Pro-Anwender sollen Pro-Geräte kaufen

Argumente für den glänzenden iMac-Bildschirm

Mit dem neuen iMac führte Apple auch glänzende Bildschirme in den All-in-One-Geräten ein. Der Nutzer hat nun nicht mehr (wie noch bei den MacBook Pros) die Wahl zwischen matt und "glossy". Noch immer aber bevorzugen viele, vor allem professionelle Anwender, die Mattscheibe. Doch Apple scheint gute Gründe für diesen Schritt gehabt zu haben, wie ein Blogbeitrag von Jason D O'Grady und David Morgenstern aufzeigt.

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In einem Gespräch mit dem Farbexperten und Produktentwickler des Monitorherstellers Miro, Karl Lang, erfuhren die beiden Blogger, warum sich Apple wahrscheinlich für den glänzenden Bildschirm entschied.

Vor allem professionelle Anwender nutzen lieber den matten Bildschirm am Mac, um Farben kräftiger dargestellt zu bekommen. Andererseits aber werden auch auf glänzenden Bildabzügen die Farben intensiver, so dass dies ein Argument für das "glossy Display" wäre. Doch in der Realität sieht es am Bildschirm ein wenig anders aus, als auf einem Papierausdruck, wie Karl Lang ausführt. Denn der Monitor wird von hinten beleuchtet, während der Papierabzug nur mit der auf das Papier fallenden Lichtquelle auskommen muss.

Zudem reflektiert der gesamte Mac das Licht. Deshalb ist eine matte Oberfläche des Rechners wichtig, um einen neutralen Hintergrund der Monitordarstellung zu erhalten. Ein glänzender Bildschirm aber reflektiert nicht nur das Licht, sondern auch die Arbeitsumgebung. Das wiederum ist ein störender Faktor - bessere Farbdarstellung hin oder her. Der Nutzer sollte in diesem Fall sich in einen dunklen Raum setzen mit dunklen Anziehsachen, um die Reflektionen so gering wie möglich zu halten.

Doch wer benötigt schon eine so exakte Farbdarstellung am Monitor - fragen sich auch die beiden Blogger? Die Nutzer, denen dieser Faktor wichtig ist, brauchen vor allem eine hohe Rechenleistung. Und diese wiederum ist nur in den Pro-Geräten beheimatet. Der iMac hingegen, mit seinem scheinenden Bildschirm, ist ein sogenanntes "Consumer"-Gerät, ein Endkundengerät für Menschen, die ihre Urlaubsfotos am Mac sortieren, Briefe schreiben, eine kleine Website gestalten und Musik verwalten wollen.

Mit der Entscheidung für den glänzenden Bildschirm hebt Apple diese Position des iMac noch deutlicher hervor. Zudem verlor Apple, wie Lang in dem Interview betont, einige Prozente im Pro-Bereich, weil sich die professionellen Anwender in der Vergangenheit lieber einen schicken iMac anschafften, als den großen Mac Pro unter den Tisch zu stellen. Karl Lang betont dabei, dass der iMac mit dem Wechsel zum Intel-Prozessor tatsächlich in seiner Leistung an die Desktop-Modelle heranreichte und dass der 24" iMac eine gute Layout-Maschine sei. "Der einzige Weg, den Designer vom Kauf abzuhalten ist deshalb, einen glänzenden Bildschirm einzubauen" meint Lang. Apple hatte also durchaus gewichtige (finanzielle) Gründe, den iMac nur noch mit dieser Monitorvariante auszustatten.

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"... Doch wer benötigt schon eine so exakte Farbdarstellung am Monitor - fragen sich auch die beiden Blogger? Die Nutzer, denen dieser Faktor wichtig ist, brauchen vor allem eine hohe Rechenleistung. Und diese wiederum ist nur in den Pro-Geräten beheimatet. ..."

Das ist ein Argument aus grauer Vorzeit und heutzutage längst nicht mehr zutreffend. Was hat im Übrigen Farbdarstellung mit Rechenleistung zu tun? Apples MacPro ist für 80% aller Anwender, egal ob Pro oder Semi, völlig überdemensioniert in Bezug auf Leistung und Preis.

"... Der einzige Weg, den Designer vom Kauf abzuhalten ist deshalb, einen glänzenden Bildschirm einzubauen ..."

Genau so ist es. Und es ist mehr als traurig, dass Apple so agiert ... gerade in Bezug auf die Branche, die Apple immer am Leben gehalten hat.

Wirklich traurig, wenn es denn stimmen sollte...

...mhmm...kann mir eigentlich nicht vorstellen das dies DER GRUND für die Umstellung auf "Glossy" bei den iMacs sein soll...wie gesagt...inzwischen hab ich mir den Bildschirm ja mal anschauen können und finde das gerade für den Consumer-Markt durchaus viele Punkte FÜR ein Glossy sprechen. (DVD-Wiedergabe, Urlaubsfotos etc). Apple bräucht "nur" einen Einstiegs-MacPro mit "normalen" Core2Duo-Prozessoren herausbringen, Austattung sollte wie beim iMac mit 1 GB (oder besser 2 wie beim MacBook Pro) und 250 GB Platte für einen Preis der günstiger ist als das bisherige Einstiegsmodell bei den Pro´s...dann würden auch wieder mehr Leute zu den Pro-Modellen greifen.

Yepp. Wir brauchen einen Max. Ohne mini, ohne Pro, ohne i vorne.

Normales RAM (kein Notebook DIMM), normale 3,5" Festplatten (keine Notebook Platte), normale CPU (kein XEON).

Jetzt wo der iMac glossy ist, ist der für mich gestorben. Ich habe ein MacBook mit glossy Display. Das ist für abends und unterwegs OK, aber 10 Stunden am Tag davor sitzen kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen.

Bye egghat.

So ein Unsinn !!!! Quatsch mit Soße, - Das Display vom neuen iMac ist einfach 2. Wahl, da helfen weder schlau formulierte Rationalisierungen noch Marktforschungsergebnisse. Hier geht's um die Kohle, was sonst ???

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