Alles besser?

iWork ’06

Steve Jobs hatte es eilig, schließlich drehte sich an diesem Abend beinahe alles um die neuen Intel-Macs. Und so bekam iWork ’06 während der Keynote auf der MacWorld etwa 30 Sekunden Aufmerksamkeit gewidmet. „Check it out!“, empfahl Jobs – das war‘s. Dabei haben sowohl Pages, als auch Keynote sinnvolle Neuerungen zu bieten.GemeinsamkeitenNeue Vorlagen und Themen

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Gewaltigen Zuwachs erhielten die Vorlagen in Pages: 27 neue, teils sehr aufwändig erscheinende Vorlagen erleichtern die Erstellung von Flyern und Postern. Keynote 3 enthält nun 27 verschiedene Themen und erstmals wurden einige davon (Modernes Portfolio und Fotoecken) für HD-Displays optimiert.

3D-Diagramme

Beide Programme beherrschen jetzt die Erzeugung von edel wirkenden 3D-Diagrammen. Die Oberflächen können mit einer Farbe versehen werden oder erhalten durch ein Foto eine realistische Struktur. Dies erwies sich in der Praxis als recht knifflige Aufgabe, denn eine integrierte Auswahl der Texturen ist nicht vorhanden (s. Kasten). Auch mit einem Foto lassen sich die Säulen oder Tortenstücke gestalten. iWork ’06 verfügt über sieben unterschiedliche Beleuchtungsarten, so dass die 3D-Diagramme glänzend oder in weichem Licht erscheinen können. Veränderbar sind außerdem die Richtung des Lichteinfalls, die Intensität des Schattens und die Blickrichtung des Betrachters. Auch die Tiefe des Diagramms lässt sich mittels eines Schiebereglers variieren. Zur Drehung des Diagramms dient eine Kugel, die an einen Trackball erinnert und das Diagramm in der Vertikalen und Horizontalen schwenkt.

Frei definierbare Kurven, Masken und Formen

Drei neue Formen sind in iWork vorhanden. Sterne und Vielecke können in ihrer Eckenanzahl und den Winkeln einfach mit der Maus verändert werden. Doch auch vollkommen freie Formen lassen sich zeichnen. Ecken können Sie zudem mit Hilfe von Bézierkurven entschärfen. Neu ist, dass sich jede Form auch zum Maskieren von Bildern verwenden lässt, wobei die Vorgangsweise recht einfach ist. Das zu maskierende Bild wird einfach so skaliert, dass der spätere Bildausschnitt die richtige Größe besitzt. Nun wird eine Form erzeugt und diese so bearbeitet, dass sie den zu maskierenden Bildteil verdeckt. Zu beachten ist allerdings, dass sich bei Vielecken und Sternen die Eckenzahl nach der Maskierung nicht mehr ändern lässt.

Achten Sie also gleich auf die richtige Anzahl. Nun werden beide Objekte – die Form und das Bild – ausgewählt, um beim bereits bekannten Menü-Befehl Maskieren die neue Funktion Mit Form maskieren anzuwenden. Auch in der Informationen-Palette findet sich unter dem Reiter Grafiken eine neue Funktion: Reflexion erweckt bei Fotos den Eindruck, als würden sie auf einem Glastisch stehen. Diese Option kann selbstverständlich auch für nicht maskierte Bilder gewählt werden.

Kalkulation in Tabellen

Neu ist auch, dass Tabellen nun mit einfachen mathematischen Formeln, wie Addition, Summe, Mittelwert, Anzahl, Maximum und Minimum rechnen können. Einträge in Tabellen können Sie zudem mit Währungs- oder Datumsformaten versehen. Einfache Aufgaben, wie die Erstellung einer Rechnung, sind somit kein Problem mehr, aber ein Excel- oder RagTime-Ersatz ist das natürlich nicht. Gelungen ist auch die farbliche Kennzeichnung der verwendeten Zellen. Sie heben sich deutlich ab, wodurch eine Kontrolle der Formel sehr einfach wird.

