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ZFS kommt: Neue Funktionen von Mac OS X Snow Leopard

Bereits in Leopard wurde das Dateisystem ZFS sehnsüchtig erwartet. Doch dann wurde das Zettabyte File System erst einmal wieder von der Funktionalitätenliste gestrichen.

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Nun soll es in Mac OS X 10.6 Server Standard werden und den Schneeleoparden neben einigen weiteren Verbesserungen wie OpenCL oder Multicore-Unterstützung gegenüber seinem Vorgänger deutlich abheben. Was aber ist ZFS und wieso wird Snow Leopard dadurch besser als das jetzige Leopard?

Was ist ZFS?

ZFS (Zettabyte File System) ist ein von SUN entwickeltes 128-Bit-Dateisystem, welches

nicht nur mehr Speicher verwalten kann als vergleichbare Dateisysteme, sondern auch Partitionen und

Laufwerke beliebig zu einer logischen Einheit zusammenfassen kann.

Besonders aus letzterem Grund glaubten schon bei der Einführung von Mac OS X 10.5 viele Nutzer (und selbst SUN), dass ZFS das bisherige

Mac-Standarddateisystem HFS+ ablösen wird. Nun soll das bei Snow Leopard, das für Januar 2009 zur Veröffentlichung angedacht ist, der Fall sein. Und dieses Mal sogar in vollem Funktionsumfang, so dass auf das System gelesen und geschrieben werden kann.

Welche Verbesserungen bringt ZFS?

Die Vorteile des bereits vor sieben Jahren entwickelten und als Open-Source-System veröffentlichten Systems liegen dabei auf der Hand: Dank des 128-Bit-Dateisystems können extrem große Plattenkapazitäten bis in den Peta-Bereich angesprochen werden. Dabei besitzt das System interne Überprüfungsroutinen, die "on the fly" Dateisystemfehler erkennen und beheben können. Plattenprobleme werden zudem umgangen, indem kontinuierlich Prüfsummen erstellt werden und auf den Host-Platten wie auf RAID-Systemen behoben werden - im laufenden Betrieb. Statt RAID 5 benutzt ZFS RAID-Z, das die Daten noch besser und ohne Verluste hin- und herbewegen kann. Und anstelle von Time Machine gibt es die von bisherigen ZFS-Nutzern hochgelobte auf "Snapshot" basierende Backup-Lösung, bei der alle 10 Sekunden ein inkrementelles Image erstellt und damit ein konstanter "Schnappschuss" des Systems erstellt wird.

Und was kommt sonst noch in Snow Leopard?

Neben dem lang erwarteten ZFS weiß Snow Leopard neuesten Berichten zufolge aber auch sonst zu überzeugen: Eine Multitouch-Umgebung sorgt dafür, dass die Multitouch-Funktion der Trackpads in Apples Notebooks voll ausgereizt werden kann. Das System wird zudem schlanker aufgestellt sein, so dass Anwendungen zusammen mit Mac OS X auch auf mobilen Geräten einfacher zu installieren sein werden. Mail.app wird beispielsweise nicht mehr 287 MB groß sein, sondern nur noch 91 MB. Auch iChat verschlankt sich von 111 auf 52 MB. Schnelligkeit und größere Belastungsfähigkeit des Systems werden die Folge sein.

LLVM und CUPS

Neben den offensichtlichen neuen Funktionen gibt es aber auch zahlreiche versteckte Neuerungen in Snow Leopard, die das System schneller und effizienter machen werden. Dazu gehört laut roughlydrafted der LLVM (Low Level Virtual Machine) Compiler, der es kleineren Macs erlaubt, statt der hardwarebasierten OpenGL-Lösung rechenintensive Grafiken direkt on Board zu berechnen. Zudem optimiert LLVM XCode bei der Code-Generierung. Das Drucksystem CUPS (Common Unix Printing System) steht hingegen bereits seit 2002 in Mac OS X lizensiert zur Verfügung und wurde jetzt von Apple als Projekt vollständig übernommen. Durch die enge Zusammenarbeit mit den OpenSource-Entwicklern im Projekt entwickelt sich CUPS zu einem hoch-effizienten Druckertreiber mit zahlreichen neuen Funktionen. Die in Snow Leopard erwartete Version 1.4 soll dabei nicht nur schneller, sondern auch sicherer werden.

Fazit

Sieht man sich die zu erwartenden Neuerungen an, wird Snow Leopard im Vergleich zu seinem Vorgänger an der Oberfläche nur marginale Neuerungen vorweisen können. Im Hintergrund aber gibt es zahlreiche neue Funktionen, die den Schneeleoparden schneller und effizienter arbeiten lassen. Wie sich das auf bestehende Rechenleistungen auswirkt, bleibt aber abzuwarten.

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Der Snow Leopard füllt wohl jetzt das Sommerloch aus. Sicher ist das interessant, aber es wird in den Medien überall so getan, das man jede klitzekleine Änderung (oder Feature) bei Snow Leopard als ultimatives Highlight und Must Have anzupreisen versucht. Ich würde mir da etwas Objektivität und Gelassenheit bei den ganzen Spekulationen über eine Preview eines zukünftigen OSX wünschen!

Äh - das ist keine Preview, sondern Fakt und von Apple größtenteils auch schon so veröffentlicht. Der Artikel soll eigentlich nur aufklären, auch weil wir schon vielfach Anfragen hier in der Redaktion bezüglich ZFS hatten... Das Sommerloch wird dann mit was anderem aufgefüllt ;-)

Da ich Leo vermutlich überspringe, freue ich mich sehr auf die Schneekatze. Ich bin gespannt, was für neue Macs nächstes Jahr damit ausgeliefert werden. Denn den Mac-Kauf habe ich gleich mit verschoben. Solche News haben zu dieser Entscheidung beigetragen.

Nun liebe ich ja solche Sätze wie :"Im Hintergrund aber gibt es zahlreiche neue Funktionen, die den Schneeleoparden schneller und effizienter arbeiten lassen. Wie sich das auf bestehende Rechenleistungen auswirkt, bleibt aber abzuwarten." ;) *grins* ... das meinte ich!

Ich schließe daraus, dass die Neuerungen nur auf neuer Hardware wirklich zum Tragen kommen. Daher mein Entschluss, das OS gleich mit einem neuen Mac zu kaufen.

Mit dem Fakt wäre ich ja vorsichtig, eventuelle wird da ja noch was geändert. Es soll ja schon vorgekommen sein das Apple mit Features 10.5 bewirbt die dann in der Veröffentlichung nicht auftauchen bzw. nicht gehen ( Stichwort Timemaschine über die AirportExtremBasis). Ich meine mich aber zu erinnern das da auch die Aufregung gross war so unter dem Motto haben sie angekündigt, allerdings stand auf den Seiten in schönem Augenfreundlichen hellgrau auf weiss das Apple sich Änderungen an OS X vorbehält. Ich denke viel anderes wird es bei Schneeleoparde wohl auch nicht sein.

einen schönen Tag noch

sedl

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