Kunden werden vor die Tür gesetzt

Google stellt kostenpflichtiges Video-Angebot ein

Vor wenigen Tagen fand ein findiger Nutzer eine Möglichkeit, Filme aus Google Video trotz des nicht vorhandenen Flash-Players auf dem iPhone anzuschauen und demonstrierte dies in einem anschaulichen Video. Er benutzte dafür einfach die Funktion zum Herunterladen des Videos im "iPod-Format", welches sich aufgrund der Quicktime-Kompatibilität problemlos auf dem iPhone abspielen lässt.

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Wie als Antwort darauf gab der Suchmaschinengigant die Schließung seines kostenpflichtigen Video-Angebots nach einem Bericht der New York Times nun auch per E-Mail an alle Kunden bekannt; auf Googles Videoplattform werden ab dem 15. August keine kostenpflichtigen Inhalte mehr zur Verfügung stehen. Der vor eineinhalb Jahren gestartete Videodienst bot unter anderem werbefreien Filmen und Serien des bekannten amerikanischen Fernsehsenders CBS sowie Musikvideos, Nachrichtensenungen und vieles mehr zum "ausleihen" und "kaufen" an.

Als Erklärung für die Schließung führt Google die wachsende Bedeutung von YouTube an, welches das Unternehmen letztes Jahr für rund 1,65 Milliarden US-Dollar aufgekauft hatte (wir berichteten). Man wolle sich eher auf die Entwicklung von Werbung in Onlinevideos konzentrieren, da in diesem Markt mehr Potential stecke, heißt es von Google.

Durch die Beendigung des Angebotes werden nicht nur die ausgeliehenen, sondern auch alle gekauften Filme nicht mehr betrachtet werden können, da diese die Online-Abspielsoftware auf Googles Webseite benötigen. Als Entschädigung bietet der Softwarekonzern lediglich eine Gutschrift über fünf US-Dollar für das hauseigene Bezahlsystem "Checkout" an - nicht gerade das, was man sich als ehrlicher Kunde wünscht.

JupiterResearch-Analyst David Card trifft dabei den Nagel auf den Kopf: "Können Sie sich irgendein Produkt vorstellen, welches von Verbrauchern gekauft wurde und unbrauchbar wurde, obwohl es immer noch entsprechende Abspielgeräte gab? [...] Kein Wunder, dass die Verbraucher immer noch ein wenig vorsichtig sind, was digitale Produkte angeht."

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