Die Dynamik der Zusammenarbeit zwischen Apple und IBM scheint sich in den vergangenen Monaten massiv verändert zu haben. Von einer anfänglichen gleichberechtigten Partnerschaft ist offenbar nicht mehr viel übrig. Stattdessen hat Apple die Führungsrolle übernommen. Das Unternehmen aus Cupertino gibt nicht nur die Richtung vor, in die sich die Partnerschaft entwickeln soll, sondern diktiert IBM auch, wie der Kundenkontakt zu erfolgen hat.
Einem Bericht der Webseite Gigaom zufolge hat Apple die Führungsrolle in der Partnerschaft mit IBM übernommen. Im Sommer war die Zusammenarbeit noch als gleichberechtigte Partnerschaft angekündigt worden. UBS-Analyst Steven Milunovich behauptet nun jedoch, dass Apple diktiert, in welche Richtung es gehen wird.
Im vergangenen Dezember stellten Apple und IBM einige Apps für Unternehmen im sogenannten vertikalen Bereich vor. Geschäfte können mit den neuen IBM-Apps für iOS unter anderem ihre Finanzierung, Buchhaltung und ihr Inventar organisieren. Nun wünscht sich Apple jedoch eine neue Richtung in der Partnerschaft. Das Unternehmen will mit IBM nun auch „horizontale“ Business-Apps entwickeln, mit denen verschiedene Unternehmen direkt über die Apps zusammenarbeiten können. Ein Beispiel ist die Verwaltung von Zulieferer-Ketten.
Milunovich zufolge drängt Apple IBM jedoch nicht nur in eine neue Richtung. Apple verlangt außerdem, dass IBMs Mitarbeiter MacBooks mit bestimmten, vorher hochgeladenen Präsentationen verwenden sollen, wenn sie mit Kunden sprechen. Die Präsentationen kommen offenbar ausschließlich von Apple. Außerdem stellte Apple neue Richtlinien für IBM-Mitarbeiter für den Kundenkontakt auf.
Die Zusammenarbeit zwischen Apple und IBM gilt bisher als Erfolg. IBMs über Jahrzehnte erworbene Erfahrung im Business-Bereich ist ein enormer Gewinn für Apple, während die Verbreitung von Apples Geräten IBM einen neuen Markt verschafft.
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