"Die Anwendererfahrungen mit mobilen Webanwendungen sind miserabel"

Studie: Mobiles Internet ist wie eine Zeitreise in die 90er Jahre

Die Nielsen Norman Group veröffentlichte vor kurzem eine in den USA und im Vereinigten Köngreich durchgeführten Studie zur Bedienbarkeit von Mobilgeräten bei Internetanwendungen. Das Resümee: Auch heute noch haben die meisten Anwender Schwierigkeiten mit der Bedienung ihrer Mobiltelefone beim Surfen im Netz. Das gilt nicht nur für an Desktop-Browser optimierte Webseiten, sondern auch für speziell an mobile Geräte angepasste Internetseiten.

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Laut Studie ist das Navigieren im Web per Mobiltelefon heute in etwa so kompliziert wie auf traditionellen Webseiten vor 15 Jahren. Die Erfolgsquote bei der Durchführung verschiedener Aufgaben im mobilen Internet sei mit 59 Prozent noch deutlich geringer, als bei der Bewältigung der gleichen Aufgaben an einem PC (80 Prozent).

Die Bedienungsprobleme sind im Wesentlichen auf zu kleine Displays, mangelndes Tabbed-Browsing, umständliche Texteingabe durch zu kleine Tastaturen, langsame Internetanbindung auch mit vermeintlich schnellem HSDPA und eine mangelnde Auswahl an für Mogilgeräte angepasste Webseiten zurückzuführen, so Nielsen. Insbesondere das zu geringe Angebot an Mobilseiten wurde in der Studie deutlich. Aufgaben der Studie die über Mobilseiten erledigt werden konnten, führten in 64% aller Fälle schneller zum Erfolg, als bei der Verwendung von normalen Webseiten.

iPhone-Anwender surfen besser

Die höchste Erfolgsrate erzielten Mobilgeräte mit Touch-Display, wobei hier vor allem die iPhone-Nutzer für das gute Ergebnis verantwortlich sein dürften. Mit 75 Prozent lösten Touch-Phone-Besitzer überdurchschnittlich viele Aufgaben erfolgreich. Andere Smartphones kamen im Durchschnitt auf eine Erfolgsquote von 55 Prozent, normale Handys auf lediglich 38 Prozent.

Bemängelt wird vor allem die große Auswahl an mangelhafter Mobilgeräte-Software. Die Anwender würden heute 38 Prozent mehr Zeit benötigen um beispielsweise Anwendungen zu finden, mit denen sich über die aktuelle Wetterlage informieren könnten. Einzig ein iPhone-User stach mit einer Suchdauer von nur 18 Sekunden heraus, womit er den Bestwert der letzten Studie im Jahr 2000 um 2/3 unterbot.

Fazit: Mobiles Internet ist eine mühsame Angelegenheit

In der Schlussbetrachtung hält Nielsen fest, dass es wenig bringe heutige Mobiltelefone mit einer Vielzahl an komplexen Funktionen zu überfrachten. Sinnvoller sei es hingegen, Aufgabenspezifische Anwendungen wie beim iPhone anzubieten.

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Mit meinem Windows Mobile Device war ich nicht einmal wirklich im Netz. Zu umständlich in der ganzen Handhabung. Seit dem iPhone kann man nur sagen: es funktioniert einfach und ausreichend schnell ist das Ganze auch noch :)

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