Piep, piep, piep

Fotografen locken Vögel mit iPhone-Apps an, Naturschützer verärgert

Wenn Naturfotografen Vögel austricksen, indem sie ihr iPhone mittels Vogelstimmen-App zwitschern lassen, so bringt das manchen Tierfreund auf die Palme. Trägt es doch dazu bei, die Vögel zu verunsichern und unnötigerweise ihr Revier zu schützen. Mit Folgen. 

Von   Uhr

Naturfotografen locken Vögel mit einer App mit Vogelgeräuschen an, um sie besser fotografieren oder beobachten zu können. Darüber sind Tierschützer in England erbost. Nach Expertenansicht werden die Vögel durch das Gezwitscher der iPhone-App verunsichert. Sie nehmen an, der Gesang käme von männlichen Artgenossen, die in ihr Revier eindrängen.

Wie Mitarbeiter eines Naturreservats bei Nottingham herausgefunden haben, reagieren die Vögel während der Brutzeit empfindlich auf Smartphone-Klänge. Die Störung kann dazu führen, dass sie ihre Eier nicht mehr ausbrüten oder ihre Jungen verhungern lassen, da sie damit beschäftigt sind, vermeintliche Revier-Eindringlinge zu vertreiben.

Die Naturschützer im Reservat hätten Naturfotografen auf der Pirsch bereits mehrfach darauf hingewiesen, dies zu unterlassen. Anscheinend ohne Erfolg. Da diese „Jagdmethode“ inzwischen häufiger vorkäme, besteht nach dem Wildlife and Countryside Act von 1981 die Möglichkeit, jene Vogelliebhaber anzuklagen, die mit iPhone und passender App Vögel anlocken. 

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Die schnelllebige Zeit. Keine Geduld mehr beim Fotografieren und Beobachten. Traurig!

Apple und das iPhone sind schuld! Das sollte sofort in allen Medien verbreitet werden!

Der oben genannte Sachverhalt sollte schon verbreitet werden.
Natürlich nicht weil Apple daran schuld wäre und auch nicht unbedingt die App-Anbieter.
Sicher sind sich viele Anwender der Auswirkungen nicht bewußt und haben diese auch nicht beabsichtigt. Ein entsprechender Hinweis der App-Anbieter in der Software wäre hilfreich.
Über das uneinsichtige Verhalten der Wiederholungstäter kann ich nur den Kopf schütteln.

und wo liegt jetzt das problem? vögel werden schon viele jahre mit vogelpfeifen angelockt. Dies macht keinen Unterschied...

Das Problem liegt darin, daß sich bisher fast nur Ornithologen mittels Tonbandgerät, meist mit selbstaufgenommenen Vogelstimmen auf die Lauer gelegt haben und dieses Mittel nur dann benutzten um festzustellen ob vermutete Populationen wirklich vorhanden sind, wenn sie anderweitig nicht ausfindig zu machen waren. So habe jedenfalls ich die Praxis kennen gelernt. Die Apps machen es nun jedem iPhone-Besitzer spielend möglich die Vogelstimmen einzusetzen, und dies nicht nur kurz zur Anlockung, sondern zum Spaß über einen unnötig langen Zeitraum. Hiermit treten die im Beitrag genannten Folgen auf.

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