Mobiles Audiointerface

Test: Focusrite Saffire Pro 14

Mit dem neuen Saffire bringt Focusrite ein Interface an den Start, das hochwertige Aufnahmen zu einem unverschämt kleinen Preis bieten möchte. Kann Pro-Audio-Equipment wirklich so günstig sein?

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Focusrite ist seit langem eine feste Größe im Bereich professioneller Mikrofonvorverstärker und Kanalzüge. Mit seiner Saffire-Serie erschloss sich das britische Traditionsunternehmen nun auch den Bereich der mobilen Audiointerfaces. Hier verspricht die Firma neben gewohnter Qualität einen Spitzenpreis, der so manchem Mitbewerber den Schweiß auf die Stirn treiben dürfte. Doch kann hochwertiges Equipment wirklich so preiswert sein?

Geklotzt

Das Saffire Pro 14 steckt in einem mattschwarzen Metallgehäuse mit halber Rackbreite. Auf der Frontseite finden sich neben zwei XLR-Klinken-Kombibuchsen ein Schalter für die Phantomspeisung, einige Status-LEDs sowie Potis für Eingangspegel, Kopfhörer- als auch Monitorlautstärke. Alle übrigen Anschlüsse sind rückseitig verbaut. Diese umfassen zwei weitere analoge Ein- und vier Ausgänge als Studioklinkenbuchsen sowie digitale S/P-DIF-Verbindungen im Cinch-Format. Auf digitaler Ebene bietet das Interface einen MIDI-Ein- und Ausgang und einen Firewireport zum Anschluss an den Computer. Letzterer dient auch der Stromversorgung des Gerätes, alternativ ist der Betrieb mittels mitgeliefertem externen Netzteil möglich. Gehäuse und Bedienelemente machen einen sehr robusten Eindruck, sodass auch harte Live-Einsätze die Lebenserwartung kaum verkürzen dürften.

Focusrite – noch Fragen?

Bezüglich der Qualität der Vorverstärker muss man dem Namen Focusrite wohl kaum etwas hinzufügen. Zwar können die im Saffire Pro 14 verbauten Vertreter ihren Hi-End-Brüdern aus gleichem Hause nicht ganz das Wasser reichen, die 25-jährige Entwicklungsgeschichte des Unternehmens ist allerdings bereits bei ersten Testaufnahmen deutlich herauszuhören. Auch die verbauten A-D- und D-A-Wandler sind mit einer Auflösung von 24 Bit und 96 kHz voll auf dem Stand der Zeit und wissen sich in ihrem Preissegment durchaus gegen die harte Konkurrenz zu behaupten. Zwar fällt der Frequenzgang in den Höhen zwar etwas ab, diese Senke trifft jedoch den musikalisch nicht relevanten Teil, womit ein breites Arbeitsspektrum zur Verfügung steht. Alternativ zum Betrieb als Mikrovorverstärker können die XLR-Klinken-Kombibuchsen auch als Hi-Z-Instrumenteneingänge Verwendung finden. Alle Ausgänge liefern Line-Pegel, digitale Signale finden mittels S/P-DIF den Weg in das Interface. Bleibt als Kritikpunkt in puncto Hardware lediglich die zuschaltbare Phantomspeisung, die zwar stabil arbeitet, leider aber nur für beide Mikrofonkanäle gemeinsam geschaltet werden kann. Sorge bereitete auch die Treibersoftware des Saffire Pro 14. Denn selbst die aktuelle Version 3.5.3 funktionierte im Test nicht immer reibungslos.

Alles in einem Paket

Dem ambitionierten Einsteiger hat Focusrite ein umfangreiches Softwarepaket spendiert. An erster Stelle sei die Saffire-MixControl-DSP-Software genannt, die dank des im Interface integrierten DSP-Bausteins die CPU-Ressourcen des Desktop-PCs schont. Stattdessen wird die enthaltene Mixer/Router-Kombination weitgehend auf dem Interface berechnet. Ein besonderes Feature sind zudem die virtuellen Loopback-Eingänge, die das Umleiten von Audiodaten zwischen Programmen erlauben. Um den Einstieg in die digitale Musikproduktion zu erleichtern, wurden mit dem Xcite-Plus-Bundle zusätzlich einige Loops und Samples, der Novation Basstation Synthesizer sowie eine Lite-Version von Ableton 8 beigelegt. Damit die kreativen Einfälle auch professionell abgemischt werden können, liegt als letzter Bestandteil die Focusrite-VST-/AU-Suite bei. Diese enthält mit virtuellen Nachbauten von analogem Kompressor, Reverb, Gate und Equalizer alle wichtigen Werkzeuge für erste Mischerfahrungen und rundet das Komplettpaket positiv ab.

Fazit

Mit dem Saffire Pro 14 ist Focusrite ein gutes Audiointerface zu einem phänomenalen Preis gelungen. In Verbindung mit dem beiliegenden Softwarepaket erhält der Einsteiger alles für seine ersten musikalischen Versuche, die dank der gebotenen Qualität durchaus große Früchte tragen dürften. Eine lobende Erwähnung verdienen in jedem Fall die professionellen Preamps, die wesentlich zum hochwertigen Klang des Recording-Knirps beitragen. Solide Verarbeitung, MixControl-DSP-Software und der extrem faire Preis machen das Saffire Pro 14 zum Geheimtipp für Einsteiger.

Testergebnis
ProduktnameSaffire Pro 14
HerstellerFocusrite
Preis279 €
Webseitefocusrite.com
Pro
  • professionelle Preamps
  • solide Verarbeitung
  • viele Ein- und Ausgänge
  • hochwertiger Klang
  • MixControl-DSP-Software
  • günstiger Preis
Contra
  • gemeinsame Phantomspeisung
  • Treiber (noch) nicht stabil
Bewertung
1,9gut

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