Rollenverteilung im Apple-Videoschnittuniversum

Final-Cut-Veteran äußert sich zu Final Cut Pro X, iMovie 8 hieß erst First Cut

Dieser Mann hat Erfahrung: Josh Mellicker hatte schon mit Final Cut Pro 1.0 gearbeitet, die erste FCP-Website eröffnet und die ersten Videoschnittkurse gegeben. Damals stand FCP noch am Anfang - eine ähnliche Situation wie heute. Für Mellicker ist FCPX vor allem eine Produktmanagement-Katastrophe, die vermeidbar gewesen wäre.

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Viel Ärger hätte Apple vermeiden können, wenn Final Cut Pro X unter einem anderen Namen erschienen wäre und Final Cut Studio 3 nicht aus dem Handel genommen worden wäre. FCPX wäre dann eine Ergänzung geworden, bis es eben bereit gewesen wäre, FCS3 wirklich abzulösen. Mellicker gehört aber nicht zu den Leuten, die FCPX als "iMovie Pro" abwerten.

Für Apple steht einiges auf dem Spiel, denn die Pro-Apps steigern die Nachfrage nach Mac Pros und MacBook Pros (deswegen kann Apple die Pro-Apps auch so günstig anbieten). Der Werbeeffekt von einflussreichen FCP-Anwendern könnte wegfallen, was sich dann auch in US-Dollar bemerkbar machen würde.

Melleck glaubt allerdings, dass noch in den ersten drei Monaten ein Update kommen wird, mit dem sich FCP7-Projekte importieren lassen, AAF und OMF Import/Export wird kommen und RED und XDCAM unterstützt werden. Er hat keine Insider-Informationen, kennt allerdings Brian Meaney (Lead Designer von Final Cut Studio) seit 12 Jahren.

Interessant ist sein Rückblick auf die Ursprünge von Final Cut Pro X. Das moderne iMovie war zunächst gar nicht als Nachfolger von iMovie 6 geplant, sondern als professionelle "Feeder-App" für Final Cut Pro: Als First Cut sollte es den Import übernehmen und es erlauben, schnell das Material zu sichten, mit Schlüsselwörtern zu versehen, zu klassifizieren und zu organisieren. First Cut hätte also den Rohschnitt übernommen, aber an irgendeinem Punkt in der Produktentwicklung wurde entschieden, dass es das neue iMovie werden sollte. Ein Überbleibsel aus dieser Zeit ist die Funktion "Final Cut XML exportieren".

Final Cut Pro X basiert laut Mellicker nicht auf der iMovie-Codebasis. Allerdings basieren beide Programme (wie auch Premiere und Final Cut Pro) auf den Ideen von Randy Ubillios.

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"glaubt"

Nur so kurz eingeworfen: FCPX ist wie Quicktime X.

Apple programmiert eine bewährte Software neu, aber sowas braucht saumässig viel Zeit. Darum werden erst mal die wichtigsten Funktionen implementiert, die einen Teil der Anwender zufrieden stellen und einen gewissen Fortschritt in demselben Teilbereich gegenüber der alten Softwareversion darstellen.

Viele Features fehlen aber noch, die werden dann mit der Zeit nachgereicht. Man hört u.a. zu, nach was die verärgerten Anwender am lautesten Krähen, und das wird dann auch schneller nachgeliefert. Die Sachen, denen niemand nachweint, lässt man weg.

Ist nicht toll, vor allem wenn man Profianwender ist und naturgemäss ungeduldig. Aber die Alternative ist Adobe: Man schleppt urururalten Programmcode und die dazugehörigen Bugs ewig mit, man programmiert vieles zuerst für Windows oder platformunabhängig (was hässliches GUI zur Folge hat), reicht aber die uralte Sauce mit ein paar frischen Features an und verkauft dies immer mal wieder als eine "neue" CS-Version für viel Schotter an die Benutzer.

sorry aber jeder der viel mit fcp 3 gearbeitet hat und dann fcx benutzt, weiß das es nur ein imovie + ist... leider ist und wirkt in fcx nichts mehr an pro... meine persönliche meinung ist, das das x für eXtrem fucked up steht. Ich war selten von Apple so enteuscht

Aber die Alternative ist Adobe:

Wieso nur Adobe?

Dann eher Grass Valley mit EDIUS 6

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