Apps & Gadgets für das Wohlbefinden

Das iPhone als Gesundheitsbegleiter

Mit den richtigen Apps und passendem Zubehör kann man iOS-Geräte in Gesundheitsbegleiter verwandeln, die zu mehr Bewegung animieren sowie Körperdaten erfassen, verwalten und miteinander in Beziehung setzen. Während Nutzer so ein besseres Bild von der eigenen Lebensführung bekommen, können die gesammelten Daten auch bei der Diagnose und Therapie von Krankheiten helfen. Unser Artikel gibt Ihnen einen umfangreichen Überblick.

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Schon mit iOS 8 hat Apple die Verbindung von Smartphone und Gesundheit auf seine Agenda gehoben. Seit 2014 ist die App „Health“ auf allen iOS-Geräten automatisch installiert. In Veranstaltungen betonen Apples Sprecher fortlaufend, dass vor allem iPhones eine wichtige Rolle dabei spielen, Erkrankungen vorzubeugen oder zur Gesundheitsforschung beizutragen. Tatsächlich kann man iPhones in vielfältiger Weise verwenden, um zu einem gesünderen Lebensstil zu finden oder das Leben mit chronischen Krankheiten zu erleichtern.

Zentralisierte Körperdaten

Geht es nach Apple, ist die App Health der Ort, an dem die Gesundheitsdaten zusammenlaufen. Zahlreiche Apps lassen sich mit der App verkuppeln und tragen Werte ein. Zudem können Anwender händisch Körpermesswerte festhalten, ihre Ernährung protokollieren, das Schlafverhalten und Aktivität dokumentieren. Einige Einträge bereitet die App grafisch auf, zeigt beispielsweise in Kurven, wie sich das Gewicht entwickelt hat oder wie lange man schläft. Zudem hat die Health-App den großen Vorteil, dass man die Werte exportieren und so an Arzt oder Therapeuten geben kann.

Erlaubt man der App Health View den Zugriff auf die Daten aus der Health-App, übernimmt diese die Visualisierung in farbigen Balken- und Kreisdiagrammen. Besonders nützlich ist das enthaltene Widget für die Mitteilungszentrale des iPhones. Mit einer Wischgeste hat man bis zu drei Messwerte im Blick, beispielsweise wie viele Schritte man an einem Tag bereits zurückgelegt hat, wie viel Kalorien verbrannt wurden und viel Koffein man zu sich genommen hat.

‎HealthView Widget
‎HealthView Widget
Entwickler: Reflectly ApS
Preis: Kostenlos+

Sicherheit

Datenschutz

Wer nach dem Kauf eines Gesundheits-Gadgets gleich mit der Datenerfassung loslegen möchte, wird ausgebremst. Alle Hersteller verlangen vom Anwender zumindest die Installation von Apps und in der Regel auch das Anlegen von Benutzerkonten. Neben den Vorteilen – so sind Gesundheitsdaten unabhängig von der App vielfach auch über den Browser einzusehen und lassen sich leicht von einem Gerät auf ein anderes übertragen – gibt es zu Recht Bedenken, wenn man anderen die Gesundheits- und Bewegungsdaten zur langfristigen Speicherung überlässt. So verwendete Jawbone, Hersteller von Fitnesstrackern, im Jahr 2014 die Daten seiner Nutzer, um zu visualisieren, wie sich die Entfernung zum Epizentrum eines Erdbebens auf das Schlafverhalten auswirkt. [K01] Datensensible sollten sich vorab bei den Herstellern informieren, wie sie mit den Daten umgehen und diese vor Missbrauch schützen.

Alternative Schaltzentralen

Alle Anbieter von Gesundheits-Gadgets haben eigene Apps im Angebot, um Messwerte festzuhalten und zu protokollieren. Keine bietet so umfangreiche Register wie Apples Health-App, dafür haben diese aber andere Vorteile.

