Musik-Streaming

Apple Music lässt Musikindustrie jetzt frohlocken

Die Musikindustrie in den USA kann aufatmen. Die Umsätze steigen wieder, Streamingangeboten wie Apple Music und Spotify sei Dank. Nicht zuletzt tragen dort die Streaminganbieter mittlerweile beinahe die Hälfte der Umsätze der Musikindustrie bei.

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Sukzessive nimmt das Musik-Streaming einen größeren Stellenwert für die Industrie ein. Mittlerweile soll es sogar in der Lage sein, die sinkenden Album-Verkäufe im stationären Einzelhandel durch Zugewinne über das Streaming teilweise auszugleichen. Dies jedenfalls geht aus dem aktuellen Halbjahresbericht der „Recording Industry Association of America“ (RIAA) hervor (PDF).

US-Musikindustrie wächst, Apple Music sei Dank

Es wäre zu kurz wiedergegeben, wenn man einzig Apple Music das Wachstum der US-Musikindustrie in die Schuhe schiebt. Tatsächlich sind es neben Apples Streamingservice weitere Anbieter und Konkurrenten wie Spotify, die zur Erholung der Musikindustrie beitragen.

Die RIAA meldet das größte Wachstum seit den 1990ern. 8,1 Prozent Umsatzzuwachs soll es im Vergleich zum Vorjahr gegeben haben. In der ersten Jahreshälfte 2016 hat die US-Musikindustrie 3,4 Milliarden US-Dollar Umsatz erzielt. Der Umsatz der Musik-Streaming-Anbieter sei in diesem Zeitraum um 57 Prozent gewachsen und mache nun 47 Prozent des gesamten Umsatzes der US-Musikindustrie aus.

Verantwortliche trotzdem unzufrieden

Tatsächlich hat der Geschäftsführer der RIAA, Cary Sherman, trotz der phänomenalen Ergebnisse nichts Besseres zu tun als auf Medium sein Bedauern zum Ausdruck zu bringen. Musik sei fundamental unterbewertet, erklärt uns der Chef der Rechteverwalter in den USA.

Es ist unnötig zu erwähnen, dass nicht die Kunden noch mehr Geld ausgeben müssen, um das absurde System zu finanzieren. Es würde ausreichen, wenn Justin Bieber und Taylor Swift nicht so viel Geld verdienen müssten, das der normale Bürger zu seinen Lebzeiten niemals erwirtschaften kann. Wenn jemand bei milliardenschweren Umsätzen Unzufriedenheit zeigt, sollte man ihn oder sie nicht allzu ernst nehmen.

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Der Mann hat doch vollkommen recht, die ganz gierigen sind die Bieber's und deren Agenten

Die Unzufriedenheit sehe ich eher bei kleinen Independentartists.

Diese erhalten nämlich nicht den Höchstsatz von 0,00084cent/Stream.

D.h. Man muss schon extrem viele Plays haben um als kleiner Künstler nicht unter der nominalen Armutsgrenze zu leben. Und dieser Anteil an kleinen Artists überwiegt in der Musikbranche. So gesehen kann man dem nur zustimmen.

Grundlegend kann man wohl sagen, dass die Kunstform auch entwertet wurde durch das Internet und heute die Künstler mehr Fließbandarbeiter sind als manch Anderer, aufgrund der miesen Bezahlung.

Dem würde ich mich nicht anschließen. Denn die Welt braucht nicht so viele Musiker, wie sie hat. Das ist aber in jedem Berufsfeld so. Es gibt Verdrängungswettbewerb und entweder einer findet "seine" Nische, oder muss damit Leben, das vom gleichen Kuchen halt immer weniger für ihn übrig bleibt, wenn statt vorher 1000 dann jetzt 10000 ein Stück abhaben wollen. Die Welt wächst zusammen, und es gibt halt immer mehr Musiker, so wie es immer mehr YouTuber gibt. Die werden auch irgendwann das Jammern anfangen, dass sie viel zu wenig verdienen. Das sind alles nur Verteilungskämpfe.

Außerdem ist das Internet nur ein Vertriebskanal. Es gibt Musiker, die haben nie eine einzige Platte verkauft, sondern spielen täglich auf der Straße und sind deutlich zufriedener mit Ihrem Schaffen als diese ganzen KommerzteilnehmerInnen, denen Milliarden von Dollar nicht genug sind.

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