Spracherkennung am Mac

MacSpeech Dictate

Das lange Warten hat ein Ende: MacSpeech hat jetzt den Nachfolger von iListen auch in Deutschland auf den Markt gebracht. MacSpeech Dictate schickt sich an, dem Platzhirsch auf dem PC-Markt Paroli zu bieten. Ob das klappt und was mit der Spracherkennung möglich ist, klärt unser Test. Das alte Sprichwort scheint zu stimmen: Was lange währt, wird endlich gut.

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Nachdem Besitzer von Apple Computern über Jahre nur das träge und unzuverlässige iListen zur Verfügung hatten, wenn sie Spracherkennung auf dem Mac einsetzen wollten, können diese nun endlich aufatmen: MacSpeech bringt jetzt das neue Dictate auf den Markt. Es verwendet dieselbe Speech- Engine, die auch Nuance Dragon NaturallySpeaking 10 einsetzt, und ist damit auf dem Niveau aktueller PCs. Um zu zeigen, was es kann, ist dieser Text mit MacSpeech Dictate geschrieben. Damit das Diktat gut klappt, muss unbedingt ein Headset verwendet werden. Application Systems Heidelberg als Distributor für Deutschland verkauft das Programm komplett mit Headset, sodass von Anfang an für alles gesorgt ist. Beim Diktieren gilt die goldene Regel: Solange MacSpeech Dictate im Diktatmodus ist, sollte nicht mit der Tastatur gearbeitet werden. Wichtig ist auch, die Sprachbefehle des Programms zu kennen. Sie unterscheiden sich von den Systembefehlen, und wer Stimme und Hand mischt, riskiert, dass das Programm mitten im Diktat abstürzt.

Diktieren und Kontrollieren

Mit MacSpeech Dictate können grundsätzlich zwei Dinge erledigt werden: Texte lassen sich in ein Fenster diktieren, das Dictate anbietet. Alternativ schreibt das Programm in jeden beliebigen Texteditor. Möglich ist auch, eine Nachricht in Mail zu initiieren und zu diktieren, eine Webadresse in Safari einzugeben oder Formulare per Spracheingabe auszufüllen – inklusive Tabs. Darüber hinaus lässt sich mit MacSpeech Dictate der Computer an sich steuern. Hierfür muss vom Diktatmodus in den Befehlsmodus gewechselt werden. Danach starten Programme auf MacSpeech Dictate Spracherkennung am Mac Das lange Warten hat ein Ende: MacSpeech hat jetzt den Nachfolger von iListen auch in Deutschland auf den Markt gebracht. MacSpeech Dictate schickt sich an, dem Platzhirsch auf dem PC-Markt Paroli zu bieten. Ob das klappt und was mit der Spracherkennung möglich ist, klärt unser Test. Sprachkommando, Dateien lassen sich öffnen, und sie zu sichern ist gleichfalls per Mikrofon möglich. Im Allgemeinen erkennt MacSpeech Dictate sehr zuverlässig, was gesprochen wird. Fehlerhaft erkannte Wörter oder Passagen können mit Sprachbefehl markiert und neu diktiert werden. Beim zweiten Versuch erscheint meist das gewünschte Wort, sonst hilft das Korrekturfenster. Fehler entstehen, wenn Wörter ähnlich klingen, zu schnell oder vernuschelt gesprochen wird. Im Test wurde so aus dem Wort „Sprachbefehl“ der „Strafbefehl“. Andere typische Fehler sind ein angehängtes „e“ bei Verben, die auf „t“ enden, und ein sogenanntes Fugen-s in der Mitte von zusammengesetzten Hauptwörtern, obwohl dort keines hingehört. Diese Fehler liegen an der Speech-Engine selbst und treten auch bei der PC-Version von Nuance auf.

Mehrsprachig ist möglich

Schön an MacSpeech Dictate ist, dass Profile für verschiedene Sprachen angelegt werden können. So wird es möglich, durch Wechsel des Profils eine E-Mail auf Englisch zu diktieren und nach erneutem Wechsel einen Brief auf Deutsch. Die jeweilige Sprache erkennt Dictate zuverlässig, und die Rechtschreibung ist weitgehend fehlerfrei. Wer ein bisschen übt, kann mit der Spracherkennungssoftware wesentlich schneller schreiben als mit der Hand, und spart auf diese Weise viel Zeit. Für Menschen mit Sehschwächen oder motorischen Behinderungen ist MacSpeech Dictate zudem eine gute Hilfe bei der Computerbedienung und -arbeit.

Fazit

Wie bereits gesagt: Dieser Text ist vollständig mit MacSpeech Dictate geschrieben. Wörter, die MacSpeech Dictate falsch erkannt hat, wurden rot markiert. Zur Ehrenrettung der Software geben wir zu, dass wir nach einem kurzen Basistraining lediglich den Standardwortschatz verwendeten und spezielle Begriffe nicht separat in den Wortschatzeditor eingefügt und mit ihm trainiert haben. Wer das macht, oder sogar verschiedene größere Texte von MacSpeech Dictate einlesen und analysieren lässt, wird wie auch nach zusätzlichen Trainingseinheiten mit einer besseren Erkennungsrate belohnt. Insgesamt ist die neue Spracherkennung für den Mac ein Programm, dessen Anschaffung sich für viele Menschen lohnen kann – vorausgesetzt, sie nutzen einen Intel-Mac mit OS X 10.5 Leopard oder OS X 10.6 Snow Leopard.

Testergebnis
ProduktnameMacSpeech Dictate
HerstellerMacSpeech
Preis229 €
Webseitewww.application-syste ms.de/dictate
Pro
  • einzige Spracherkennung für den Mac
  • gute Erkennungsrate
  • viele Trainingsmöglichkeiten
  • kompatibel zu vielen Programmen
  • Lieferung mit passendem Headset (reguläre und Academic-Version)
  • Mehrsprachigkeit (Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch)
Contra
  • Relativ hoher Preis
SystemvoraussetzungenOS X 10.5
Bewertung
1,5sehr gut

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