Acrobat 9 Pro

Gewinn fürs Geschäft

Die neue Acrobat-Version enthält vor allem Verbesserungen für die professionelle Zusammenarbeit an Dokumenten, neue Integrationsmöglichkeiten von Flash-Videos in PDFs und schnelles Erstellen von PDF Portfolios.

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Die Neun ist vielleicht kein Riesenschritt, anders als die Acht, aber bietet für einige Nutzer doch Wertvolles. Während mit der letzten Version noch zahlreiche Verbesserungen für die PDF- und Druckdaten- Erstellung kamen, stehen beim neuen Update für den Normalnutzer kaum sichtbare Änderungen an. Die Vollversionen von Acrobat (jetzt in Standard, Pro und Extended-Ausführungen) gelten im professionellen Kreativbereich als unverzichtbar für die Druckdatenerstellung – und im sensiblen Business-Sektor für die Erstellung von Formblättern und digital zertifizierten Dokumenten. Diejenigen allerdings, die gemeinsam im verteilten und räumlich getrennten Netzwerk an Dokumenten arbeiten, diese verändern und kommentieren, erhalten mit der neunten Nummer des Profi -Programms, einige produktivitätsfördernde Funktionen, wie zum Beispiel den überaus praktischen Dokumentenvergleich.

Geblieben ist das seit der Acht eingeführte farbige Super-Knopf-Design für die Bedienelemente, die weniger einen professionellen als einen Microsoft-Word- Eindruck hinterlassen. PDFs lassen sich nach wie vor über das Menü von Dateien, Scannerdaten, Webseiten, aus der Zwischenablage und verschiedenen vorliegenden PDFs erstellen. Das neu integrierte ClearScan sorgt bei eingescannten Dokumenten für eine gute Schrifterkennung, und die entstehenden PDFS werden nicht nur optisch verbessert, sondern sind sogar durchsuchbar. Mit Befriedigung stellt man einen etwa doppelt so schnellen Programmstart gegenüber der Version Acht fest.

Formulargestaltung verbessert

War Acrobat schon immer für die Formblatterstellung geeignet, wichen die meisten Formularanbieter wegen entsprechend leichterer Datenbankanbindung meist auf Html-Webseiten mit PHP/SQLSchnittstelle aus. In der Neun ist die Sammlung von Daten aus PDF-Formularen wesentlich erleichtert, ebenso verbessert ist auch die Arbeitsumgebung für die Gestaltung und Vorschau derselben. Zusätzlich bietet die Website Acrobat. com die Möglichkeit mit einer kostenlosen Adobe ID Formblätter, PDFs und andere Dokumente zu sammeln, verwalten und gemeinsam zu bearbeiten. Mit dem Distribute Form Wizard können Formulare hochgeladen werden, eine URL lässt sich per E-Mail verteilen. Die Eingeladenen füllen das Blatt aus, und die Daten werden vom Server direkt an Acrobat 9 geschickt – für Datenschutz sorgt dabei Adobe. Leider ist der LifeCycle Designer, eine visuelle Design- und Scripting-Anwendung zur Formulargestaltung nur auf Windows lauffähig, dennoch ist Formularerstellung mit der Neun auch auf dem Mac wesentlich einfacher geworden.

Über Acrobat.com wird „Live-Zusammenarbeit“ an Dokumenten angeboten, Änderungen Teilnehmender sind sofort für alle sichtbar, sie können kommentieren und chatten. In der Neun ist diese Funktion zwar enthalten, funktioniert aber nicht unbedingt „live“: Änderungen müssen quasi verschickt werden – das dauert dann doch wieder länger. Acrobat.com sollte jeder PDF-Teamarbeiter ausprobieren – das neue Paket ist dazu nicht notwendig.

Portfolio für Präsentationen

Neu, beziehungsweise neu benannt und geliftet, ist PDF Portfolio. Früher PDF Packages geheißen, ist PDF Portfolio nun eine Präsentationsumgebung, die verschiedene Dokumentformate von TIFF über Excel bis CS3-InDesigns in ein einziges vorzeigbares und kompatibles PDF integrieren kann. Dabei bleiben die Originaldaten sozusagen im Paket erhalten und mit den jeweiligen Programmen zugreifbar, Portfolio macht jedoch mit der Wahl entsprechender Hintergründe et cetera eine ansprechende Präsentation in Form eines PDFs daraus. Zum Betrachten ist der Adobe Reader 9 notwendig. Waren PDFs schon immer präsentierbar, ist Portfolio nun quasi das komfortable „Keynote“ von Adobe und funktioniert ebenso einfach. Ein beeindruckender Ruck in Acrobat Pro.

Die Prepress-Profis werden sich in der Neun über den detaillierten Objekt Inspektor der Ausgabevorschau freuen, mit dem sich Auflösung, Farbraum, Farbwerte, verwendete Schrift und andere Eigenschaften für alle Objekte abrufen lassen. Wesentlich verbessert wurde die Farbkonvertierung zwischen Farbräumen und die Schwarzdarstellung. Acrobat 9 beherrscht nun auch den finalisierten Standard PDF/X-4, der in Acrobat 8 noch als Entwurf enthalten war. Die Multimedia- Kreativen erhalten in der Neun verbesserten Flash-Import und können Kommentare direkt auf der Zeitschiene der Flash-Movies platzieren.

Fazit

Auf den ersten Blick kein großes Update, auf den zweiten eines, das für Arbeitsgruppen durchaus sinnvoll ist, für die Erstellung von PDF/X-4 essenziell und für Formblattgestalter und Präsentatoren ein wertvoller Gewinn sein kann. Wer mit der bisherigen Geschwindigkeit nicht zufrieden war, gewinnt auch etwas hinzu, gleichfalls bei der OCR-Texterfassung. Größte Neuerung ist jedoch die Quasi-Web-2.0-Plattform vom Adobe „Acrobat.com“, für deren rudimentäre Nutzung Acrobat 9 jedoch nicht notwendig ist – für die Datensammlung aus Formularen schon. Eine Demo ist zum Download gegen Registrierung verfügbar und verschafft Sicherheit vor der Kaufentscheidung.

Testergebnis
ProduktnameAdobe Acrobat 9 Pro
HerstellerAdobe
Preis670 Euro, Update 225 Euro
Webseitewww.adobe.de
SystemvoraussetzungenPowerPC G4, G5 oder Intel-Prozessor, Mac OS X 10.4.11 oder 10.5, 512 MB RAM, 1,42 GB freien Festplattenplatz
Bewertung
1,9gut

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