iTunes Alternativen am Mac

Alternative iOS-Manager im Test: iPhone und iPad unabhängig von iTunes

Seit seiner Veröffentlichung im Jahr 2001 hat Apple sein iTunes vom funktionalen Mediaplayer zu einem überlasteten Dilettanten aufgebläht. Überraschend wurden mit der Version 12.7 der App Store und die Möglichkeit, Apps zu verwalten, entfernt. Wir stellen Ihnen alternative iOS-Manager vor, mit denen Sie iPhone und iPad effektiv mit macOS verzahnen.

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Lange Zeit schien es, als sei iTunes bei Apple für alles zuständig. Apples Systemsoftware kümmerte sich um die Wiedergabe von Musik, Filmen und TV-Serien sowie die Verwaltung von Hörbüchern und -spielen, Podcasts und Klingeltönen. Mittels der an iTunes angeschlossenen digitalen Shopping-Malls konnten Anwender zudem Medien und Apps kaufen. Auch Apples Internetradio und das hauseigene Bildungsportal iTunes U waren in die Software integriert. Darüber hinaus war iTunes auch der von Apple vorgesehene Weg, um Apps und Medieninhalte auf iOS-Geräte zu befördern, Sicherungen der Geräte durchzuführen und schließlich die Apps auf den Geräten zu verwalten – zu viele Aufgaben für nur eine Software, meinen viele.

Radikales iTunes-Update

Mit jeder neuen Version hoffen Anwenderinnen und Anwender darauf, dass Apple iTunes entschlackt und parallel dedizierte Anwendungen veröffentlicht, die sich bestimmten Aufgaben widmen. Im September 2017 unternahm Apple mit der Veröffentlichung von iTunes 12.7 endlich einen Schritt in diese Richtung. Allerdings geht dieser Schritt in seiner Konsequenz für viele Anwender zu weit. Mit dem Update warf Apple ohne Warnung den App Store und die App-Verwaltung kurzerhand aus iTunes heraus. Nach dem Update haben Anwender somit keine Möglichkeit, vom Mac aus Apps zu kaufen und kein Bordmittel, um beispielsweise auf dem Mac gespeicherte – aber im iTunes Store mittlerweile nicht mehr verfügbare – Apps auf ihren Mobilgeräten zu installieren. Während die Möglichkeit bestehen blieb, ein iOS-Gerät aus einer Sicherung wiederherzustellen, ignoriert iTunes 12.7 dabei alle Apps, die nicht mehr erhältlich sind – auch wenn diese auf dem Mac vorliegen. Das Fatale: Anwender, die ihr iPhone oder iPad bereits auf iOS 11 aktualisiert haben, sind auf die neue iTunes-Version angewiesen.

Einfach Platz schaffen!

Wer iTunes auf die aktuelle Version 12.7 aktualisiert hat und die fehlende Verwaltung der auf den Mac geladenen Apps nicht vermisst – oder gar keine Verwendung für die Sicherungen der Apps hat – kann einfach und schnell viel Speicherplatz freimachen. Im Verzeichnis „Benutzer > Musik > iTunes > Mobile Applications“ legt macOS die aus dem iTunes Store geladenen IPA-Dateien ab, die Sie vom Mac entfernen können, um viele Gigabyte Platz zu schaffen. Allerdings verabschiedet man sich auf diesem Weg auch endgültig von Apps, die nicht mehr im App Store erhältlich sind.

Rettende Spezialisten

So ärgerlich die unerwartet radikale iTunes-Verschlankung für viele Anwender erscheint – es gibt Auswege aus dem Dilemma. Zum einen hat Apple eine erweiterte Variante von iTunes bereitgestellt (siehe Randspalte). Darüber hinaus aber bieten zahlreiche Hersteller alternative Softwarelösungen, um die Nahtstelle zwischen macOS und iOS zu flicken und weitere Möglichkeiten zu eröffnen.

Wir stellen die leistungsfähigsten iTunes-Alternativen vor, an denen sich Apple ein Beispiel nehmen sollte. Anwendungen, die die Übertragung zwischen iOS und macOS einfacher machen und die Sicherung der Mobilgeräte deutlich zeitsparender ablaufen lassen. Bei allem Nutzen, den die vorgestellten Tools bringen, kann jedoch kaum eines iTunes ersetzen. Im Gegenteil, vielfach ist es eine Grundvoraussetzung, dass iTunes auf dem Mac installiert ist, da viele Anwendungen auf eine bestehende iTunes-Installation und die durch iTunes angelegten Sicherungsdateien aufsatteln und diese auslesen.

iTunes 12.6.3

Seit Mitte Oktober bietet Apple Business-Kunden die iTunes-Version 12.6.3 zum Download an. Diese rüstet die iOS-11-Unterstützung aus iTunes 17.1 nach, behält aber den iTunes Store und die Möglichkeit Apps zu verwalten bei. Nach der Installation sind auch iTunes U, Hörbücher und die Unterstützung für iOS-Klingeltöne wieder Bestandteil von iTunes.

