Die neuen Features jenseits von Siri im Überblick

macOS Sierra: Mehr als nur Siri am Mac - das sind die neuen Features

Mit macOS Sierra ist eine neue Version des Betriebsystems für Mac erhältlich. Zuvor OS X genannt, setzt macOS den Weg hin zur Integration von weiteren iOS-Features am Mac fort – so bringt macOS Sierra beispielsweise Siri für den Desktop mit sich, bietet darüber hinaus aber auch viele weitere neue Funktionen. Wir stellen die Highlights vor.

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Continuity in macOS Sierra

Vor zwei Jahren wurde Continuity für Mac und iOS vorgestellt. Dabei handelt es sich um eine ganze Reihe von überaus nützlichen Funktionen, die den Wechsel von einem Gerät zum anderen vereinfachen sollen. Schon jetzt kann man mit einem angefangenen Text vom Mac zum iPhone wechseln und ihn fertig schreiben, Anrufe am iPad annehmen, oder SMS vom Mac versenden. In macOS Sierra und iOS 10 wurden Continuity ein paar Tricks hinzugefügt.

Apple nutzt Intelligenz und die Cloud, um den Speicher am MacBook optimal auszunutzen.
Apple nutzt Intelligenz und die Cloud, um den Speicher am MacBook optimal auszunutzen. (Bild: Apple)

Automatisches Entsperren

Sie benötigen nie wieder ein Passwort, um Ihren Mac zu entsperren. Was vorher über Software von Drittanbietern ging, ist jetzt Teil von macOS. Touch ID zum Entsperren des Mac wurde nicht als Feature erwähnt, jedoch funktioniert es mit der Apple Watch, indem Sie sich einfach nur Ihrem Computer nähern.

Allgemeine Zwischenablage

Es gibt bereits Apps, die das Kopieren von Inhalten der Zwischenablage zwischen verschiedenen Geräten ermöglichen. Apple fand die Funktion so sinnvoll, dass man sie nun in Sierra und iOS 10 integriert hat. Kopieren Sie einfach Text, Bilder oder Videos auf einem Ihrer Geräte und nutzen Sie sie auf einem anderen Gerät in der Nähe.

Ihr Schreibtisch in der Cloud

Über Jahre hinweg galt es als schlechte Praxis, zu viel auf dem Desktop zu speichern. Fast jeder tut es, wenn nicht sogar gewohnheitsmäßig, obwohl dies Performance-Einbußen bedeutet. Immerhin kann man den Desktop schnell per Tastenkombination erreichen. Sierra weiß dies und platziert den Desktop-Inhalt im „iCloud Drive“. Der „Dokumente“-Ordner wird dort ebenfalls abgelegt.

Der Inhalt beider Ordner – der Desktop ist letztlich auch nur einer – ist über die „iCloud Drive“-App ebenso auf iOS-Geräten verfügbar.

Wenn Sie beispielsweise Dokumente an einem Mac und auf dem iPad bearbeiten, sollten Sie alleine der Bequemlichkeit halber Ihren iCloud-Speicher aufrüsten. 5 GB gibt es gratis, 50 GB kosten 99 Cent. Wir würden uns wünschen, dass Apple zwischen dem 200-GB-Angebot für 2,99 Euro und der 1-TB-Option für 9,99 Euro noch eine weitere Variante anbietet. Während der WWDC gab es dazu aber keine Hinweise.

macOS Sierra: Speicher bereinigen

Obwohl Flash-Speicher weiterhin im Preis sinkt, werden die meisten MacBooks standardmäßig mit einer kümmerlichen Menge an Speicher ausgestattet. Apple lässt sich den Speicher teuer bezahlen, wenn Sie in die Größenordnung einer 1-TB-Festplatte vorstoßen wollen. Im Ergebnis fühlt es sich auf portablen Mac wie eine Zeitreise in die Vergangenheit an, als man noch alte Dateien löschen musste, um Platz zu schaffen. Meist ist dies zum ungünstigsten Zeitpunkt der Fall.

Mit der Einführung von Sierra werden viele Apps Tabs unterstützen.
Mit der Einführung von Sierra werden viele Apps Tabs unterstützen. (Bild: Apple)

Sierra kann Ihnen die Arbeit abnehmen, Dateien zu archivieren oder alte zu löschen. Das soll verhindern, dass Ihnen der Speicher ausgeht. Dokumente, die Sie länger nicht geöffnet haben, E-Mail-Anhänge und sogar Fotos werden in die Cloud verschoben. Trotzdem haben Sie das Gefühl, als wären die Dateien noch immer an Ort und Stelle. Falls Sie diese benötigen, werden Sie heruntergeladen. Das hört sich ähnlich reibungslos an, wie Apple es schon unter Fotos für iOS praktiziert. Dort werden Originale aus der iCloud-Fotobibliothek nur heruntergeladen, wenn sie gebraucht werden.

