Mehr möglich mit MacGiro 6

MacGiro 6 Online-Banking

Online-Banking ist eine der sinnvollsten und meistgenutzten Internet-Anwendungen. Mehr Sicherheit, schnellere Abwicklung und größeren Bedienungskomfort als die Webseiten der Banken bieten Client-Programme. Die Version 6 von MacGiro setzt hier neue Maßstäbe.

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Zwei Drittel der Menschen in Deutschland verfügen über einen Internetzugang – damit ist die Sättigungsgrenze fast erreicht, mehr Wachstum geht kaum. Zuwachs gibt es dagegen noch bei den Anwendungen. Online-Spiele, -Dating und -Einkauf wachsen weiterhin. Zu den ewigen Rennern zählt auch ein Klassiker unter den Internet-Nutzungen, das Online-Banking. Etwa 57 Prozent der deutschen Internetnutzer wickelten 2005 zumindest die Standardvorgänge ihrer Bankgeschäfte online ab. Die Zunahme der Online-Banker hat auch mehr Bösewichter leichte Beute wittern lassen. Und so haben sich in den letzten zwei Jahren viele Banken mit gefälschten Web-Oberflächen und Phishing-Attacken beschäftigen müssen. Um ihren Kunden den Glauben an die Sicherheit im Online-Banking zurückzugeben, verwendeten sie ein Schlagwort immer öfter: HBCI.

Homebanking-Standard HBCI

Der Homebanking-Computer-Interface-Standard (HBCI) gilt als sicheres Verfahren zur ungestörten Übermittlung von Kontodaten. Die sicherste Lösung besteht in der Nutzung einer HBCI-Chipkarte mit einem Chipkartenleser, der womöglich noch die Eingabe einer PIN unterstützt. Für Mac-Online-Banking mit Chipkarte und Kartenleser hält MacGiro das Monopol. Die aktuelle Version 6 vom Hamburger Unternehmen med-i-bit bringt einige interessante Neuerungen mit, die das Update lohnen.

Kartenleser für Komfort

Über die Hälfte der knapp 4000 deutschen Geldinstitute stellt die Kontoverwaltung per HBCI-Standard zur Verfügung. Nach Einführung des ursprünglich hohen Sicherheitsstandards HBCI kamen mangels Verbreitung von USB-Kartenlesern weitere Verfahren wie HBCI+ (HBCI-PIN/TAN) und kürzlich HBCI-2-Schritt-TAN-Verfahren (mTAN, iTAN) hinzu. Am Mac nutzt nach Angaben von MacGiro-Entwickler Eric Walter jeder zweite HBCI-Anwender einen Kartenleser – Mac-Anwender haben offenbar ein hohes Sicherheitsbewusstsein. Vorgängerversionen von Mac OS X 10.4 bereiteten Kartenlesern jedoch Probleme: Apple hatte die Chipkartendienste nicht und aktuell fehlerhaft integriert, und so funktionierte das Hot-Plugging nicht. Das ist nun Vergangenheit. Für die neuen Intel-Macs hat med-i-bit die Dinge selbst in die Hand genommen und stellt einen entsprechenden Patch auf der Homepage bereit. Zumindest mit dem med-i-bit-Kartenleser „Argos Mini“ läuft nun alles sauber, der aktualisierte Treiber ist in MacGiro 6 integriert. Großer Vorteil der Kartenlösung:

Mit einer Chipkarte und zugehöriger selbstvergebener Karten-PIN können sämtliche auf der Karte verschlüsselten Konten abgefragt und verwaltet werden. Das geht wesentlich schneller, als für jede Überweisung PIN und TAN extra einzugeben. Apropos Kartenleser: Der einzige mobile Kartenleser für G4-PowerBooks ist der SCM Chipdrive pcmcia pro (früher Towitoko SCR243), allerdings musste zum damaligen Testzeitpunkt unter einer früheren Mac-OS-X-Version das PowerBook mit eingesteckter Karte neu gestartet werden (kein Hot-Plugging). Für den neuen ExpressCard/34-Schacht in den Intel-MacBook Pro gibt es zwar schon einen Kartenleser von SCM, der zugehörige Mac-Treiber befindet sich aber laut Hersteller noch in der Entwicklung. Wer vorerst keinen Kartenleser verwenden will, kann die HBCI-Schlüssel auch auf einen USB-Stick schreiben und von dort laden.

Indizierte und mobile TAN

  Zusätzlich zum HBCI-Chipkarten-, Disketten- und klassischen PIN/TAN-Verfahren unterstützt MacGiro 6 nun auch das HBCI-2-Schritt-TAN-Verfahren. Bei diesem Verfahren wird nicht wie bisher eine beliebige TAN aus einem TAN-Block verwendet. Stattdessen gibt die Bank im Rahmen der Übertragung die zu verwendende TAN vor. So heißt es beim indizierten TAN-Verfahren (iTAN): „Geben Sie die 50. TAN ein.“ Weil nicht mehr jede beliebige TAN aus dem Vorrat verwendet werden kann, sondern nur noch von der Bank autorisierte, ist das Erschleichen von TANs durch behauptete Nachfragen der Bank (Phishing) erschwert. Beim mTAN-Verfahren wird der Auftrag per MacGiro an die Bank übermittelt und die Bank schickt die zu verwendende TAN per SMS an eine vorher vereinbarte Mobilfunknummer. Die eingegangene TAN wird in den Eingabedialog übernommen, der Auftrag gilt damit als unterschrieben. mTAN gelten als gut geschützt gegen Hackerangriffe, da sich ein Angriff auf zwei unabhängige Systeme (Mac und Mobilfunkgerät) richten muss.