Die kostenlose App von Fitbit erfasst die Daten, die von den Aktivitätstrackern und der Waage des Herstellers kommen und lädt dazu ein, die Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme zu protokollieren. Allerdings kann man die Daten nicht ohne weiteres an die Health-App übertragen. Dafür benötigt man Helfer-Apps wie Sync Solver for Fitbit, die den Datenbestand aus dem Fitbit-Konto automatisch an Health überträgt und auch Health-Daten (mit Ausnahme der Herzfrequenz) in das Fitbit-Konto schreiben kann.

‎Sync Solver - Fitbit to Health
‎Sync Solver - Fitbit to Health
Entwickler: Best Free and Fun Games, LLC
Preis: 5,99 €

Die App Health Mate dient vorrangig dem Zweck, die Daten der Health-Gadgets des Herstellers Withings zu sammeln. Allerdings werden die Aspekte Gewicht, Aktivität, Schlaf und Herz optisch zueinander in Beziehung gesetzt und die App ist darauf ausgelegt, dass mehrere Nutzer diese verwenden können. Offener als die Fitbit-App, kann Health Mate Bewegungs- und Herzdaten aus der Health-App importieren und versteht sich auf das Zusammenspiel mit anderen Apps wie MyFitnessPal, um aus diesen Ernährungsdaten zu importieren. Mit Hilfe des Webdienstes Switch-to-Withings kann man zudem Fitbit-Daten importieren. Vorbildlich schließlich, dass sich die Daten aus der Withings-App auf Wunsch auch in die Health-App schreiben.

‎Withings Health Mate
‎Withings Health Mate
Entwickler: Withings
Preis: Kostenlos+
‎MyFitnessPal: Kalorien Tracker
‎MyFitnessPal: Kalorien Tracker
Entwickler: MyFitnessPal, Inc.
Preis: Kostenlos+

Auch Hersteller iHealth ist mit einem mittlerweile durchaus stattlichen Ökosystem aus Gesundheits-Gadgets am Markt. Die kostenlose App iHealth MyVitals sammelt Gesundheitsdaten von diesen und schreibt diese auch in Apples Health-App. Die Anwendung kommuniziert mit dem Blutdruck-Messgerät und der Waage des Herstellers ebenso wie mit dem Pulsoximeter und Aktivitätstracker, die man auch aus der App heraus bestellen kann. Beim Nutzwert der App beschränkt sich iHealth allerdings auf das Wesentliche und bietet auch keine Verzahnung mit den Apps anderer Hersteller an. Die App visualisiert die jüngsten Vitalwerte und zeichnet Diagramme für den Verlauf der letzten Woche, des letzten Monats oder des vergangenen Jahres. Diese werden jedoch untereinander dargestellt, so dass man langfristig Tendenzen und Zusammenhänge erkennen kann.

‎iHealth Myvitals (Legacy)
‎iHealth Myvitals (Legacy)
Entwickler: iHealth Labs Inc.
Preis: Kostenlos

Aktivitäten aufzeichnen

Apple bedient den Wearables-Markt mit seiner Apple Watch (ab 319 Euro) und zielt mit der Series 2 vor allem auf Freizeit- und Leistungssportler. Die neueste Version der Smartwatch ist wasserdicht und mit einem GPS-Modul ausgestattet. Schwimmer, Mountainbiker und Läufer können so nicht nur der Umfang ihrer Aktivitäten aufzeichnen, sondern auch die genaue Streckenführung nachverfolgen. Allerdings wirkt sich die Verwendung des GPS-Modus spürbar auf die gute Akkulaufzeit von knapp drei Tagen aus. Über das Tracking hinaus kann die Apple Watch freundlich Anstoß zu mehr Bewegung geben. Anwender machen zunächst Vorgaben, wie viele Kalorien durch Bewegung verbrannt werden sollen. Das Gadget gibt dann, begleitet von einer unauffälligen Vibration, regelmäßige Statusreports über den Fortschritt. Sich fläzende Schreibtischtäter ermahnt die Watch regelmäßig dazu, aufwstehen und sich die Beine zu vertreten.