Fazit

Mithilfe der vorgestellten Programme kann man die jüngste iTune-Beschneidung gut kompensieren. Alternativ bieten die Anwendungen Anytrans, Phoneview, Syncios, Touchcopy und Primomusic ähnliche Funktionen, haben es aber aus diversen Gründen nicht in die engere Auswahl geschafft.

Wer sich nicht scheut, etwas Geld zu investieren, der erhält mit iMazing eine umfassende Softwarelösung, die im Bezug auf die Verwaltung von iPhone und iPad mehr kann, als iTunes je konnte. Vor allem die clevere Backup-Lösung von iMazing ist beachtlich. Die kostenlosen Angebote können jedoch ausreichen, wenn es lediglich darum geht, Medieninhalte hin und her zu bewegen.

iMazing Mini

Kostenloses Helferlein

Einen praktischen Zusatznutzen bringt das in iMazing integrierte und auch separat kostenlos erhältliche Menulet iMazing Mini. Dieses zeigt die Auslastung des Speicherplatzes verbundener Geräte und fertigt Sicherungen im Time-Machine-Stil an. Dabei werden platzsparend lediglich Änderungen zum letzten Backup gesichert. Da die Back-ups des vergangenen Monats gespeichert bleiben, kann man auch ältere Sicherungen wieder auf iOS-Geräten herstellen. Zudem enthält das Menüsymbol eine Akkudiagnostik, die Zahlenwerte der iPhone-Energiequelle aufzeigt.

Apple Configurator

Massenabfertigung

Eigentlich hat Apple seinen Apple Configurator 2 konzipiert, damit Mitarbeiter von Unternehmen, Schulen und anderen Einrichtungen iOS-Geräte effektiv einrichten und warten können. So kann man mit der Software beispielsweise eine Musterkonfiguration auf eine Vielzahl von Geräten übertragen und so für Konsistenz sorgen. Aber es spricht nichts dagegen, das kostenlose Programm auch zur Verwaltung einzelner iPhones und iPads einzusetzen. So ist es möglich, auf dem Mac gespeicherte Apps auf einem oder mehreren Geräten zu installieren, ohne die langwierigen iTunes-Synchronisation komplett zu durchlaufen. Zudem kann man über die Menüfolge „Aktionen > Ändern > Home-Bildschirmlayout“ die installierten Apps auf dem Gerät arrangieren und in Ordner verschieben.

iFunbox

Hersteller: Appholly Web: i-funbox.comPreis: kostenlos

iFunbox
iFunbox (Bild: Screenshot)

Das kostenlose iFunbox kann man unter anderem dazu verwenden, auf dem Mac gespeicherte Apps auf dem iPhone und iPad zu installieren. Dem umgekehrten Vorgehen, der Sicherung von installierten Apps auf dem Mac, hat Apple bereits mit der iOS-Version 8.3 einen Riegel vorgeschoben. Dafür eröffnet iFunbox immerhin Zugang zu den „Documents“-Ordnern der installierten Apps. So kann man beispielsweise Textdokumente zum lokalen Speicher der App Byword oder PDF-Dokumente in den Ordner der App Goodreader verschieben, ohne dafür das langsame iTunes bemühen zu müssen. Auch das Kopieren von Dateien aus den Dokumenten-Ordnern der Apps auf dem Mac ist möglich, ebenso das Aufräumen auf dem iPhone beziehungsweise iPad. Das ist praktisch, wenn man sich nicht mehr benötigter App-Inhalte entledigen möchte, um Speicherplatz frei zu machen. Weiter kann man mit iFunbox den Fotospeicher durchstöbern und Sprachnotizen vom iPhone oder iPad auf den Mac übertragen. Leider ist iFunbox weder besonders ansehnlich, noch besonders gut gepflegt – die bei Redaktionsschluss aktuelle Mac-Version 1.8 stammt aus dem März 2016.

