Probleme mit der AMD-Grafikkarte des MacBook Pro aus dem Jahr 2011 – Apple sieht sich jetzt einer Sammelklage gegenüber

MacBook Pro 2011: Apple sieht sich Sammelklage gegenüber

Das Macbook Pro 2011 kämpft mit Grafikproblemen. Bei den Modellen mit AMD-Grafikkarten werden die Verbindungen zwischen GPU und Mainboard durch Hitzeinwirkung brüchig. Die Folge: Grafikfehler und schließlich der Tod des MacBooks. Apple reagierte bislang nicht auf die zahlreichen Klagen der Anwender und eine Online-Petition. Nun hat eine amerikanische Anwaltskanzlei eine Sammelklagen gegen Apple angestrengt. Gibt es Hoffnung auch für europäische Käufer?

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Im Netz rumorte es schon länger in den diversen Foren. Zahlreiche Nutzer meldeten Probleme oder Komplettausfälle der MacBook Pro-Modelle mit AMD-Grafik. Betroffen sind hier die MacBook Pros Early 2011 und Late 2011 mit Bildschirmen größer als 13 Zoll. Die 15- und 17-Zoll-Varianten sind mit AMD-Karten, die 13-Zöller mit Intel-Grafik-Chips ausgestattet.

In den Apple-Support-Foren hat ein entsprechender Thread zu den Grafikproblemem mehr als 9.400 Antworten. Es gibt sogar seit Dezember 2013 eine Online-Petition auf Change.org, die Apple in einem offenen Brief an Tim Cooks auffordert, alle 2011er MacBook Pro zu reparieren oder gegen fehlerfreie Geräte auszutauschen. Diese hat bis heute über 24.000 Unterstützer.

Der Grund für den Fehler ist offenbar ein Problem mit den bleifreien Verbindungen zwischen der GPU und der Hauptplatine des Rechners. Durch die thermische Belastung der Rechner werden diese im Laufe der Zeit brüchig und die Datenübertragung zwischen den Komponenten ist nicht mehr fehlerfrei möglich. Zunächst gibt es nur Bildfehler, mit fortschreitender Dauer der Nutzung werden die schadhaften Verbindungen weiter beansprucht, die Probleme werden schlimmer.

In besonders schwerwiegenden Fällen kann es dazu kommen, dass der Rechner nicht mehr startet und extrem instabil läuft. Die amerikanische Anwaltskanzlei Whitfield Bryson & Mason LLP, die mit dem Fall vertraut ist, hat betroffene Geräte untersuchen lassen und kommt zu dem Schluss, dass es sich hierbei eindeutig um einen Produktionsfehler handelt, den Apple zu vertreten hat.

Das Problem

Apple reagierte auf Beschwerden der Anwender bislang nicht. Und es wurde, im Gegensatz zu ähnlichen Problemen bei anderen Mac-Modellen, bislang kein Austauschprogramm aufgelegt. Weiterhin stellt auch ein Austausch des Mainboards keine Lösung dar, da die entsprechenden Ersatzteile das gleiche Problem aufweisen. Der Tod des Rechners würde so zwar durch die teure Reparatur verzögert, nicht aber verhindert. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis der Fehler auch am neuen Board auftritt.

Whitfield Bryson & Mason hat nun stellvertretend für verschiedene Nutzer eine Sammelklage gegen Apple eingereicht, mit dem Tenor, die Geräte hätten einen Produktionsfehler. Genau dieser Defekt ab Kauf verhindere, so die Kanzlei, dass die Geräte wie beworben und von Apple gewährleistet funktionieren würden.

Auch für Anwender in Deutschland besteht damit jetzt eine Hoffnung, dass Apple eine Reaktion zeigt und auch hierzulande eine Lösung des Problems mit seinen MacBook Pros anbietet.

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durch diesen Beitrag habe ich mein ebenfalls von diesem Problem betroffenes 2011er MBP "geheilt"!

Mehr infos habe ich im Blog zusammengefasst: http://blog.quadrat4.de/post/101363510308/will-it-bake

könnte man die betroffenen Stellen nicht einfach nachlöten?

Du kennst BGA nicht. Ist ohne maschinelle Unterstützung nicht möglich (auch das Backen im Backrohr ist nur eine Pfuschlösung).

Was ist mit den Imacs 27 er (mitte 2011 ) , die linke Bildschirmhälfte ist permanent dunkel. Viele haben das selbe Problem. Liegt an den Lötverbindungen, wo geplante Obsoleszens zu sein scheint.

"geplante Obsoleszens", das glaube ich weniger. Ich sehe da eher andere 2 Gründe.
Erstens hat Apple da wenig "Erfahrung", da sie immer neue Techniken nutzen, von denen wir ja auch profitieren, aber noch keine langfristigen Erfahrungswerte haben.
Zweitens will Apple auch immer mehr gewinne machen und spart wo es geht.
Vor allem der zweite Punkt macht mir immer mehr Sorgen.

Mein MacBook Pro (early 2008) hat das selbe, bekannte Problem.
Bei einem Termin im Apple Store bekam ich die Nachricht entweder ein neues Logicboard für ca. 600 Euronen oder ich kann mir gleich ein neues Gerät kaufen..
Jetzt bin ich stolzer Besitzer eines 2000 Euro teuren Briefbeschwerers.
Danke Tim, Danke Apple!!

Bei meinem alten MacBooKPro der Mid2007er Serie war die Grafikkarte defekt , das wurde kurz vor Ablauf der Gravisgarantie getauscht, hätte erst 6 Wochen dauern sollen, nach 2 Tage war Gerät mit neuen Motherboard versehen und dann Ärger mit Programmen die an Serien ummer gebunden waren!

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