Apple Watch Nike+
Apple Watch Nike+ (Bild: Apple)

Eine deutlich günstigere Alternative ist der Fitbit Charge 2 (159,95 Euro). Auch hier vermittelt man der Hersteller-App die guten Vorsätze bezüglich der täglichen Aktivität, die Schritte und Strecke ebenso umfasst wie zu verbrennende Kalorien, erklommene Stockwerke oder Zeit sportlicher Aktivität. Hat man sich in einer Stunde keine 250 Schritte bewegt, meldet sich der Begleiter mit dem hellen und gut ablesbaren Display durch eine dezente Vibration. Beim Erreichen des Tagesziels belohnt das Gadget mit einer Animation. Auch Lauftrainings und andere sportliche Aktivitäten kann das Wearable erfassen, dessen Anzeige und Modi sich über eine große Seitentaste wechseln lassen. Wassersportler müssen sich allerdings anderweitig umsehen, denn der Charge 2 ist nicht wasserdicht. Auch beim GPS-Empfang muss der Charge 2 passen. Wer Strecken aufzeichnen möchte, muss dazu das iPhone mitführen, dessen GPS-Chip vom Fitbit Wearable verwendet wird.

Health-App

iPhone als Fitness-Tracker

Wer lediglich wissen möchte, wie viel er sich bewegt, der muss nur einen Blick in die Health-App werfen. Unter „Daten“ > „Aktivität“ verzeichnet die App die täglich mit dem iPhone zurückgelegten Schritte und die Länge der entsprechenden Strecke sowie erklommene Stockwerke. Voraussetzung ist allerdings, dass es sich bei dem iOS-Gerät mindestens um ein iPhone 5S handelt. Seit dieser Modellreihe verbaut Apple in seinen Smartphones mit dem M7-Chip einen Koprozessor, der verschiedene Bewegungssensoren erfassen kann.

Während der Garmin vívosmart HR+ (219,99 Euro) optisch dem schlankeren Fitbit Charge 2 ähnelt, entspricht der Funktionsumfang bei der Bewegungserfassung eher dem der Apple Watch. So besitzt das wasserdichte Wearable einen Touchscreen, den man auch mit Handschuhen bedienen kann. Zudem hat Garmin ein GPS-Modul zur Aufzeichnung von Strecken integriert. Zum Starten einer Trainingseinheit muss man die Taste unterhalb des Displays drücken und bei Bedarf die GPS-Funktion einschalten. Die Display-Beleuchtung ist deutlich schwächer als bei Apple und Fitbit, aber dennoch ausreichend. Nach längeren Phasen des Nichtstuns macht das Gadget mit einer dezenten Vibration darauf aufmerksam, dass man sich bewegen sollte. Die zugehörige App bietet einen großen Funktionsumfang hinsichtlich des Bewegungstrackings, ist aber wenig intuitiv strukturiert. Dafür kann man die Daten mühelos in die Apple Health-App einklinken.

Gewicht verfolgen

Die iHealth Wireless Scale Lite HS4S (59,95 Euro) wird mit vier AAA-Batterien betrieben und punktet mit schlichter Eleganz. Die gläserne Oberseite ist bis auf ein Hersteller-Logo komplett weiß, das gut ablesbare LED-Display strahlt durch die weiße Schicht hindurch. Das Plastik der Unterseite wirkt etwas billig, dafür stehen die vier Füße, von denen zwei das Gerät bei Betreten einschalten, etwa drei Millimeter heraus. Sollte das Badewasser überlaufen, stehen die Chancen gut, dass die Waage ohne Wasserschaden davon kommt. Die Einrichtung der Waage erfolgt komplett über die App des Herstellers – auch wenn das Gerät nicht in den Bluetooth-Einstellungen angezeigt wird. In der App wird das Wiegen in Echtzeit angezeigt. Alternativ speichert die Waage 200 Ergebnisse, das Gewicht und die BMI-Klassifikation im internen Speicher und kann diese gesammelt beim nächsten App-Start übertragen. Jedes Wiegen kann man in der App mit Anmerkungen versehen. Die Auswertung in der App zeigt für Wochen, Monate oder einen Jahreszeitraum die Entwicklung der Werte an, die an die Health-App übertragen werden können und visualisiert in einem Graphen. Wiegen sich Gäste, können deren Daten bei der nächsten Übertragung gelöscht werden.

