Die Frage nach den Kriterien und der Transparenz

App Store: Apple behält das letzte Wort

Bei der Worldwide Developers Conference im Juni schwärmte Steve Jobs von den vielen Millionen Downloads des iPhone-SDK. Man habe große Hoffnungen für den App Store und freue sich auf viele Beiträge aus den Reihen der Entwickler. Nach einigen Monaten Praxis-Erfahrung stellen sich viele, Anwender wie Programmierer, die Frage, wie genau Apple entscheidet, welche Einsendungen es in den App Store schaffen und welche abgelehnt werden.

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Erica Sadun hat es als iPhone-Ikone mittlerweile zu einiger Berühmtheit gebracht. Sie berichtet bei ars technica von einem Bekannten, dessen Applikation von Apple abgelehnt wurde. Als Begründung wurde angeführt, sie verstoße gegen eine der Regeln über Anwendbarkeit aus den Apple Human Interface Guidelines. Als der Ärger über die Ablehnung verflogen war, entschied sich die Person, die Applikation erneut unverändert einzureichen. "Wenn Ihr nur eine Sekunde nachdenkt, werdet Ihr die Pointe erraten", so Sadun. Tatsächlich, der zweite Versuch führte zum Erfolg. Ohne den Code auch nur im geringsten verändert zu haben, sei es jetzt möglich, das betreffende Programm im App Store herunterzuladen.

Ein weiterer Fall, der in der Entwickler-Gemeinde für Verwirrung sorgt, ist der des Programms BdEmailer. Es ist mittlerweile bekannt, dass die Drittanbieterapplikationen weder zuviel Bandbreite in Anspruch nehmen dürfen, noch bereits bestehende Funktionen emulieren dürfen. Soweit, so gut. Nun findet sich aber mit BdEmailer im AppStore ein Programm, das dem originären Mail-Programm zumindest ähnlich ist. Es unterstützt den Mail-Verfasser zwar nur dahingehend, dass das Verfassen von Nachrichten im Breitbild-Modus möglich ist. Gizmodo fragt sich jedoch, ob die Aufnahme von BdEmailer darauf schließen lässt, dass Apple die Bedingungen für Apps ein wenig gelockert hat.

Sicher ist nur, dass die Entwickler weiterhin nur raten können, was ihre Applikationen dürfen und was nicht und dass die Prüfungskriterien nach wie vor alles andere als transparent gestaltet sind. Vielleicht sollte Steve Jobs sich ein wenig informativer zeigen, um nicht einen Großteil der auf der ganzen Welt verstreuten freiberuflichen Programmierer zu verlieren.

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