Weitere Funktionen

Ähnlich wie iPhoto besitzen jetzt beide Programme die Palette Bildeinstellungen zur Veränderung von Kontrast, Helligkeit oder Sättigung. Weiterhin soll die Integration von iLife ’06 verbessert worden sein – zumindest wird die Anschaffung von Apple empfohlen. Ob dem tatsächlich so ist konnten wir aber leider nicht überprüfen, da das iLife-Paket nicht rechtzeitig vorlag.

Besonderheiten in Pages 2

Neben diesen Funktionen weist Pages 2 einige weitere Besonderheiten auf:

  • Pages besitzt jetzt ähnlich wie das Programm Vorschau eine Spalte, in der alle Seiten mit einer Miniaturansicht aufgelistet werden. Das vereinfacht die Navigation durch ein umfangreiches Dokument.

  • Die Automatische Korrektur arbeitet wie in MS Word und kann Buchstabendreher berichtigen oder erlaubt die vereinfachte Eingabe von Sonderzeichen.
  • Eine neue Such-Ansicht listet die gefundenen Begriffe auf, wobei das gesuchte Wort oder der Satzteil immer im Textzusammenhang anzeigt wird.
  • Durch die Integration des Adressbuchs können für Briefe und Umschläge die Adressdaten per Drag & Drop eingefügt werden. Serienbriefe lassen sich zudem bequem und einfach für Gruppen aus dem Adressbuch ausdrucken. In derselben Art und Weise können Newsletter, Hefte und Broschüren personalisiert werden. Dazu muss das Dokument mit Empfängerfeldern arbeiten. So lässt sich übrigens nicht nur eine Adresse einfügen. Wird nämlich ein Empfängerfeld mit dem Namen in den Brieftext eingesetzt, so ersetzt Pages 2 diese Variable durch die Adressbuch-Einträge. Zu finden sind diese Funktionen in der Informationen-Palette unter dem Reiter Hyperlink/Serienbrief.
  • Die neue Kommentierung ermöglicht es Anmerkungen in das Dokument zu setzen, die nicht gedruckt werden. Eine sinnvolle Sache, um Verbesserungsvorschläge zu machen oder noch zu erledigende Überarbeitungen zu markieren.

Besonderheiten in Keynote 3

Aber auch Keynote 3 kann mit diversen Besonderheiten aufwarten:

  • So wurden die Übergänge erweitert. Als besonders gelungen darf hierbei der Übergang Reflexion bezeichnet werden, der einen ähnlichen Eindruck, wie der gleichnamige Parameter bei den Foto-Objekten vermittelt.
  • Der neue Leuchtkastenmodus erlaubt eine Übersicht über die Präsentation und erleichtert das Umgruppieren einzelner Folien. Leider lässt sich diese Ansicht nicht zoomen.
  • Die Animationen sind flexibler geworden und die Inhalte von Listen, Charts und Tabellen lassen sich noch kontrollierter auf- und abbauen.

Fazit

Trotz der sehr knappen Ankündigung auf der MacWorld bietet iWork ’06 jede Menge neuer Funktionen. Die Einfachheit in der Bedienung ist geblieben, herausragend sind die 3D-Charts. Die Systemanforderung sind zudem recht hoch: Zwar spricht Apple von einem G4-Rechner mit 500 MHz als Mindestmaß, damit lässt sich aber kaum flüssig arbeiten. Ansonsten ist die überarbeitete iWork-Version aber durchaus zu empfehlen.

Testergebnis
ProduktnameiWork '06
HerstellerApple
Preis79 €
Webseitewww.apple.de
Pro
  • gute Such-Funktion in Pages
Contra
  • hohe Systemanforderungen
SystemvoraussetzungenMac OS X, Universal Binary
Bewertung
1,9gut

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