iWork gegen Microsoft Office

Doch der Reihe nach: David Weiss ist Mitarbeiter der Mac-Abteilung in Microsofts Softwareentwicklungsteam. Und er befindet sich derzeit in der Erziehungszeit, wie es in Deutschland heißen würde. Selten, so schreibt er, ist er deshalb im Internet. Aber Apples Neueinführung von iWorks mit dem neuen Numbers veranlasste ihn nun doch dazu, einen Kommentar in sein Blog zu schreiben. Seiner Erfahrung nach, so schreibt er, wollen die Leute vor allem Kompatibilität. Deshalb führte Microsoft auch das offene XML-Format ein. Und deshalb bemängelt er auch die Kompatibilität von Apples neuen Büroanwendungen (mit Windows-Produkten).

Dass iWork aber inzwischen besser mit dem Windows-Office zusammen arbeitet, als Office 2004 für Mac - die derzeit aktuelle Lösung von Microsoft - das lässt David Weiss außen vor. Vollkommen vergessen wird in seinem Statement auch, dass Apple nicht auf Biegen und Brechen mit Windows kompatibel sein möchte, sondern vor allem das effiziente Arbeiten mit dem Programm im Vordergrund stehen sieht. Ob für die stetige Fortentwicklung des viel versprechenden Ansatzes allerdings, wie David Weiss anmerkt, genügend Entwickler für einen entsprechend langen Zeitraum bereit stehen, das wird erst die Zukunft zeigen.

Wichtiger als das ist jedoch, dass man den Lobgesang, den man dem Office-Paket noch vor zwei Jahren zukommen lassen musste, inzwischen einstellen kann. Die gesamte Mac-Welt wartete wegen diverser Unzulänglichkeiten des alten Pakets auf Office 2007. Und das schaffte die MacBU bei Microsoft bis heute nicht fertig zu stellen. Voraussichtlicher Auslieferungszeitpunkt wird Anfang kommenden Jahres sein (wir berichteten). Bis dahin werden sich einige Mac-Nutzer an iWork und dessen Effizienz gewöhnt haben. Und es wird sich zeigen, was wichtiger ist: Tiefgehende Funktionen oder leicht erschließbare Nutzung. Das Rennen hat begonnen.