PowerBook-Duo-Idee lebt wieder auf?

Apple-Notebook-Dock mit integriertem Bildschirm

Vor allem Notebook-Nutzer kennen das Problem heimischen Kabelsalates: Soll das mobile Gerät auf dem Schreibtisch verstaut und mit einem größeren Display verbunden werden, gilt es, zwischen Papierstapeln, Stiften und Radiergummis Platz für den Computer zu schaffen und Myriaden von Steckern und Kabeln zu entwirren.

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Dass dies auch anders gehen könnte, zeigt Apple mit einem Patent für ein modernes Notebook-Dock - mit integriertem Bildschirm.

"Es ist eine Idee, die so leistungsfähig ist, dass sie Ihr Geschäft verändern kann. Es ist eine Idee, die so persönlich ist, dass sie Ihr Leben verändern kann", beschrieb Apple dieses Konzept bereits Anfang der 90er Jahre in einem Werbespot: "Es ist eine Idee, die so intelligent ist, dass sie sich selbst verändern kann." Denn was hinter dem aktuellen Patentantrag steckt, ist mitnichten neu:

Ein Computermonitor, darunter ein Plastikgehäuse, das ein Apple-Notebook aufnehmen konnte: Unter dem Namen "PowerBook Duo" erschien im Oktober 1992 das erste Hybridgerät, das ein vollständiges PowerBook mit einem Dock verband. Dieses enthielt seinerseits mehr RAM- und Festplattenspeicher und einen eigenen Monitor nebst Tastatur und Maus. Auf diese Weise ließ sich ein reduzierter Rechner für unterwegs entnehmen und zu Hause durch das Dock in einen umfangreichen Desktop-Mac verwandeln. Das Gerät kostete seinerzeit 2250 US-Dollar und wurde über die Jahre immer weiter gepflegt - bis schließlich im Februar 1997 die Produktion der Duo-Reihe eingestellt wurde.

Die im Juli 2006 eingereichte und heute vom US-Patentamt veröffentlichte Patentschrift beschreibt ein nahezu identisches Konzept: Gezeigt wird ein Monitor im iMac-Stil, der in einem seitlichen Schacht eine Öffnung für ein Notebook bereit hält. In dieser verschwindet das Mobilgerät, bis es auf Knopfdruck hinausbefördert wird und für Außeneinsätze zur Verfügung steht. Ein solches MacBook-Dock könnte in sich in die aktuelle Gerüchteküche perfekt einfügen:

Spekuliert wird derzeit auf die baldige Vorstellung eines besonders kleinen Mac-Subnotebooks, das ohne eigenen Festplattenspeicher (dafür mit Flash-Speicher, analog zu iPod shuffle/nano/touch und iPhone) und ohne optisches Laufwerk daherkommt. Ein Dock könnte einem solchen Rechner den zu Hause benötigten Festplattenplatz nebst optischem Laufwerk und größerem Bildschirm zur Verfügung stellen - unterwegs hingegen könnte der Anwender die Vorzüge eines kompakten und leichten Rechners genießen.

Ob Apple derlei vorstellen wird, dürfte sich in rund anderthalb Wochen zeigen: Am 14. Januar wird Apple-Vorstandschef Steve Jobs die Eröffnungsrede der MacWorld-Expo-Veranstaltung halten und dabei traditionell neue Rechnermodelle und/oder Software präsentieren. Vielleicht wird einiges davon gar nicht so neu sein: Dann nämlich, wenn Apple die Produktpalette der 90er Jahre wieder aufgreift. Was zu hoffen wäre. Denn mit aktueller Technik ließe sich das ehemals teure und umständliche Duo-Konzept erheblich leistungsfähiger umsetzen. Ganz im Sinne der Idee, "die so intelligent ist, dass sie sich selbst verändern kann."

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