlichen Dimensionen denkenden Unternehmen kann dabei kein wirklicher Vorwurf gemacht werden, es ist eher der Käufer, der diese Taktik mit seinem Verhalten fördert. Schade nur, dass auch Apple sich mit dem iPhone 3G angepasst hat und hier nicht ebenso wie bei seinen Produkten auf echte Innovation und Kundenorientierung setzt.
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