Fotos-App kennenlernen und Bilder organisieren: Das sollten Sie unbedingt wissen

Mit OS X Yosemite 10.10.3 wird iPhoto offiziell eingestellt und durch die neue Bilder-App namens Fotos ersetzt. Das neue Programm bietet eine noch bessere Zusammenarbeit mit iOS und die neue iCloud Fotomediathek. Dazu gehört beispielsweise die iCloud als zentraler Speicherort für Ihre Bilder, die Sie bei bestehender Internet-Verbindung allerorts abrufen können und obendrein verbleiben alle Bilder und Videos im Original erhalten.

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Bereits bei der Vorstellung von Yosemite und iOS 8 im Sommer 2014 deutete Apple die Ablösung von iPhoto an. Die App Fotos werde „Anfang 2015“ – so die Ankündigung bei der Präsentation des iPhone 6 – die Aufgaben der Bilder-Anwendung iPhoto übernehmen und optisch wie funktional gleichziehen zur gleichnamigen iOS-Version der App. Mit der Freigabe von Yosemite 10.10.3 Anfang April 2015 war es so weit: Fotos wird das neue iPhoto.

Das Versprechen von Apple folgt dem eingespielten Muster: Der Verlust von lieb gewonnenen und eingewöhnten Handgriffen in iPhoto wird gelindert durch neue Features in der neuen App namens Fotos und durch Vereinheitlichung und damit in gewisser Weise auch eine Vereinfachung im Umgang mit Bildern auf dem Mac und den iOS-Geräten wie iPhone und iPad. Die neue Fotos-App trägt auch dem Umstand Rechnung, dass die meisten Bilder der meisten Anwender inzwischen am und mit dem iPhone entstehen.

Parallel zum seit Herbst 2013 kostenlosen iPhoto verkaufte Apple die inzwischen nicht mehr erhältliche Profi-Software Aperture, mit der sich RAW-Daten aus Digitalkameras in festgelegten Workflows bearbeiten lassen. Denn – und diese Apple-Entscheidung ist noch mutiger – auch Aperture wird wie iPhoto ersetzt durch die neue Fotos-App. Damit setzt sich Apple der Kritik aus, professionelle Anwender zu vernachlässigen, aber das Unternehmen nimmt es sogar in Kauf, die Aperture-Profis an Adobe Lightroom zu verlieren.

iPhoto blickt hingegen auf ein Dutzend Dienstjahre zurück, in denen das Programm zusammen mit iMovie und anfänglich auch iTunes in der sogenannten iLife-Suite Medien wie MP3, Digital-Videos und digitale Schnappschüsse verwaltete. Vor dem iPhone galt der Mac als digitale Schaltzentrale, in der die digitalen Fäden zusammenliefen. Inzwischen steht jedoch iCloud im Zentrum der digitalen Welt. Sofern Sie eine Apple-ID für iCloud von Apple angeben haben, hält Apple die Funktion „Mein Fotostream“ mit Ihren Bildern vor. Diese Funktion dient dem automatischen Datenabgleich und Datenaustausch für Anwender, die neben einem Mac auch ein iPhone oder iPad oder beides nutzen. Es handelt sich um eine Dienstleistung, die einen Zugang zum Internet erfordert.

Ebenfalls bekannt aus iPhoto sind die sogenannten iCloud-Fotofreigaben, mittels deren Sie Alben erstellen können, die andere Personen mit ihrem iOS-Gerät, im Web oder am Mac anschauen können. Dabei handelt es sich um eine Weiterentwicklung von Photocasts beziehungsweise der MobileMe-Web-Gallery-Funktion aus früheren Versionen von iPhoto.

Neu bei Fotos ist die iCloud-Fotomediathek mit iCloud als zentralem Speicherort für Ihre Bilder. Während Fotostream die Original-Bilder aus dem iPhone lediglich in Richtung Computer synchronisiert und iOS-Geräte mit Bilder in einer „für das Zielgerät optimierten Auflösung“ – wie Apple sich ausdrückt – versorgt, verbleiben alle Bilder und Videos im Original bei iCloud.

Oberflächlich sind die vier Ansichten in der Fotos-App weitestgehend selbsterklärend. Die Ansicht „Fotos“ sortiert die Bilder in zeitlicher Abfolge ein. Die Sortierung erfolgt nach Jahren, Sammlungen und Momenten und wird von der Anwendung selbständig vorgenommen. Fotos analysiert dafür Metadaten der Bilder wie Zeitpunkt und Ort der Aufnahme. In Alben können Sie eigene Sammlungen Ihrer Bilder anlegen und diese zum Beispiel als Fotofreigabe über iCloud bereitstellen.

Technisch ist Fotos noch nicht so ausgereift wie iPhoto. Apple liefert „fehlende“ Funktionen in weiteren Updates nach. Dazu werden Erweiterungen gehören, die für OS X El Capitan versprochen sind. 

Vier Ansichten

Die Ansicht „Fotos“ zeigt Ihre Bilder in zeitlicher Abfolge. Die Schaltfläche „Freigegeben“ stellt die Bilder dar, die über iCloud freigegeben sind. „Alben“ sind von Ihnen angelegte Sammlungen, während im Bereich „Projekte“ bestellbare Abzüge oder Drucksachen erstellt werden.

  • Vorschau-Größe: Dieser Schieber lässt Sie die Größe der Vorschau-Bilder anpassen.
  • Neues hinzufügen: Die Schaltfläche mit dem Plus-Zeichen dient zur Anlage eines neuen Albums oder einer neuen Bestellung von Abzügen als Auftrag.
  • Bereitstellen: Ausgewählte Bilder lassen sich an andere Apps übergeben oder zum Beispiel als Freigabe veröffentlichen.
  • Alte Ansicht: Wenn Ihnen die Ansicht von Fotos nicht gefällt, dann können Sie sich die „alte“ Seitenleiste von iPhoto zurückholen. Wählen Sie aus dem Menü Darstellung den Eintrag „Seitenleiste einblenden“ [cmd]+[alt]+[s] für eine Seitenleiste am linken Rand bei Fotos.

Diashow erstellen

Diashows von ausgewählten Bildern, die Sie mit Befehl „Diashow erstellen“ (Menü „Ablage“) anlegen, werden als Projekt gespeichert und können sogar als Video exportiert werden. Wenn Sie ein Bild bearbeiten, verwandelte sich die App in eine Art Dunkelkammer mit schwarzen Hintergrund.

Workshop: So organisieren Sie Ihre Fotos

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Da freu ich mich schon drauf!
"Fotos" funktioniert jetzt schon um einiges besser als iPhoto. Die Bilder werden schneller in voller Auflösung angezeigt und auch das Scollen funktioniert ruckelfrei... ich bin gespannt, wie's dann letztendlich ist!

Leider unverständlich warum das Programm die Fotos nicht in zeitlicher Reihenfolge importieren kann. Jedesmal sind die Fotos total durcheinander gewürfelt.

Bei der neuen Foto_App, die ja an IOS stark angelehnt ist, vermisse ich, dass die Diashow nicht zufälig wiedergegeben werden kann. Vielleich habe ich die Einstellung auch noch nicht gefunden.

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