Nach dem Start präsentiert sich die Anwendung recht aufgeräumt mit einer alphabetisch geordneten Stichwortliste, einer Suchfunktion und einem Dock. Über letzteres sind eine Übersicht der Multimedia-Inhalte sowie eine Erweiterte Suche zugänglich. Obwohl die Stichwortliste durchscrollt werden kann, wird man in der Praxis vor allem die Suchfunktion zum Auffinden bestimmter Begriffe verwenden, denn schmökern wie im gedruckten Brockhaus wird man angesichts der drögen Stichwortliste wohl eher nicht. Auch wird keine Kategorieübersicht geboten. Der “Begriff des Tages” bleibt iPhone-Anwendern zudem vorenthalten. Immerhin dürfen die medialen Inhalte wie Videos, Fotos, Grafiken und Tondokumente auch nach Kategorien sortiert werden. Die erweiterte Suche bietet außerdem die Möglichkeit, die Artikel nach bestimmten Begriffen zu durchsuchen. So gibt es zwar keinen Eintrag zum iPhone, doch findet man über die erweiterte Suche über den Suchbegriff “iPhone”, den Artikel zum Unternehmen Apple Inc. Fotos und Grafiken sind in den Artikeln direkt eingebunden, Videos und Tondokumente werden durch Antippen vom Quicktime-Player abgespielt.
Die Artikel selbst sind von stark variierender Länge, manchmal nur die Langfassung einer Abkürzung, hin und wieder auch deutlich umfangreicher, in jedem Fall aber immer äußerst knapp. Das spiegelt sich auch am stichwortartigen Textaufbau wieder, vollständige Sätze sind eher die Ausnahme. Was bei der gedruckten Version des Brockhaus aus Platz- und somit auch Gewichtsgründen verständlich sein mag, ist in der digitalen Form kaum nachvollziehbar. Immerhin eignen sich die knappen und auf den Punkt geschriebenen Erläuterungen gut, um auf die Schnelle eine Wissenslücke zu füllen. Einige Artikel enthalten Querverweise zu verwandten Themen. Darüber hinaus sind in vielen Artikeln noch Verweise auf Sekundärliteratur enthalten, Web-Links gibt es hingegen keine.
Die Multimedia-Auswahl hinterlässt einen ebenso durchwachsenen Eindruck. Von den über 6000 Bildern besteht nur ein kleiner Teil aus Fotos oder informativen schematischen Darstellungen, die teilweise gänzlich ohne jede Beschriftung daherkommen. Die gefühlte Masse der Bilder besteht aus Stadtwappen, Porträt-, Tier- und Pflanzenzeichnungen. Ähnlich verhält es sich mit den Audio-Beigaben. Neben Nationalhymnen, Tier-Lauten und Klangbeispielen verschiedener Musikrichtungen findet sich kaum weiteres akustisches Material. Einen etwas ausgewogeneren Eindruck erweckt das Video-Angebot, das zum größten Teil aus ein- bis zweiminütigen Video-Clips besteht. Einige der Beiträge, wie etwa das Video zur Wahl des russischen Minister-Präsidenten Wladimir Putin, entstammen lediglich Nachrichtenbeiträgen von Tagesschau oder Tagesthemen.
Jährliche kostenpflichtige Updates sollen die Aktualität der Inhalte gewährleisten. Kunden anderer Smartphone-Plattformen hatten bislang die Möglichkeit, die Updates vergünstigt zu erwerben, eine Möglichkeit, die im App Store allenfalls per In-App-Purchase zur Verfügung stünde, jedoch (noch) nicht in der Brockhaus-App implementiert ist.
Fazit
Insbesondere die multimediale Ausstattung der iPhone-Anwendung Brockhaus multimedial mobil 2010 erscheint etwas dürftig. Wer auf die Videos und Tondokumente verzichten kann, wird im Brockhaus mobil 2010 in den kommenden Tagen eine 10 Euro günstigere Alternative finden, die zudem 800 MB weniger Speicherplatz beansprucht. Bislang wurde die Text-und-Bild-Version von Apple allerdings noch nicht freigegeben.
Die Brockhaus-App empfiehlt sich insbesondere für Wissenshungrige, die Erklärungen in knapper Form bevorzugen oder der Mittmach-Enzyklopädie Wikipedia nicht so recht über den Weg trauen. Auch für iPod-touch-Anwender ist der digitale Brockhaus interessant, da hierfür keine Internetanbindung benötigt wird.
| Name | Der Brockhaus multimedial mobil 2010 |
|---|---|
| Version | 1.0 |
| Hersteller | Envi.con KG |
| Preis | 39.99 EUR |
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Na bei 40 EUR Preis is es klar warum es eine der Umsatzstärksten Apps is. Dafür müssten andere ja mindestens 5x so viele Apps verkaufen wenn nicht mehr um auf gleichen Umsatz zu kommen.