Zwangsumkehr bei Apple iTunes

Bericht: Rundfunkreferenten wollen Apple kontrollieren

Bei iTunes steht Apple in der Kritik. Nach schwer nachvollziehbaren Kriterien lehnt Apple Apps ab und verweigert ihnen den Zugang. Jetzt befasst sich die deutsche Politik mit den Geschäftsgebaren von Apple. Laut Spiegel prüfen die Rundfunkreferenten der Länder, ob man den kalifornischen Konzern gesetzlich zwingen kann, Produkte in seinen App Store für iPhone und iPad aufzunehmen.

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Auf der einen Seite möchte Apple die Plattform schützen. iPhone und iPad sollen frei von Viren bleiben. Strenge Programmierrichtlinien versprechen ein positives Produkterlebnis. Auf der anderen Seite möchten Verleger Inhalte vermarkten. Die sind nicht immer sauber. Dabei geht es um mehr als um die Brüste vom Bild-Girl von Seite 1. Bilder vom Krieg oder politische Ideen könnten als nächstes der Zensur aus Cupertino zum Opfer fallen. Satire ist es schon – wie der Fall des Pulitzer-Preisträgers Mark Fiore belegt.

Die Rundfunkreferenten der Bundesländer möchten Fragen klären. Kann der deutsche Staat Apple vorschreiben, was das Unternehmen verkaufen muss? Ist der App Store für iPhone, iPad und iPod vergleichbar mit dem Angebot eines Kabelnetzbetreibers? Kann man Apple auf ähnliche Weise an die Kandare nehmen wie Kabelnetzfirmen oder andere Plattformbetreiber. Eine solche Verpflichtung ist im Rundfunkstaatsvertrag fixiert, auf Internetplattformen wie den App Store fand sie bisher aber keine Anwendung. Inwieweit sich allerdings deutsche Rundfunkgesetzgebung auf internationale Online-Angebote anwenden lässt, das sei zumindest fraglich.

Hamburgs Staatsrat für Medien Nikolas Hill sagte dem Spiegel: „Die inhaltliche Einflussnahme von Apple ist ein Verstoß gegen die Presse- und Meinungsfreiheit, den wir so nicht hinnehmen können.“

So bleibe der deutschen Ausgabe des „Playboy“ der Zugang zum App Store verwehrt, obwohl das Magazin eine recht züchtige App mit einem Video über zwei leichter bekleidete Frauen programmiert hätte. „Playboy“-Verlagschef Vernon von Klitzing sprach in diesem Zusammenhang von Zensur: „Was am Kiosk verkäuflich ist, muss auch im App Store angeboten werden können.“

Derweil sind seit einigen Tagen die Springer-Mädchen nicht mehr über-blitzt. Apples puritanische Moralvorstellungen scheinen sich langsam zu lockern.

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also am kiosk kann man als 13 jähriger keinen playboy kaufen, oder? also da gibts doch so ne vorschrift. im appstore kann jeder 13 jährige alles kaufen.es sei denn die eltern haben diese sperre reingemacht. und ich kann steve jobs sehr wohl verstehen. wenn man kinder hat, will man nicht, dass die kinder an solche inhalte rankommen.
außerdem könnte ja dann jeder kommen, und je nach dem wie die politiker sind, wird ein programm zugelassen, obwohl es total fehlerhaft ist und so. vielleicht erzwingt ein land dann eine flash anwendung, weil das in irgendeinerweise die wirtschaft des landes antreibt (komisches beispiel, ich weiß).

Nennen wir das PROBLEM doch beim Namen... Gerichte... in den USA wird doch alles verklagt was zuviel zeigt... wir wissen doch alle das es daran hängt...

"Auf der anderen Seite möchten Verleger Inhalte vermarkten. Die sind nicht immer sauber. Dabei geht es um mehr als um die Brüste vom Bild-Girl von Seite 1. Bilder vom Krieg oder politische Ideen könnten als nächstes der Zensur aus Cupertino zum Opfer fallen."

Warum sollen Presseberichte – auch über Kriege – "unsauber" sein? Solange die Berichte der Wahrheit entsprechen und die Presseverlage so ihre Aufgabe erfüllen, sind auch die zu vermarktenden Inhalte "sauber". Sie werden erst dann "unsauber", wenn sie nicht mehr der Wahrheit entsprechen, was auch durch Weglassen insb. selektiver Inhaltsteile erreicht wird.

Wir sollten nicht schon in unserer eigenen Sprache die in diesem Punkte fehlgeleitete Denke von Apple übernehmen und Wahrheiten, die unschön oder grausam sein mögen, für eine "Säuberung" für erforderlich halten.

Für den Kinder- und Jugendschutz gibt es entsprechende Instrumente. Eltern können ihre Erziehungsaufgabe auch nicht auf Apple abschieben. Erwachsene können, sollen und dürfen vor der Wahrheit nicht geschützt werden. Vermeintlicher Schutz von Erwachsenen vor vermeintlich "unsauberen" Inhalten ist immer nur eines: Zensur.