Auslandsinvestitionen

Die größten Verbesserungen durch Version 6 sind jedoch die EU-Standard-Überweisungen und Auslandsüberweisungen. Besonders professionelle Anwender hatten sich das von MacGiro gewünscht. Es hilft aber auch Urlaubern und Software-Einkäufern, Rechnungen aus dem Ausland bequem zu bezahlen. Für die EU-Standard-Überweisungen per HBCI werden nur die IBAN und BIC-Nummern der Empfänger benötigt, ansonsten ist alles wie gehabt. Händler und Einkäufer werden sich an den allgemeinen Auslandsüberweisungen per HBCI erfreuen. Im Meldeteil können optional Zusätze für den Außenhandel angegeben werden. Neue Meldezusätze werden durch Apfel-N erzeugt. Zwar ist die Auftragswährung auf Euro beschränkt, gängige Fremdwährungen rechnet MacGiro jedoch bequem um. Die Software-Aktualisierung lädt die aktuellen Kursdaten.

Jetzt ist zudem auch die Abfrage von Wertpapierdepots möglich, die unter Eigenkontonummern angelegt sind. Auswerten und Handeln von Aktien lässt sich mit MacGiro allerdings noch nicht. Neu sind auch die beschleunigten Ausführungen von Überweisungen per HBCI und die HBCI-Umbuchung zwischen eigenen Konten. Unberechtigte Abbuchungen lassen sich nun einfach zurückgeben, ohne die Bank per Brief darum zu bitten (Lastschrift-Widerspruch). Portogebühren sparen kann nun derjenige, der die Kontoauszüge im klassischen Format als PDFs zum Selbstausdruck anfordert. Wer die HBCI-Standards für ein Konto erhöhen oder verändern möchte, wird jetzt über einen Assistenten unterstützt. Updates holt sich MacGiro mittlerweile automatisch in einstellbarem Rhythmus, ebenso Skriptupdates für bankseitige Änderungen oder Bankleitzahlen.

Offline Office-Banking betreiben

Die Vorteile eines Offline-Banking-Clients gegenüber den Online-Weboberflächen sind seit den früheren MacGiro-Versionen die gleichen geblieben: eine ergonomische Oberfläche für alle Banken, komplexe Suche, Mitarbeiterzugänge, Lastschrifteinzug, Scheckannahme, ZKA-Sammelausführung, Anbindung an die Buchhaltungs- oder Branchenlösung, vielfältige Ausgabeformate, leistungsfähige Datenbank mit XML-Im- und -Export, Übersicht durch Kategorisierung und individuelle Darstellungsformen. Gerade die Anbindung an FileMaker-Büroanwendungen oder Finanzbuchhaltungen zeichnen MacGiro aus. So kann MacGiro alle auszuführenden Überweisungen (Lieferanten-, Gehaltsabrechnungen) aus einer Finanzbuchhaltung importieren oder die Daten über die AppleEvent-Schnittstelle automatisch übernehmen. Als besonders praktisch erweist sich im Banking-Alltag die Funktion „Wiederverwenden“ für wiederkehrende Überweisungsvorgänge mit kleineren Änderungen.

Fazit

Version 6 bringt MacGiro-Anwendern viele sinnvolle Verbesserungen. Neulinge im Online-Banking erhalten mit MacGiro 6 das beste Online-Banking-Programm für den Mac. Wer unter den Neuerungen auf Auslands- und beschleunigte Überweisungen verzichten kann, steigt am besten mit MacGiro Light ein. Mehr Sicherheit und Komfort im Homebanking bringt ein Kartenleser (im Bundle 39 Euro) mit RSA-Chipkarte (20 Euro). MacGiro 6 läuft auf Intel-Macs unter Rosetta ohne Einschränkungen oder spürbaren Geschwindigkeitsverlust. Eine Universal Binary-Version von MacGiro hat med-i-bit bereits angekündigt. Die Update-Preise sind nicht gerade schmal, allerdings holt man die Kosten mit wenigen Auslandsüberweisungen vom Mac aus schnell wieder herein.

Testergebnis
ProduktnameMacGiro 6
Herstellermed-i-bit
Preis139 Euro (1 Konto Vollversion), MacGiro 6 Light: 49 Euro (1 Konto)
Webseitewww.med-i-bit.de
Pro
  • hoher Komfort
SystemvoraussetzungenPowerPC mit Mac OS 9.x und OS X 10.1, auf Intel-Macs unter Rosetta
Bewertung
1sehr gut

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