Adobe und Sun tüfteln an offenen Videoformaten

CinemaDNG soll das für Filmmaterial werden, was DNG für Fotos ist: Ein umfangreiches Archivformat, welches die Eigenheiten verschiedener Kameramodelle bewahrt, ohne für jedes Modell ein komplett eigenes Format zu erstellen. Im Gegensatz zu DNG scheint CinemaDNG ein besserer Start vergönnt zu sein: ARRI, Dalsa, Panavision, Silicon Imaging und Weisscam wollen mit Adobe zusammenarbeiten, erstmal hauptsächlich, um die Spezifikationen festzulegen. Wer über die Formatvielfalt bei Consumer-Kameras stöhnt, solte sich keine zu großen Hoffnungen machen: Herstellerliste und Name deuten schon darauf hin, dass der Film- und Broadcast-Bereich die Hauptzielgruppe ist.

In eine ganz andere Richtung geht Sun: OMS soll ein freier Video-Codec fürs Web werden und zwar noch "freier", als die schon als frei geltenden Codecs wie Ogg Theora. Letzteren wollte das W3C als Mindestanforderung für HTML 5 und dessen Video-Tag vorgeben, damit alle Browser zumindest ein Videoformat durchgängig unterstützen. Das wollten aber einige Firmen nicht unterstützen - teils, weil ein Format auch nur so lange frei ist, bis irgendein Patentanwalt dagegen klagt und teils,  weil sich Apple, Microsoft & Co. damit Konkurrenz für ihr eigenes Format fördern würden.

Sun setzt auf den älteren Codec H.261 auf und setzt auf einen quelltextoffenen Entwicklungsprozess, in dem auch die Integration von Rechtekontrolle und Sicherung der Inhalte eine Rolle spielen werden. Für die Anwender wird das am Ende alles wieder darauf hinauslaufen, einen zusätzlichen Codec zu installieren - es ist kaum damit zu rechnen, dass zukünftige QuickTime-, Flash- oder Windows-Media-Versionen OMS direkt unterstützen werden.