Little Snitch 2.0

Schon über vier Jahre sorgt die „kleine Petze“ nun dafür, dass der Mac mit der Außenwelt nicht unbefugt Kontakt aufnimmt. Little Snitch bleibt auch in der aktuell vorliegenden Version 2.0 ein absolutes Muss für den sicherheitsbewussten Anwender.

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Little Snitch schließt die besonders heimtückische Lücke zwischen Firewall/Paketfilter und Internet. Noch gibt es Einbrüche in die Privatsphäre vom Kaliber Spy- und Adware (Surfgewohnheiten und selbst sensible Daten werden dabei an eine externe Adresse zur Verwertung geschickt) unter Mac OS X nicht wirklich, noch beschränkt sich auch das „Telefonieren nach Hause“ verschiedener Anwendungen auf die Suche nach einer neueren Version, in seltenen Fällen wird auch mal die korrekte Lizenzierung überprüft, oft jedoch ohne Wissen des Anwenders.

Dabei reicht es nicht, die Netzwerkverbindung nur nach Notwendigkeit aufzubauen, denn die Übermittlung kann problemlos ebenso verschlüsselt wie zeitverzögert stattfinden. Little Snitch bietet genau in solchen Fällen Abhilfe und bewacht die Anwendungsebene.

Die Konfiguration geht simpel vonstatten und ist anfangs ein stetiger Lernprozess. Ein erforderliches Mindestmaß an Regeln ist schon voreingestellt. Fast alles, was darüber hinaus in die Ferne will, muss zunächst um Erlaubnis bitten. Dabei kann dann fallweise entschieden werden, ob diese Erlaubnis einmalig, grundsätzlich oder nur zielgerichtet erteilt wird. Zu viel Eifer beim Sperren wäre dabei ebenso fehlangebracht wie ein Übermaß an Sorglosigkeit. Es lohnt sich allemal, den genauen Grund herauszufinden, aus welchem ein ursprünglich lokalen Pflichten zugedachtes Programm dermaßen Sehnsucht nach einer eher exotischen klingenden entfernten Adresse hat. Andererseits sollten beim Hobeln nicht zu viele Späne fallen, sonst geht am Ende überhaupt nichts mehr.

Die vorliegende Version 2.0, kompatibel mit Mac OS X 10.5 Leopard, nimmt Abschied vom Konzept einer Erweiterung für die Systemeinstellungen und wird nun über die separate Anwendung „Little Snitch Configuration“ eingerichtet. Dabei gehen sämtliche noch mit der Vorgängerversion erstellten Regeln verloren und müssen neu eingerichtet werden. Belohnt wird der Anwender dafür mit einer ungleich flotter agierenden Oberfläche, wohingegen das Laden der Regelliste mit der Vorgängerversion selbst auf schnelleren Systemen kleine Ewigkeiten dauerte. Ebenso dürfen sich deutschsprachige Nutzer über eine vollständig lokalisierte Oberfläche freuen, zuvor bot der (österreichische) Hersteller lediglich eine englische Ausgabe.

Fazit

Die von uns 2003 gewünschten Verbesserungen – flexiblere Freischaltung eines Port-Bereiches anstelle der Verfahrensweise Port für Port, deutsche Lokalisierung sowie eine schnellere Oberfläche – wurden allesamt umgesetzt. In der in Mac OS X 10.5 integrierten und seit Mac OS X 10.5.1 auch zuverlässigeren neuen Firewall („Zugriff auf bestimmte Dienste und Programme festlegen“, in den Systemeinstellungen unter Sicherheit/Firewall) werden Anwendungen zur zweifelsfreien Identifikation mit einer Signatur versehen, wenn ihnen eingehende Datenverbindungen explizit erlaubt werden.

So entsteht mit Little Snitch für ausgehende Verbindungen einerseits und der Leopard-Firewall für eingehende Verbindungen andererseits ein pfiffiges und – entsprechende Sorgfalt vorausgesetzt – für den Privatbereich umfassendes Gesamtkonzept. Little Snitch ist allen Anwendern von Mac OS X mit Internetanschluss absolut zu empfehlen.

Testergebnis
ProduktnameLittle Snitch 2.0
HerstellerObjective Development Software GmbH
Preis3 Std. kostenlos, danach 24,95 US-Dollar
Webseitewww.obdev.at
Pro
  • verbesserte Bedienung
SystemvoraussetzungenMac OS X 10.4
Bewertung
1sehr gut

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