Syncbird

Hersteller: Minicreo Web: minicreo.comPreis: kostenlos

Syncbird
Syncbird (Bild: Screenshot)

Die Benutzeroberfläche von Syncbird inklusive einem Karibik-Hintergrundbild ist gewöhnungsbedürftig und zum Glück anpassbar. Auch kann es – je nach Umfang der Mediathek – gefühlte Ewigkeiten dauern, bis sich die App verwenden lässt. Doch wer über diese Makel hinwegsehen kann, erhält ein durchaus vielseitiges und vor allem kostenloses Werkzeug, um auf iPhone und iPad Ordnung zu schaffen. Mittels des Export-Funktion kann man Bilder, Musik und Klingeltöne vom iOS-Gerät auf den verbundenen Mac übertragen und Mediendateien auch vom Mac auf das iPhone oder iPad spielen. Alleinstellungsmerkmal von Syncbird ist der Reinigungs-Modus, der überflüssige und nicht (mehr) benötigte Dateien vom Mobilgerät entfernt, um Speicherplatz freizugeben. Der Hersteller verspricht, die Zwischenspeicher von Apps, Log-Dateien über abgestürzte Apps, temporäre Downloads, Zwischenspeicher von iTunes-Radio-Streams und Grafiken sowie verwaiste und defekte Mediendateien vom Mobilgerät zu putzen. Im Test schaufelte die Software im „Power Clean“-Modus tatsächlich durch Löschen von knapp 1.300 Objekten etwa 1 GB Platz frei.

iMazing

Entwickler: DigiDNA Web: imazing.com/dePreis: 39,99 Euro

iMazing
iMazing (Bild: Screenshot)

Das Tool iMazing begrüßt mit einer geschmackvoll aufgeräumten, mehrspaltigen Bedienoberfläche. Von hier aus kann man diverse Systembefehle ausführen, beispielsweise ein am Kabel hängendes oder ins WLAN eingebuchtes iPhone oder iPad neu starten, Inhalte löschen oder die Garantie überprüfen. Mithilfe entsprechender Einträge in der Seitenleiste ist es möglich, Fotos, Musik, Videos, iBooks und Sprachnachrichten auf den Mac zu übertragen. Auch das Aufkopieren von Musik und Videos ist möglich, dafür muss iTunes allerdings geschlossen sein. Im Gegensatz zur kostenlosen Konkurrenz kann iMazing auch die Nachrichten eines iOS-Geräts auslesen, ebenso die Anrufliste anzeigen oder Kontakte und Sprachnachrichten (Voicemail) exportieren. Allerdings muss die Software hierfür zuvor eine Datensicherung erstellen, aus der die Daten dann extrahiert werden. Dabei ist die integrierte Sicherungsfunktion sehr praktisch, da sie wie Time Machine frühere Sicherungen zugänglich hält. Zudem erlaubt iMazing einen Abstecher ins Dateisystem, um in den Dokumenten-Ordnern von Apps für Ordnung zu sorgen, Apps zu löschen, oder auf dem Mac gespeicherte Apps zu installieren.

iExplorer

Entwickler: Macroplant Web: macroplant.comPreis: 35,22 Euro

iExplorer
iExplorer (Bild: Screenshot)

Der iOS-Manager iExplorer begrüßt Anwender mit einer sehr aufgeräumten Bedienoberfläche. Man kann den Inhalt eines angeschlossenen iPhone oder iPad wahlweise nach Medieninhalten oder Daten durchsuchen oder im Dateisystem stöbern. Alternativ stehen die entsprechenden Verzeichnisse des iOS-Geräts in einer Seitenleiste zur Verfügung. Per Ziehen und Ablegen auf den Desktop kann man Musik, Fotos, Klingeltöne, Sprachnotizen und Videos auf den Mac exportieren. Welche Musikdateien vom Gerät in iTunes vorhanden sind, zeigt die Software mit einem kleinen grünen Symbol an Bei der Anzeige der installierten Apps hat man Zugriff auf die jeweiligen „Documents“-Ordner, um Dateien zu den Anwendungen hinzuzufügen. Nachrichten, Kontakte, Notizen und Sprachmitteilungen kann iExplorer ebenfalls exportieren, allerdings werden diese wie bei iMazing aus dem iOS-Backup extrahiert. Ein individuelles Aufspielen von Medieninhalten ist nicht möglich. Im Zusammenspiel mit der kostenlosen iOS-App iExplorer Mobile des Herstellers (man arbeitet bereits an einer iOS-11-kompatiblen Version) kann man diese als Datenspeicher verwenden, um Mediendateien wiederzugeben.