In die schlichte gläserne Oberseite der Fitbit Personenwaage Aria (119,95 Euro) ist im oberen Drittel ein kreisförmiges und hervorragend ablesbares Dot-Matrix-Display mit silberner Einfassung eingelassen. Vier 5 Millimeter hohe Füßchen schützen das Gerät vor einem Wasserschaden. Die Einrichtung der mit 4 AAA–Batterien betriebenen Waage erfolgt über den Browser. Nach Aufrufen der Webseite www.fit bit.com/start wird die Waage entlang einer verständlichen Anleitung in das heimische Funknetzwerk eingebucht, indem dessen Zugangsdaten an die Waage übermittelt werden. Die Aria ermittelt Gewichtsdaten, Magermasse, Körperfettanteil und berechnet den Body-Mass-Index. Sie kann diese Daten für bis zu acht Benutzer getrennt voneinander verwalten. Neben der numerischen Anzeige der Werte und des Body-Mass-Index werden diese auch in anschaulichen Graphen angezeigt.

Intelligente Waage: Fitbit Aria
Intelligente Waage: Fitbit Aria (Bild: Fitbit)

Die Withings Body Cardio (179,95 Euro) ist die Waage mit dem gegenwärtig größten Funktionsumfang am Markt, was sich allerdings auch im Preis niederschlägt. Im oberen Drittel der gläsernen Oberfläche mit insgesamt 18 Sensoren ist das rechteckige Display auch dann sichtbar, wenn es nichts anzuzeigen gibt. Die Unterseite besteht aus gebürstetem Aluminium, statt abstandshaltender Füße trennen die Body Cardio lediglich zwei knapp einen Millimeter hohe gummierte Streifen vom Boden. Die angenehm flache Bauform erreicht Withings durch einen integrierten Akku, der über eine Micro-USB-Buchse geladen werden kann und nach Herstellerangaben ein Jahr durchhält. Die Einrichtung erfolgt über die Withings-App, mit der die Waage per Bluetooth Kontakt aufnimmt und die diese anschließend mühelos in das heimische Funknetzwerk einbucht. Vorbildlich sind auch die Einstellungsmöglichkeiten der Waage, die auf Wunsch sogar Wetterdaten anzeigt. Neben Gewicht und Herzfrequenz misst die Body Cardio auch die Pulswellengeschwindigkeit.

Diese lässt Rückschlüsse auf Erkrankungen wie Bluthochdruck und Arterienverhärtung zu. Schließlich gibt die Waage zudem Aufschluss über Körperfettgehalt, Muskelmasse und Wasseranteil. Die Withings-App bereitet alle Daten ansprechend grafisch auf, schreibt Werte vobildlich auf Wunsch in die Health-App und lässt die Verwendung durch bis zu acht Benutzer zu.

Blutdruck messen

Das kabellose Blutdruckmessgerät von Withings (99,95 Euro) besteht aus einer steifen C-förmigen Manschette, die an den Oberarm geklippt wird. Ein breiter Klettverschluss hält die Manschette in Position. Diese umschließt auch einen Zylinder aus eloxiertem Aluminium, in dem sich die Pumpe und vier AAA-Batterien befinden, die diese antreiben. Eine kleine Taste aktiviert das Gerät, worauf es sich per Bluetooth mit dem iPhone koppelt und die Health-Mate-App des Herstellers aktiviert. Eine ausführliche illustrierte Anleitung führt in die korrekte Verwendung ein, die die Grundlage für eine korrekte Messung ist. In knapp 25 Sekunden ermittelt das Gerät systolischen und diastolischen Blutdruck und die Herzfrequenz und visualisiert diese Daten anschließend mit der Option, die Messwerte an die Health-App weiterzugeben. Macht das Messgerät hinsichtlich Materialien und Verarbeitung einen hervorragenden Eindruck, ist es vergleichsweise sperrig, möchte man das Gerät für häufigere Messungen mit sich führen.

