Klappt nicht wie gedacht

Apple-Music-Konkurrent Tidal mächtig im Verzug: Künstler warten Monate auf Zahlung

Apple-Music-Konkurrent Tidal kann Musiker nicht bezahlen. Aus Norwegen stammt ein Zeitungsbericht, der auf umfangreiche Zahlungsschwierigkeiten bei Jay-Zs Musikstreaming-Service hinweist. Einige der Musikverlage und Künstler sollen schon sechs Monate lang keine Tantieme mehr erhalten haben.

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Gehen bei Tidal bald die Lichter aus? Nicht genug, dass Kanye West 2016 einmal Apple bat, doch Tidal bitte aufzukaufen. Seit Monaten halten sich Gerüchte um finanzielle Problem bei der Plattform. Im Dezember hieß es zuletzt, Tidal ginge das Geld aus.

Tidal hat Labels Monate nicht bezahlt

Nun berichtet Dagens Næringsliv aus Norwegen, dass Tidal seinen Verpflichtungen gegenüber manchen Künstlern und Musikverlagen nicht nachkommt. Das Blatt zitiert gleich mehrere Quellen, denen zufolge die Streaming-Plattform in Zahlungsverzug sei. Konkret soll Tidal sogar Universal, Sony und Warner mehrere Monate lang nicht bezahlt haben.

Es werden sogar Quellen aus der Branche zitiert. Sveinung Rindal ist Geschäftsführer bei Phonofile. Die Firma ist ein Verleger von Sony Music, die in Norwegen arbeitet. Rindal bestätigt gegenüber der Zeitung: Ja, es gäbe Verzögerungen bei der Bezahlung durch Tidal.

Künstler bekommen ebenfalls kein Geld

Neben den großen Labels leiden aber auch die individuellen Künstler. Dagens Næringsliv zitiert beispielsweise Frithjof Boye Hungers von Propellor Records. Das Label vertritt mehrere Indie-Bands. Hugnes zufolge habe seine Firma seit Oktober 2017 kein Geld mehr erhalten.

Musiker und Verlage sauer auf Tidal

Der Verleger von Propellor Records legt im Gespräch mit der Zeitung noch nach. Er behauptet, dass die Wut unter den Teilnehmern der Musikindustrie zunimmt. Es gibt Stimmen, die darüber beratschlagen, die eigene Musik vollständig von der Plattform zu entfernen. Schon im Dezember hieß es, Tidal habe nur noch Geld, um den Service für sechs Monate zu betreiben. Diese Aussage galt allerdings ungeachtet eines möglichen 200 Millionen Dollar schweren Investments durch den Mobilfunk-Provider Sprint.

Trickst Tidal bei den Zahlen?

Damit aber noch nicht genug. Die norwegische Zeitung beschuldigt Tidal nämlich, bei den Zugriffszahlen zu tricksen. Speziell die Abspielzahlen für Songs von Künstlern wie Beyoncé oder Kanye West sollen geschönt worden sein. Die Plattform allerdings spricht von einer Schmierenkampagne und will gegen die Anschuldigungen vorgehen.

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