Der Streit geht weiter

Apple: Spotify verlangt unbegrenzten Zugang – für lau

Nachdem die Europäische Kommission Apple eine Strafzahlung auferlegt hat, meldet sich das Unternehmen jetzt zu Wort. Ein Sprecher erklärt, dass man Entwicklern ihren Erfolg gönne, selbst Spotify. Jedoch verlange Spotify inzwischen sämtliche Tools von Apple umsonst. Spotify sieht das natürlich anders.

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Die EU hat Apple kürzlich zu einer saftigen Geldstrafe verurteilt. Es geht um unlautere Geschäftspraktiken im Allgemeinen und um Spotify im Besonderen. Konkret moniert der schwedische Musik-Streaming-Dienst, dass Apple sie daran hindert, Abonnement-Gebühren einzunehmen, ohne, dass Apple dabei einen Teil abbekommt.

Apple teilt gegen Spotify aus

In einem Statement, das Apple gegenüber Mac Rumors abgab, rechtfertigt sich das Unternehmen für die Praktiken. Darin heißt es, dass Apple über den Erfolg sämtlicher Entwickler glücklich ist, auch Spotify. Es sei jedoch nicht in Ordnung, dass Apple dabei geholfen hat, dass sich Spotify zum größten Streaming-Dienst der Welt gemausert hat und nichts zurückgeben möchte. Apple habe die App Nutzenden in 160 Ländern der Welt zugänglich gemacht. Was Spotify haben möchte, sei grenzenloser Zugang zu den Tools und Marketing-Instrumenten von Apple – und zwar kostenlos.

Laut dem Unternehmen ist Spotify in Europa und anderen Teilen der Welt Marktführer beim Musik-Streaming, was auch auf die Präsenz im App Store zurückzuführen sei. Die App verwende „tausende“ von Apples APIs, verteilt über 60 Frameworks und Spotify habe TestFlight für beinahe 500 Vorabversionen der App genutzt.

Apple ist sich keiner Schuld bewusst

Laut Apple habe Spotify versucht, darzulegen, wie Apple der Konkurrenz schaden und deren Wachstum bremsen will. Allerdings sei der gerade der Markt für Musik-Streaming stark am Wachsen – deshalb sei es der Europäische Kommission auch gelungen, Apple wegen der In-App-Kauf-Praktiken anzugehen. Was Spotify – in der Interpretation Apples – wolle, seien neue Regeln, die Spotify bevorzugen. Die EU solle dabei helfen, diese umzusetzen.

Während die EU tatsächlich die Strafe wegen anderer Gründe verhängt hat, versucht das Unternehmen auch diese Begründung anzufechten. Laut EU seien die App-Store-Regeln so aufgebaut, dass sie am Ende für Nutzende verwirrend sind, etwa wenn die Preise unterschiedlich seien.

Spotify fühlt sich im Nachteil

Auch Spotify hat sich gegenüber Mac Rumors und der Argumentation Apples geäußert. Die Schweden glauben eher, dass ihr Erfolg „trotz“ der Regeln im App Store eingetreten sei. Man fühle sich nicht auf einer Ebene, denn es gebe nur zwei Optionen: Entweder liefert die App eine schlechte Kommunikation Kundinnen und Kunden gegenüber, weil der Erwerb des Abonnements außerhalb der App nicht erwähnt werden darf, oder man schlucke einen Nachteil von 30 Prozent – den man ausgerechnet seinem größten Konkurrenten angeben müsse.

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Gerade die Tatsache, dass Apple und Spotify im Bereich Musik-Streaming in Konkurrenz stehen und Apple auf eine Abgabe besteht und gleichzeitig verbietet auf alternative Zahlungswege hinzuweisen, sollte Grund genug sein, Apple weiterhin bzgl. dieser Praktiken in die Schranken zu weisen.
Wie auch gerade bei alternativen App Stores sieht man nur die besonders großen Mitbewerber. Kleine Unternehmen haben bei den Bedingungen keine Sichtbarkeit und schon gar keine Chancen.

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