Sicher sollte man Kinder vor Pornografie und Kriegs Bildern schützen, allerdings sind wir ja nicht alle Kinder. Wenn sich ein 13 Jähriger eine Playboy App kaufen will, braucht er ein iPhone und eine Kreditkarte. Ich glaube nicht das Eltern ihren 13 Jährigen Kind ihre Kreditkarte zu Verfügung stellen ohne zu kontrollieren was sich das Kind für teuer Geld da eigentlich kauft.

Nun mag das Disneyland der Apps schön für Kinder sein, aber wo bleibt dann die Wirklichkeit. Damit meine ich nicht ausschließlich Pornografie sondern vor allem Kriegs Bilder und ähnliches. Natürlich sind Bilder von Blutüberströmten Menschen schrecklich, aber so ist die Welt leider nunmal und ich möchte sie auch so sehen wie sie ist und nicht so wie Apple sie gerne hätte.

Ich bin erwachsen und will nicht medial in Disney World leben.

Apple stülpt Europa das amerikanische Modell über und dies ist in meinen Augen ein moralischer Rückschritt. Sowas sollte man nicht hinnehmen.

Sind die Leute eigentlich naiv ? Das iPhone hat einen Internetbrowser, da braucht ein Kind gar kein Playboy App

Moin EV,

ich würde mich ziemlich ärgern, wenn ich eine Plattform gründe, auf der jeder veröffentlichen kann, was er will. Ich habe doch die Plattform gegründet, es sollte doch also auch meine Entscheidung bleiben, wer da mitmachen kann, und wer nicht.
Wenn du mit einem Buch über die Geschichte der Pornographie in drei Bänden und Hochglanzaufnahmen zu einem Verlag gehst, der vorrangig Koch- und Kinderbücher rausbringt, da wird der ja nicht sagen: Oh, wie nett, gleich mal einen Drucktermin raussuchen. Nä! Der wird dir sagen: Passt nicht in unser Sortiment. Und tschüß!
Oh!! Ah!! Der zensiert mich! Ich darf meine Meinung nicht äußern! Staat! Spiegel! Bild! Helft mir!
Unsinnig?
Und genau so sehe ich das hier auch.
Und wenn du blutüberströmte Kriegsopfer sehen willst (falls du das wirklich brauchst), dann schau bei youtube, oder fahr doch direkt nach Afghanistan, oder nach Palästina.
Als ob die Apple Geräte wirklich nur für Pornos und Kriegsbilder da wären. Meine Güte.

Ich bin der Meinung, dass nicht eine einzige Person vorschreiben darf, was ich anschauen oder lesen darf – und das weltweit. Für mich sind solche Personen Diktatoren. Und Diktatoren sind für die Menschheit nicht gut.

Vorschlag:
SJ eröffnet einen zweiten App Store. Ein App Store ist bis 18-jährige. Der zweite App Store ist ab 18 Jahre.

Vorhersage:
Der erste App Store wird mangels Interesse nach einem Jahr eingestellt.

Hallo ihr Moralprediger. Habt ihr schon mal die Umsatzzahlen von der Pornoindustrie gelesen? Es ist ein Milliarden Konzern. Das heisst nicht, dass jeder von uns nur Pornos reinzieht. Aber es ist nun mal eine Tatsache, dass es immer wieder (gerne) mal geschaut wird. Und weiter bin ich für die Pressefreiheit. Ich bin dafür dass alles aufgedeckt wird. Wie unten bereits geschrieben wurde. Es ist auch alles im Internet abrufbar. In den Nachrichten wird auch Mord, Kriegsverbrechen, Tierquälerei usw. gezeigt. Und wenn ihr lieber Sohn oder Tochter es zuhause nicht schauen oder lesen darf, da gehen sie einfach zu ihren Kollegen.
Also ihr Lieben, kämpfen wird für die Freiheit. Wir brauchen keinen neuen Diktator. Ihr hattet doch schon einmal einen?

Mutzli

Ich kann nicht verstehen warum manche Leute Apple dazu zwingen wollen Dinge im App Store zuzulassen (wie z.B. Porno Apps).
Apple kann im App Store verkaufen was es will.
Media Markt kann doch auch sagen wir Verkaufen das Produkt XY nicht weil wir das nicht wollen.

Man sollte Apple nicht so wichtig nehmen. Die haben kein Monopol, es gibt Alternativen...
Bestimmte Dinge gibt es bei denen eben nicht, so what. Man bekommt ja auch keine Anhängerkupplung für den Rolly Royce (jedenfalls nicht beim Hersteller).
Who the f... is Apple?

Ich finde, Apple macht alles richtig! Ich bin echt glücklich, dass im AppStore kaum solcher freizügiger Sachen (z.B. Porno-Apps) zu laden sind. In den normalen Zeitungen ist es zwar etwas übertrieben, finde es aber gut, dass solche Heftchen der "Milliarden Industrie" nicht zugelassen werden!

Ich habe nicht gesagt das ich gerne blutüberströmte Kriegsopfer sehe, aber ich habe es leider. Vom April 2008 bis Januar 2009 war ich als Sanitäter in Afghanistan stationiert.