Withings „Kabelloses Blood Pressure Monitor“
Withings „Kabelloses Blood Pressure Monitor“ (Bild: Withings)

Deutlich kompakter ist das kabellose Blutdruckmessgerät BP5 (99,95 Euro) von iHealth. Das Messgerät besteht aus einem breiten Textilring mit Klettverschluss und aufgesetzter Pumpvorrichtung. Die Form der Pumpe erinnert an eine Magic Mouse. Im Gegensatz zu Withings setzt iHealth auf einen integrierten Akku, der über Mini-USB geladen werden muss. Auf eine ausführliche Anleitung zum korrekten Anlegen verzichtet iHealth. Richtungsangaben und ein Diagramm auf der Manschette müssen genügen. Es bedarf etwas Übung, um die Manschette zur Messung an den Oberarm zu kletten. Dafür überbrückt die App die Zeit der knapp 25 Sekunden dauernden Messung des Blutdrucks mit einer animierten Anzeige der Herzfrequenz. Löblich ist ebenfalls die große Darstellung der Messwerte, die gut lesbar ist. Die App verortet die Messwerte in einem Vergleichsdiagramm und bietet die Möglichkeit, Notizen hinzuzufügen und die momentane Stimmung zu bewerten. An eine Health-Kit-Integration wurde ebenfalls gedacht.

Herzfrequenz beobachten

Die vorgestellten Smartwatches von Apple, Fitbit und Garmin messen in regelmäßigen Abständen die Herzfrequenz und visualisieren die Werte in den Apps in Graphen. Fitbit bietet auch eine qualitative Einordnung der Werte entsprechend der Zugehörigkeit zu einer Altersgruppe. Das Garmin-Wearable zeigt auf dem Display grafisch an, wie sich die Herzfrequenz in den vergangenen vier Stunden entwickelt hat. Auch das Gadget von Beddit erfasst die Herzfrequenz und ist besonders für Anwender eine Empfehlung, die auch nachts die Herzfrequenz überwachen möchten, aber das nächtliche Tragen eines Wearables als unangenehm empfinden.

Mit Hilfe von Apps ist das iPhone auch ohne Hardware-Zubehör in der Lage, die Herzfrequenz zu messen. Empfehlenswert ist die App Kardiograph (1,99 Euro). Zur Messung wird einfach ein Finger auf die rückseitige Kamera des iPhones gelegt. Die Messung wird durch Geräusche und eine Verlaufskurve begleitet. Praktisch ist, dass die App mehrere Profile für verschiedenen Personen verwalten kann. Jede Messung lässt sich mit einer Notiz und Positionsdaten versehen und die Daten in die Health-App exportieren.

‎Kardiograph Klassik
‎Kardiograph Klassik
Entwickler: MacroPinch Ltd.
Preis: 0,99 €

Um mehr Verständnis für die Bedeutung der Herzfrequenz zu entwickeln, hilft die App CardioBot (2,99 Euro). Die App greift auf die entsprechenden Werte aus der Health-App zu und bereitet diese grafisch auf. In einer Monatsübersicht zeigt die App anhand eingefärbter Kreise an, an welchen Tagen die Werte außergewöhnlich waren. Bei der Auswahl eines Tages zeigt die App Minimal-, Maximal- und Durchschnittswerte in Kreisdiagrammen an und visualisiert die zeitlichen Anteile in einem Balkendiagramm.

CardioBot
CardioBot (Bild: Majid Jabrayilov)
‎CardioBot: Heart Rate Monitor
‎CardioBot: Heart Rate Monitor
Entwickler: Majid Jabrayilov
Preis: Kostenlos+

Apps für chronisch Kranke

Eine leidige Pflicht für Diabetiker ist es, ihre Blutzucker-Werte zu dokumentieren. Das Diabetes-Tagebuch MySugr App (kostenlos) unterstützt Zuckerkranke dabei. Die liebevoll gestaltete App – auch eine niedliche Version für Kinder bietet der Hersteller an – ermöglicht die schnelle Eingabe von eingenommenen Kohlenhydraten, Blutzucker-Werten und Insulinmenge und stellt diese Werte ansprechend numerisch und grafisch dar. Zudem kann man die Daten auch als PDF-Reports exportieren, um sie mit dem behandelnden Arzt zu besprechen.

