Digitale Wasserzeichen

Neue Technik gegen Missbrauch von Tauschbörsen

Das Fraunhofer-Institut IPSI in Darmstadt wird auf der CeBIT2006 zwei Software-Prototypen vorstellen, die dazu dienen, in Internet-Tauschbörsen raubkopierte Dateien aufzuspüren. Dazu kombinieren die Informatikforscher der IPSI-Arbeitsgruppe Merit, die sich mit Mediensicherheit beschäftigen, ihre Wasserzeichentechnologie mit einem Tauschbörsen-Client.

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Das Konzept beruht darauf, eine Software als Teilnehmer einer Tauschbörse auftreten zu lassen und gezielt potenzielle illegale Kopien herunter zu laden und nach Wasserzeichen zu durchsuchen. Diese vom IPSI entwickelten unhörbaren digitalen Wasserzeichen werden bereits in Online-Portalen wie www.libri.de, www.soforthoeren.de und www.diadopo.com eingesetzt.

Bisher bestand beim Einsatz digitaler Wasserzeichen immer die grösste Herausforderung darin, markierte Inhalte auch wieder aufzuspüren, wenn sie zu illegalen Zwecken eingesetzt wurden. Das neue System durchsucht selbständig die ins Netz gestellten Dateien nach vorgegebenen Suchkriterien wie Dateityp und Namen. So ist es im Gegensatz zu vielen anderen Massnahmen gegen die illegale Nutzung von Tauschbörsen nicht notwendig, die einzelnen Nutzer zu identifizieren.

Stoppschild online

Neben dem Durchsuchen von Tauschbörsen wird am IPSI derzeit auch eine Strategie untersucht, die bereits früher in das Geschehen eingreift. In vielen Tauschbörsen können Anwender nach Dateien anhand von beispielsweise Titeln, Dateigrösse oder -typ suchen. Ein am IPSI entwickelter Prototyp kann diese Suchanfragen auf verschiedene Weisen beantworten. So kann beispielsweise anonym ein Warnhinweis an einen Tauschboersenbesucher geschickt werden, dass die von ihm gesuchte Datei eine illegale Kopie darstellt und von einem Download abgesehen werden sollte. Das Werkzeug ist zur Abschreckung von Anwendern gedacht, die sich in den Tauschboersen unbeobachtet fuehlen, und soll sie auf die illegalen Aktivitaeten hinweisen.

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