Batman Arkham City Lockdown

Unbemerkt erscheint er und bringt Gewalt über die Ungerechten. Wie in Comics und Videospielen tritt Batman auch im App Store auf. Gänzlich unbegleitet von PR-Rummel ist der Dunkle Ritter in den App Store geschwebt. Nach Chillingos Superman HD der zweite hochkarätige Superheld, der in diesem Quartal den Weg nach iOS gefunden hat. Neben Infinity Blade II ein weiterer Titel, der auf der leistungsfähigen Unreal-Engine basiert.

Wir erforschen die Alleinstellungsmerkmale und ob Batman Arkham City Lockdown in der Tradition der grandiosen Batman-Konsolentitel Arkham Asylum und Arkham City steht.

Die Gemeinsamkeiten mit Infinity Blade II sind noch vor dem Start ersichtlich, denn der Universal-Titel reklamiert mehr als ein Gigabyte Speicherplatz auf iPhone oder iPad. Damit der Gemeinsamkeiten nicht genug, denn Batman Arkham City Lockdown weist auch spielerisch zahlreiche Ähnlichkeiten zum Schwertschwinger-Epos auf. Batman tut das, was ihm nach kriminalistischen Ermittlungen am meisten liegt: austeilen. Mittels Wischgesten werden die Fäuste geschwungen und Treffer durch geschicktes Timing zu effektiven Kombinationen verkettet. Ein Tippen auf den Bildschirm lässt Batman ausweichen. So ablaufende Scharmützel bilden den Kern des Titels. Zwischen den Auseinandersetzungen wird der Millionär im Fledermauskostüm durch die Stadt dirigiert. Jedoch nicht frei, sondern lediglich auf einer wenig umfangreichen Karte von Station zu Station. Ist einer der lediglich vier Distrikte gesäubert, erschließt sich der nächste.

Atmosphärisch und gestalterisch setzen die Entwickler von NetherRealm Studios, die bislang „Mortal Kombat Arcade Kollection“ für Playstation und Xbox vorzuweisen haben, voll auf die Zugkraft der brillanten Konsolentitel Arkham Asylum und Arkham City. Von der Gestaltung der Menüs, über die akustische Untermalung mit breiten Streicher-Ensembles und treibenden Arragements bis hin zur gräulich-grünlich-diffusen Beleuchtung, in die Kulissen getaucht sind. Die Spielwelt des iOS-Titels ist wie die der großen Vorbilder stimmig und voller Düsternis. Das perfekte Habitat für einen angefressenen Batman auf der Suche nach Möglichkeiten zum Aggressionsabbau. Auch das Repertoire der Gegner erscheint der Konsolenversion von Arkham City entsprungen: Muskelpakete mit Joker-Masken und mit Bleirohren bewaffnete Insassen in Gefängnisanzügen bilden das Fußvolk. Aus der Nervenheilanstalt ausgebrochene Erzfeinde wie Two-Face, Solomon Grundy, Death Stroke und der Joker machen auf Bossgegner zu deren Bezwingung auch mal der mittels Neigungssteuerung gelenkte Batarang zum Einsatz kommt.

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Spielerisch aufgewertet wird die ansonsten eintönige Klopperei, Infinity Blade II grüßt herzlich, durch ein Ausrüstungssystem. In Kämpfen gewonnene Erfahrungspunkte werden in einen verbesserten Batsuit oder das Erlernen neuer Kampftechniken investiert. Elektrohandschuhe für Stromstöße, Fitnesstrainings für verbesserte Reflexe sowie Rauchbomben sind ein Teil des Waynetech-Repertoires, das in der Batcave auf den Einkauf wartet. Auch NetherRealm Studios pflegen die Unsitte des In-App-Kaufs: Wem die natürliche Entwicklung und Ausrüstung des dunklen Ritters nicht schnell genug voran geht, der kauft sich nachträglich virtuelle Erfahrungspunkte für reales Geld. Ansehnliche Kostüme, die den Batman-Inkarnationen von Paul Dini oder Frank Miller nachempfunden sind, lassen sich gar nicht erst erspielen sondern müssen zum Preis von je 79 Cent erstanden werden. Pfui!

Fazit

Im direkten Vergleich mit Infinity Blade II tritt die Eintönigkeit der Kämpfe und die eingeschränkte Farbpalette deutlich negativ zu Tage. Der Umstand, dass die Spielzeit durch unsinnig hohe Kosten von Items, die In-Game-Käufe attraktiver machen sollen, künstlich verlängert wird, sorgt für einen schalen Beigeschmack. Zudem sich viele der Game-Center-Erfolge erst durch besinnungsloses ausrüsten der Spielfigur freischalten lassen und Gegner durch den Einsatz von Schusswaffen bei schwachbrüstigen Batmans für Frust sorgen. Grafisch ansehnlich, atmosphärisch dicht aber spielerisch mau werden lediglich Comic-Fans auf der Suche nach einem simplen Zeitvertreib bedient. Da stimmen auch die enthaltenen Wallpaper und drei Gratis-Comics wenig versöhnlich. Schade, hier wäre mit etwas Originalität und etwas weniger Geldgier deutlich mehr zu holen gewesen.

App Infos
NameBatman Arkham City Lockdown
Version1.0
HerstellerWarner Bros. Entertainment
Vorraus­setzungErfordert iOS 4.0 oder neuer. Kompatibel mit iPhone 3GS, iPhone 4, iPhone 4S, iPhone 5, iPhone 5c, iPhone 5s, iPad, iPod touch (3. Generation), iPod touch (4. Generation) und iPod touch (5. Generation). Diese App ist für iPhone 5 optimiert.
Preis4.99 EUR
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....Geldgier .....

Hallo? Bisserl frech von Geldgier zu sprechen, wenn es nur um 79 cent geht. Die Konsolenversion kostet locker das zehnfache.

@Gast 14:23
Moment! Wir reden von einem Titel für 4,99 Euro. Bei dem der Anwender für ein Kostüm 79 Cent zahlen soll. Und für ein weiteres Kostüm 79 Cent. Das ist tradiert Bonus-Content der freigespielt wird. Dafür extra zur Ader lassen? Also bitte! Und bitte keinen Vergleich mit der Konsolenversion im Hinblick auf den Preis, wenn die Spieltiefe komplett ausser acht gelassen wird.

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