‎mySugr - Diabetes-Tagebuch
‎mySugr - Diabetes-Tagebuch
Entwickler: mySugr GmbH
Preis: Kostenlos+

Die App unterstützt diverse Messgeräte, von denen man die Daten per Bluetooth-Verbindung übertragen kann. Ist kein solches Gerät vorhanden, ist die App MySugr Scanner (kostenlos) vom gleichen Hersteller eine hilfreiche Ergänzung. Die App verwendet die Kamera des iPhones, um die Blutzucker-Werte vom Display des Blutzucker-Messgeräts in das digitale Diabetes-Tagebuch zu übertragen.

Die von Wissenschaftlern in Kooperation mit der Techniker Krankenkasse entwickelte kostenlose Migräne-App soll dabei helfen, den Verlauf von Kopfschmerzerkrankungen im Auge zu behalten. Betroffene dokumentieren das Auftreten von Schmerzen sowie deren Dauer und Intensität über eine intuitiv bedienbare Oberfläche. Die App ergänzt automatisch die aktuellen Wetterbedingungen und den Standort und führt alles in einem Schmerzkalender zusammen. Zudem fragt die App weitere Symptome ab und ob eine Medikation eingenommen wurde. Alle Daten lassen sich monatlich und jährlich auswerten und exportieren, um diese beispielsweise mit dem Arzt zu besprechen. Integriert sind zudem Übungen zur progressiven Muskelentspannung für Erwachsene und Kinder, an deren Durchführung die App erinnern kann.

‎Migräne App
‎Migräne App
Entwickler: Schmerzklinik Kiel GmbH & Co KG
Preis: Kostenlos

Wer der Meinung ist, mit der psychischen Gesundheit könnte etwas im Argen sein, kann mit Moodpath (kostenlos) einen Selbsttest vornehmen. Drei Mal täglich meldet sich die App, die in Zusammenarbeit mit der Freien Universität Berlin entwickelt wurde, mit Fragen zum Befinden. Die intuitive Bedienung und spielerische Elemente motivieren, die kurzen Frage-Sitzungen tatsächlich durchzuführen.

‎MindDoc: Dein Begleiter
‎MindDoc: Dein Begleiter
Entwickler: MindDoc Health GmbH
Preis: Kostenlos+

Nach 14 Tagen gibt die App eine Einschätzung, ob Symptome einer depressiven Erkrankung vorliegen. Die Ergebnisse des Tests kann man als PDF-Dokument exportieren und mit einem Arzt oder Psychotherapeuten besprechen.

Eine sinnvolle Ergänzung ist der Arya Mood Tracker (kostenlos). Das Gefühlstagebuch fragt täglich nach Situationen, körperlichen Empfindungen, Gedanken, Reaktionen und Gefühlen. Es soll Anwendern langfristig dabei helfen, negative Gefühle auslösende Situationen oder Gedanken identifizieren, damit sie diese vermeiden können.

Meditation

Die auch klinisch angewandte Biofeedback-Methode kann bei der Stressbewältigung helfen und die Konzentration verbessern. Der Mindfield eSense Skin Response (129 Euro) misst den Hautleitwert über Elektroden, die mit Klettriemen an Zeige- und Mittelfinger befestigt werden. Über den Mikrofoneingang werden die Werte an die kostenlose Hersteller-App weitergegeben und visualisiert. Durch die Rückmeldung über den Stresspegel in Echtzeit kann man die Wirksamkeit von Achtsamkeits- und Entspannungsübungen überprüfen und so lernen, dass man Stress und Anspannung bewusst steuern kann. Da der Mikrofoneingang durch den Sensor durchgeleitet wird, ist es möglich, während der Verwendung einen Kopfhörer anzuschließen, um sich besser auf Übungen zu konzentrieren.