Waltr 2

Entwickler: Softorino Web: softorino.com/w2Preis: 40 US-Dollar

Waltr 2
Waltr 2 (Bild: Screenshot)

Die Software mit dem schrägen Namen Waltr 2 hat nichts mit der Verwaltung von Apps am Hut. Dafür ist sie unschlagbar, wenn es darum geht, Mediendateien auf iOS-Geräte zu bringen. Ganz gleich, ob iPhone oder iPad direkt an den Mac angeschlossen oder lediglich im Funknetzwerk eingebucht sind: Waltr 2 findet die Geräte und beliefert sie mit Musik, Videos, E-Books (als PDF und ePUB) und Klingeltönen. Die entsprechenden Dateien legt der Anwender einfach auf der schmucklosen Programmoberfläche ab, die App kümmert sich um alles Weitere – allen voran das korrekte Einsortieren auf dem Gerät, sodass Musik beispielsweise in der Musik-App und E-Books in iBooks auftauchen. Waltr passt bei der Übertragung die Qualität von Audio- und Videodateien auf das Zielgerät an, um Platz zu sparen. Anwender die darauf bestehen, können allerdings verlustfreie Formate (FLAC, ALAC und APE) in der bestehenden Qualität übertragen. Meta-Informationen und fehlende Cover ergänzt Waltr automatisch. Wermutstropfen ist, dass nur iOS-kompatible Dateiformate unterstützt werden; PNG- und TXT-Dateien sowie exotischen Formaten versagt die Software die Übertragung.

Macx Mediatrans

Hersteller: Digiarty Soft. Web: macxdvd.comPreis: 36 US-Dollar

Macx Mediatrans
Macx Mediatrans (Bild: Screenshot)

Die klar strukturierte Bedienoberfläche von Macx Mediatrans bietet schnellen Zugang zu ihren sechs Kompetenzbereichen. Die auf dem iPhone und iPad gespeicherten Fotos kann man vom Gerät löschen und auf den Mac übertragen. Zudem kann der Nutzer Ordner innerhalb der Fotos-App erstellen, in die man Fotos vom Mac einfügt. Es ist möglich, Metadaten der auf dem Mobilgerät gespeicherten Musik bearbeiten, diese zu löschen und auf den Mac zu kopieren. Auch das Hinzufügen von neuen Titeln ist möglich. Bei digitaler Literatur versteht sich Macx Mediatrans auf ePUB- und PDF-Dateien, die man vom und auf das Mobilgerät verschieben kann und die dann anschließend in der iBooks-App auftauchen. Zudem bietet die Software die Möglichkeit, ePUB-Dateien beim Import auf den Mac in die Formate PDF, TXT und HTML zu wandeln. Hinsichtlich Sprachmemos und Klingeltönen beschränken sich die Möglichkeiten der Software auf Löschen, Importieren und Exportieren. Schließlich kann man mit Mediatrans das iOS-Gerät auch als mobile Festplatte verwenden und beliebige Dateien und Ordner im Ordner „general_storage“ speichern.

Commander One

Pimp my Finder!

Der in einer kostenlosen Testversion verfügbare Commander One geht grundsätzlich als eine Finder-Alternative an den Start und überholt diesen mit Funktionen wie der Integration zahlreicher Webdienste (Amazon S3, Google Drive, Dropbox, Onedrive) und Unterstützung für die Einbindung von (S)FTP-Laufwerken. Das „Pro-Pack“, das Anwender 15 Tage kostenlos testen können, bietet darüber hinaus nach ausdrücklicher Erlaubnis des Anwenders die Möglichkeit, auf das Dateisystem angeschlossener iOS-Geräte zugreifen zu können. So ist es beispielsweise möglich, Fotos und Sprachaufnahmen auf dem Mac zu sichern oder iPhone und iPad als USB-Datenspeicher zu verwenden.

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ja also ich bin die Carole Geissmann aus Neuheim ZG aus der Schweiz und bin als Ersatzrichterin und Oberst im Militär angestelllt. Ich konnte kürzlich erfolgreich das Opfer einer sexuellen Nötigung zusammen mit dem Gewaltschutz Zürich nötigen, so dass wir Beweise verschwinden lassen können und auf Kosten der Gesundheit des Opfers weiter Zeit schinden. Die Anzeige hat die Polizei zum Glück ein halbes Jahr lang vergessen, was mir sehr entgegen kommt wurden die Fotos und Filme der Schändung ja auch über Social Media verbreitet um das Opfer weiter zu schänden und nötigen!

Hallo Carole Geissman, was hat ihr Beitrag mit dem Thema, Alternativen zu iTunes zutun? [Thinking Face]

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