Den Müll raus bringen mit macOS Sierra

Sierra wird Sie auffordern, App-Installer zu löschen, die Sie bereits genutzt haben, doppelte Downloads zu entfernen, Caches zu leeren, Logs und anderes mehr. Dazu werden Dateien im Papierkorb auf Wunsch nach 30 Tagen dauerhaft entfernt, ähnlich der kürzlich gelöschten Bilder in „Fotos“.

Verbesserungen für Ihren Arbeitsplatz

Safari, Finder und einige andere Mac-Apps zeigen Ihnen mit Tabs unterschiedliche Inhalte in einem Fenster an. Derzeit ist das nicht in jeder App möglich. Entsprechend unübersichtlich ist Mission Control. Sierra ändert dies und führt Tabs als systemweites Feature ein. Entwickler müssen ihre Apps nicht aktualisieren, um davon profitieren. Nur Software, die Programmfenster nicht mit Apples Bordmitteln erstellt, könnte individuelle Anpassungen notwendig machen. Die Tabs-Nutzung ist nicht verpflichtend. Sie können weiterhin separate Fenster nutzen.

Damit sie Arbeiten können und dabei gleichzeitig ein Video im Blick behalten können, bietet Sierra die Bild-in-Bild-Funktion aus iOS 9. Sie können ein Video aus iTunes oder Safari herausragen lassen, das dann über allem schwebt, auch über Apps, die im Vollbild oder Split-Screen ausgeführt werden. Sie können das Video in der Größe verändern und in jeder Bildschirmecke unterbringen.

Apple Pay auf dem Mac

Apple Pay kommt in Sierra auf den Mac, zumindest „ein bisschen“. Webseiten können jetzt die Onlinezahlung via Apple Pay anbieten. So werden Sie beim Shopping auf Apples Bezahlservice zurückgreifen können. Die Zahlung autorisieren Sie wie gewohnt per Touch ID am iPhone oder an der Apple Watch – zumindest in der Theorie, denn Apple Pay ist in Deutschland noch immer nicht verfügbar.

Es gibt keine Ausrede mehr: Apple Pay als sichere und bequeme Lösung für Onlinezahlungen.
Es gibt keine Ausrede mehr: Apple Pay als sichere und bequeme Lösung für Onlinezahlungen. (Bild: Apple)

Neues in der Fotos-App

Apples Änderungen in der Fotos-App für iOS und macOS sind auf die Organisation fokussiert, ohne dass Sie großen Aufwand betreiben müssten. Die Technologie zur Gesichtserkennung, die es am Mac schon eine Weile gab, wurde deutlich erweitert und ist nun auf beiden Plattformen verfügbar. Das sogenannte „Maschinenlernen“ kommt hier zum Einsatz, eine Form Künstlicher Intelligenz, die auch in Google Fotos zum Einsatz kommt. Gesichter werden automatisch erkannt, aber auch Gesichtsausdrücke, Objekte, Tiere, oder Standorte wie Strände oder Seen.

Ihre Lieferadresse ist Apple Pay bekannt, Sie müssen andere Seiten bei einem Umzug nicht informieren.
Ihre Lieferadresse ist Apple Pay bekannt, Sie müssen andere Seiten bei einem Umzug nicht informieren. (Bild: Apple)

Fachbegriffe

Continuity-Features nutzen Bluetooth, um all Ihre Geräte in der Nähe zu erkennen, die mit Ihrem iCloud-Account verbunden sind. Einige nutzen eine Peer-To-Peer-Wi-Fi-Verbindung, um Daten auszutauschen, ohne mit einem Netzwerk verbunden zu sein.

Ihre Fotobibliothek ist nun auf beeindruckende Weise durchsuchbar: nach Lage, Personen, Datum oder anderen vagen Informationen, an die Sie sich erinnern. Sie wollen ein Foto finden, auf dem Sie, Ihre Mutter und der Familienhund im Sommerurlaub in Sardinien zu sehen sind? Suchen Sie einfach nach einem davon. Die Erkennung findet im übrigen auf Ihren Geräten statt. Apple wertet die Informationen nicht in der Cloud aus. Damit hat man Google etwas voraus. Die generierten Informationen sind auf jeder Plattform verfügbar, also auch am Apple TV oder iPad.

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Mac OS 10.12 - installiert: Cloud abgeschaltet usw.
Tja- warum wundert es mich nicht , dass wieder alles wie gewohnt funktioniert.....

Die Mitteilungsübersicht ist trotz dunkler Menü- und Dockleiste HELL. Hat noch jemand das Problem? Unter El Capitan war das ebenfalls dunkel. :(

Ich schmeiße Sierra wieder runter !

Ich kann nichts mehr speichern.

Absolut Enttäuschend.

Siri kann rappen: "Siri, kannst Du rappen?"

Ist die Gesichtserkennung so wie damals in iPhoto zwangsweise eingeschaltet und lässt sich deaktivieren? Und ist Fotos überhaupt inzwischen ein brauchbarer Ersatz für iPhoto?

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