Deutlich mehr Optionen als die Fitness-Gadgets bietet die kostenlose App Breathe+. In den übersichtlichen Einstellungen legt man fest, wie der gewünschte Atemzyklus aufgebaut sein soll, wie lange man einatmen, den Atem anhalten und ausatmen möchte. Eine verbreitete Empfehlung ist es, vier Sekunden einzuatmen, den Atmen sieben Sekunden anzuhalten und dann acht Sekunden auszuatmen. Zudem kann man die Länge der Sitzungen einstellen. Auf Wunsch macht das iPhone in regelmäßigen Intervallen darauf aufmerksam, dass es an der Zeit für eine Atemübung ist. Während dieser wabern farbige Balken zu sphärischen Klängen über den Bildschirm. Erfolgreich absolvierte Sitzungen trägt Breathe+ auf Wunsch in die Health-App ein.

‎Breathe+
‎Breathe+
Entwickler: Dynamic App Design LLC
Preis: Kostenlos+

Die kostenlose App White Noise+ lässt Anwender Klanglandschaften aus Geräuschen wie weißes Rauschen, Wind, Wellen, Donner, Herzschläge oder Walgeräusche arrangieren. Je nach Position sind die in einer Endlosschleife abgespielten Geräusche entweder lauter oder leiser und unterscheiden sich in ihrer Intensität. Besonders wer in geräuschvollen Umgebungen zur Ruhe kommen möchte, findet hier ein Hilfsmittel. Eine interessante Alternative ist Noisli, das auch im Webbrowsern für zerstreuende Hintergrundgeräusche sorgt.

‎White Noise+ Relaxing Sounds
‎White Noise+ Relaxing Sounds
Entwickler: Dynamic App Design LLC
Preis: Kostenlos+

Besser schlafen

Grundsätzlich sind die hier vorgestellten Wearables von Apple, Fitbit und Garmin in der Lage, Aspekte der Schlafqualität zu überwachen. Die Neigungssensoren in den Geräten interpretieren anhand der nächtlichen Bewegung Phasen von Tiefschlaf und Ruhelosigkeit und ermitteln daraus Schlafdauer und Schlafqualität. Allerdings ist es nicht jedermanns Sache, mit einem Messgerät am Handgelenk die Nacht zu verbringen.

Eine weit weniger aufdringliche Alternative zum Wearable ist der dedizierte Schlaftracker Beddit 3 (149 Euro). Die etwa 8 Zentimeter breite und 80 Zentimeter lange Matte wird auf Brusthöhe quer unter das Bettlaken geschoben und mit dem Stromnetz verbunden. Eine Gummierung auf der Unterseite sorgt dafür, dass die Matte nicht verrutscht. Die Matte registriert Schlafbewegungen und sendet diese per Bluetooth an die zugehörige iPhone-App, auf Wunsch kann das Tracking automatisch erfolgen, sobald man sich ins Bett legt. Zudem lauscht Beddit auch nächtlichen Geräuschen und berücksichtigt diese bei der Bewertung der Schlafqualität. Insgesamt erfasst das Gadget die Parameter Schlafdauer, Schlaf- Effizienz, Herzfrequenz und Atemzüge, die es in einem „Sleep Score“ zusammenfasst. Alle Werte können in die Health-App geschrieben werden. Bei der morgendlichen Auswertung weist die App auf Außergewöhnliches hin, beispielsweise wenn das Einschlafen länger dauerte als gewöhnlich oder eine erhebliche Menge an Schnarchen registriert wurde. Mit Hilfe des in die App integrierten Weckers kann man sich in einer Leichtschlafphase wecken lassen, was das Aufstehen erleichtert.

Beddit 3
Beddit 3 (Bild: Beddit)

Wer einen günstigen Einstieg in Schlafüberwachung sucht, kann diesen mit der kostenlosen App Runtastic Sleep Better unternehmen. Dafür muss das iPhone während des Schlafs auf die Matratze gelegt werden. Die Sensorik des Smartphones registriert Bewegungen und Geräusche und sammelt so Informationen zum Schlafverhalten. Auch die aktuelle Mondphase und Anwender-Angaben zur Ernährung können einfließen. Zudem ist ein Schlafphasen-Wecker integriert und die Daten können an die Health-App weitergereicht werden.

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