Buckel-Kamera

Ein Thema, zwei Meinungen: Das bucklige iPhone X

Seit der Vorstellung des iPhone 6 Plus muss Apple regelmäßig viel Spott über sich ergehen lassen, für ein eigentlich vermeidbares Problem: die hervorstehende Kamera, die auch das iPhone X „ziert“. Aber ist das wirklich so dramatisch? Wir haben dazu zwei Meinungen.

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Perfektes Design?

(Bild: Stefanie Seidler)

Die Vorstellung des neuen Apple-Flaggschiffs machte eines klar: Die hervorstehende Kameralinse auf der Rückseite des Smartphones wird uns wohl noch lange erhalten bleiben. So liegt auch das Jubiläums-iPhone nicht plan auf dem Schreibtisch auf und wackelt. Ein wenig. Aber es reicht, um es zu bemerken. Ob nun der Kamera-Buckel vertikal oder horizontal ist, er ruiniert das eigentlich so schlanke und elegante Design des iPhone. Das Ziel von Apple ist es jedoch, sein Smartphone so dünn wie möglich zu entwerfen. Eine hervorstehende Kamera passt dabei nicht ganz in das Bild der Ästheten. Andererseits: Vernünftige Objektive brauchen einfach Platz. Und der Buckel ermöglicht es Apple, großartige Kameras in das iPhone einzubauen.

Nicht zu Unrecht bezeichnete das Onlineportal „Wired.de“ das iPhone X als „Kamera, mit der man telefonieren kann.“ Bei seinem neuesten Modell hat Apple nun einee ungewöhnlich große Erhebung verbaut. Die kleine Seepocke ist die höchste, die bisher aus einer iPhone-Gehäuserückseite herausguckt. So ist der Buckel 24,19 Millimeter lang, 11,7 Millimeter breit und 1,22 Millimeter hoch.

Seit dem iPhone 6, also schon seit 2014, kann man das iPhone nicht mehr flach auf den Tisch legen, geschweige denn darauf schreiben, während es liegt. Allerdings ist das Gewackel für mich irrelevant. Denn ich nutze, wie wohl die meisten iPhone-Besitzer, eine Schutzhülle.

Apple hätte sich schon vor Jahren gegen eine vorstehende Kamera entscheiden können, aber aus irgendeinem Grund belassen es die Kalifornier bei iPhone und iPad beim Buckel. Fast, als wollten Sie sagen, dass wir ihnen mit unserem Gejammer den Buckel runterrutschen können.

Stefanie Seidler

Unsexy, aber nötig?

(Bild: Sebastian Schack)

OK, das gleich vorweg: man kann den Kamera-Buckel weder wegdiskutieren, noch kann man ihn schönreden. Es wird sich niemand auf der ganzen Welt, nichtmal innerhalb der heiligen Apple-Hallen und vermutlich am allerwenigsten in der Design-Werkstatt von Jony Ive finden, der sagen würde: „Ja, genau so muss eine Smartphone-Kamera sitzen!“
Was treibt Apple also dazu, an dieser Stelle so auf das Design zu pfeifen? Es wäre doch ein Leichtes, das iPhone-Gehäuse einfach 1-2 Millimeter dicker zu machen, um erstens die Kamera plan in das Gehäuse zu integrieren und zweitens den dadurch im Inneren freiwerdenden Platz mit einem noch leistungsstärkeren Akku aufzufüllen, über den sich wiederum jeder freuen würde. Dagegen steht Apples Schönheitsideal von „Slim is beautiful“. Es erzählt sich viel leichter, dass man ein Gerät wieder etwas dünner gemacht hat, anstatt eine Zunahme zu verargumentieren. Man kennt das schließlich nur allzu gut von sich selbst.

Ein zweiter Aspekt ist sicherlich, dass es einem Großteil der iPhone-Käufer in Wahrheit völlig egal ist. Sie haben ohnehin nichts von dem Gerätedesign, weil sie das iPhone von Tag 1 bis zur Verschrottung in einer Hülle mit sich herumtragen, die dann im Übrigen auch den Kamera-Buckel egalisiert.

Ist man erst einmal an dem Punkt angelangt, greift ein weiterer echter Vorteil des Schlankheitswahns: Apples Ingenieure müssen immer bessere und immer mehr Technik auf immer weniger Raum unterbringen. Das führt zu viel Erfindungsreichtum und ermöglichte vermutlich auch erst die Entwicklung der Apple Watch. Ich persönlich bin Hüllen-Verweigerer und hätte mich über ein buckelfreies iPhone X gefreut.

Sebastian Schack

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Wer es besser kann sollte ein Patent anmelden und besser machen , Bauteile noch kleiner machen geht erstmal nicht , ich denke das hat Apple und andere versucht es leidet die Bildqualität

@thorsten die gesamte Konkurrenz macht es besser und deren Kameras sind auf Augenhöhe...

Das iPhone X ist übrigens alles andere als „schlank“, deswegen hätten die 1-2 mm zusätzliche Dicke beim Gehäuse auch nicht mehr gestört!

Besser als die Warze wär es allemal gewesen!

Also wenn mann die Hülle nimmt sieht mann linse und ich denke mir mal das ist der Grund warum so macht

...diese hervorstehenden warzen sind das mit Abstand hässlichste was mann den iPhones antun konnte! Wenn Jobs noch leben würde, würden ein Paar Köpfe rollen .., wegen diesen ‚Orkphones‘..

Da ich beinah immer ein Case nutzen, ist mit die ganze Diskussion ziemlich wumpe. Für mich hat das iPhone X die perfekte Optik.

Weil du immer ein Case nimmst ist dir die ganze Diskussion ziemlich wumpe ? Aber es hat die perfekte Optik ?
Merkste was ?!
Ich lach mich kaputt. Ein 1300 Euro Handy in ein Case stecken und dann von perfekter Optik sprechen :-)

das ibhone ist supa

Also meiner Meinung nach, sieht das herausstechen der Kamera nicht sonderlich schön aus, bringt aber etliche Vorteile mit sich. Zum einen ist das Glas (fast) Saphireglas und somit viel robuster und unempfindlicher gegenüber Kratzer als die gesamte Oberfläche der Rückseite und zum anderen, sobald man das iPhone irgendwo hinlegt und da befinden sich Staubkörner kommen da auch nicht so leicht Kratzer rein! Außerdem tragen die meisten Hüllen wo sich die Kamera perfekt an der Hülle anpasst. Bestimmt sind natürlich auch technische Gründe da warum da nicht dünner gebaut werden kann, aber wenn sie wenigstens es so gemacht hätten, dass es nicht wackelt auf dem Bild!!!!! Das nervt am meisten!

Wie oft wird diese Sau noch durch das Dorf getrieben, anscheinend hat man einen Beitrag zum IPhone 6 ,wegen fehlendem journalistischem Ehrgeiz, zwischen den Feiertagen aus dem Archiv geholt und an das IPhone X angepasst, wie jämmerlich...!!

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