Wo der Kriegshammer hängt

Warhammer Online: Age of Reckoning

Wenn man über Massively Multiplayer Online Roleplaying Games – kurz MMORPG – spricht, dann fällt einem zunächst einmal „World of Warcraft“ ein. Blizzards Platzhirsch ist jedoch nicht allein auf weiter Flur. Vor Kurzem hat sich mit „Warhammer Online: Age of Reckoning“ ein weiteres Fantasy-MMORPG auf die Bühne gewagt. Wir schauen, wie sich das Spiel schlägt.

Von   Uhr

Spielern von World of Warcraft (WoW) fällt die Eingewöhnung leicht: Das Interface ist ähnlich, und wie bei WoW erleichtern zahlreiche Tipps im Startgebiet die Orientierung. Allerdings gibt es zu Anfang nicht sonderlich viele Aufträge zu erledigen. Darüber hilft die Grafik hinweg, die deutlich realistischer als beim Konkurrenten von Blizzard gehalten ist. Schnell bekommt man mit, worum es im Spiel geht: Die Armeen der Ordnung treffen auf die Armeen der Zerstörung, beide Seiten bereiten sich auf eine letzte, ultimative Schlacht vor.

Gemeinsam seid ihr stark

Die Quests lotsen den Spieler durch das Startgebiet. So lernt er die Steuerung und erste Spielinhalte kennen. Dabei geht es ziemlich gradlinig voran, ohne dass die gebotenen Aufgaben einen direkt vom Hocker reißen. Immerhin steigt man einen Level auf, bekommt die ersten Kleidungsstücke und macht die ersten Schritte in der eigenen Geschichte. Am Anfang wirken diese Gradlinigkeit und die niedrige Anzahl an Quests etwas irritierend, bis man auf die erste öffentliche Quest stößt.

Hier hat der Spieler bestimmte Aufgaben zu erledigen, die meist in mehreren Stufen ablaufen. Die erste Stufe sind reine Fleißaufgaben. Dafür gibt es dann Belohnungen in Form von Rufpunkten, Erfahrung und besseren Ausrüstungsgegenständen. Hat man die erste Stufe erledigt, folgt die nächste Stufe mit härteren Gegnern, die oft schon alleine nicht mehr zu bewältigen ist. Also freut man sich, wenn andere Spieler ebenfalls dabei sind – es bildet sich automatisch eine Gruppe, um die Aufgabe zu erfüllen. Und damit zeigt „Warhammer Online“ auch schon, was wichtig ist: Zusammenarbeit der Spieler.

Der Kampf Realm vs. Realm hat einen besonderen Stellenwert. Auch daran wird der Spieler mittels einiger Soloquests charmant herangeführt. Auch hier ist Zusammenarbeit der Schlüssel, und deshalb stellt das Spiel beim Betreten eines Schlachtfeldes automatisch Gruppen bereit. Daneben gibt es auch noch Schlachtzüge, in denen die Fraktionen um ein bestimmtes Gebiet kämpfen.

Solospiel

Für Solospieler wird längst nicht so viel geboten wie in der großen Konkurrenz World of Warcraft mit seiner großen Questdichte. Doch immerhin gibt es den „Wälzer des Wissens“, in dem alle Taten des Spielers festgehalten werden, etwa welche Monster er wie oft besiegt hat, oder welche Länder bereits bereist worden sind. Hat man bestimmte Aufgaben gemeistert, bekommt man einen Titel verliehen. Dies kann ziemlich motivierend sein. Nebenbei beinhaltet dieses Buch auch noch viele Hintergrundinformationen zur Geschichte von Warhammer. Es lohnt also, darin zu stöbern.

Die Ausrüstung lässt sich verbessern, indem Talismane in Sockel gesteckt werden. Diese Talismane sind zwar nicht unbedingt entscheidend, aber eine nette Beigabe. Zusätzlich gibt es ab Stufe elf sogenannte Heldenpunkte, mit denen man sich auf bestimmte Zauber spezialisieren kann. Wer will, der kann seine Kleidung individuell umfärben: genug Raum für individuelle Charaktere. Und natürlich stehen überall Postkästen in der Gegend, es gibt fliegende Mounts zum schnellen Transport und auch ein Auktionshaus in der Hauptstadt.

Das Berufsystem des Spiels ist eher armselig. Nur je drei Sammel- und Handwerksberufe stehen zur Verfügung, die sich ein bisschen ergänzen und von denen jeweils einer ausgeübt werden kann. Kritisch ist die nicht immer zuverlässige Anvisierung des nächsten Gegners per TAB-Taste, was gerade in den manchmal hektischen Gruppenkämpfen zu Aggressionspotenzial führt.

Fazit

Warhammer Online: Age of Reckoning ist besser als sein bisheriger, äußerst bescheidener Erfolg vermuten lässt. Etliche Aspekte sind sehr gut gelöst, etwa die Dynamik der Gruppe und die Multiplayerschlachten mit Level-Anhebung. Auch die Spielwelt ist überzeugend umgesetzt und nett anzusehen. Kleine Motivationshappen wie die Errungenschaften im Wälzer des Wissens runden das gute Gesamtbild ab. Allein das Berufssystem bedarf neben einigen kleinen Fehlerbehebungen noch der deutlichen Verbesserung.

Gero Pflüger

Testergebnis
ProduktnameWarhammer Online: Age of Reckoning
HerstellerMythig Entertainment
Preis20 Euro (Spiel inkl. ein Monat), Folgemonate: 13 Euro
Webseitewww.war-europe.com
Pro
  • schöne Grafik
  • echtes Gruppenerlebnis
  • Kollisionsabfrage
  • Motivation durch Errungenschaften
Contra
  • wenig Quests für Solospieler
  • Berufesystem schwach
  • einige kleine Fehler
SystemvoraussetzungenMac OS X 10.5.7, Intel Core Duo, 2 GB RAM, ATI X1600 oder NVIDIA 7300 GT, 15 GB Festplatte, Internetverbindung
Bewertung
2,3gut

Mehr zu diesen Themen:

Diskutiere mit!

Hier kannst du den Artikel "Warhammer Online: Age of Reckoning " kommentieren. Melde dich einfach mit deinem maclife.de-Account an oder fülle die unten stehenden Felder aus.

Die Kommentare für diesen Artikel sind geschlossen.