Mir geht es weniger um Apple sondern vielmehr darum das Medien ohnehin schon den Einsatz sehr viel „sauberer“ darstellen, als er in wirklich ist. Glaub mir wenn ich sage das keine Woche verging ohne das ich verletzte, blutverschmierte Menschen, darunter leider auch viele Kinder, behandeln musste.

Wenn ich die Bilder die ich in Afghanistan gesehen habe, vor meiner Verpflichtung gesehen hätte, wäre ich nicht so blauäugig gewesen mich für 9 Monate freiwillig zu melden.

Erinnere dich bitte auch, was für eine Wirkung Bilder wie z.B. das schreiende Mädchen in Vietnam in der Bevölkerung haben. Das ist nicht schön, aber so sind nunmal Kriege.

Wenn Apple dem Spiegel erlaubt in den App Store sein Magazin zu verkaufen, dann aber bitte auch mit allen Information und Bildern wie in der Print-Ausgabe. Wenn ein Kiosk den Spiegel verkauft, reisst er ja auch nicht Seiten raus die ihm nicht ins Weltbild passen. Natürlich ist es eine Plattform von Apple in der Apple auch gerne entscheiden darf was verkauft werden darf und was nicht, dann aber bitte ganz oder gar nicht.

Natürlich ist es alles nicht so schlimm, da Apple nicht das Internet zensiert. Und überhaupt muss man ja auch kein iPhone kaufen, wenn einem Disneyland nicht passt (wie mir). Trotzdem wollte ich auf die Problematik hinweisen, dass im App Store jeder wie ein Kind behandelt wird.

es gehe hier nur um Pornos. Frage: Wie viele Kids haben zuhause einen Apple Computer. Diese Geräte sind einfach zu teuer für Kids. Die Software ist überschaubar. Auch die Spiele können schon fast in einem Atemzug aufgezählt werden. Die Kids sind auf Windwos Rechner zuhause und nicht hier. Anderseits ist Apple einfach zu gross um noch alleine zu entscheinden was für seine User gut oder schlecht ist. Apple wurde nur gross weil die User den Apple Guru vergöttern. Es gibt Apps die werden einfach abgelehnt und keiner weis warum (es wurde keine Gewalt, kein Sex, keine Pornos darin gefunden). Es stimmt, es gibt die Alternativen. Aber auch diese werden zum Teil von Apple boykotiert. Mann kann jedes Geschäft in die Knie zwingen. Mann muss einfach nichts mehr kaufen. Aber wie es schon früher war oder heute noch ist. Es gibt immer Anhänger von Diktatoren. Noch einmal: Apple, bzw. SJ ist nicht da um sich als Saubermann oder sonst wer aufzuführen. Diese Aufgabe müssen andere machen.

Wers nötig hat die Brüste des Bildgirls zu sehen, ist echt tief gesunken...

Ich finde die "Zensur" klasse so muß man bei den Apps sich mit
den ganzen Müll nicht rumplagen !
denen das nicht gefällt sollen sich einfach keine Apple Produkte kaufen !

Hier gehts nicht darum, dass man pornos haben will, sondern darum, dass man zensiert wird - auch wenn ihr euch wohl gerne bevormunden lass, heißt es nicht dass es alle wollen. Es wäre wohl kein Problem für Apple eine altersprüfung einzu bauen, da man sowieso ein Bank-Konto haben muss um Apps den App Store zu benutzen, darauf sollten die eltern achten und n i c h t apple!!! wenn das so weiter geht wird apple ein Monopol haben und irgendwann sich dem Druck der normalen Leute (Leute die nicht zensiert und bevormundet werden wollen) beugen müssen und ein Freies System einführen!

"Rundfunkreferenten der Länder, ob man den kalifornischen Konzern gesetzlich zwingen kann, Produkte in seinen App Store für iPhone und iPad aufzunehmen." - kann man Ihn auch zwingen in Deutschland überhaupt zu verkaufen? Glaub ich nicht ...

"Hamburgs Staatsrat für Medien Nikolas Hill sagte dem Spiegel: „Die inhaltliche Einflussnahme von Apple ist ein Verstoß gegen die Presse- und Meinungsfreiheit, den wir so nicht hinnehmen können.“" - ich glaub Hamburg und der Rest der Republik haben andere und wichtigere Probleme, wie ein Provinzpolitiker mit Geltungsdrang.

" „Playboy“-Verlagschef Vernon von Klitzing sprach in diesem Zusammenhang von Zensur: „Was am Kiosk verkäuflich ist, muss auch im App Store angeboten werden können.“" -
Auch ein Kioskbetreiber kann selber entscheiden, welche Zeitschriften er/sie verkaufen möchte.

Wenn die Verlage wenigstens sagen würden, ja es geht uns nur ums Geld, dann wäre das ja was, aber jetzt den Rächer der Schwachen und Wehrlosen spielen, lächerlich ...

vielleicht sollte die BRD eine eigene Plattform gründen und nicht bleidigte Leberwurst spielen, weil jemand wie Apple eigene Vorstellungen durchsetzt.

Kein Mensch braucht ein Bankkonto um im itunes-Store einzukaufen. Schon einmal etwas von itunes-Karten gehört?

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