Ganz offiziell

Google: „Ja, wir scannen deine E-Mails!“

„Unsere automatisierten Systeme analysieren Ihre Inhalte (inklusive E-Mails), um Ihnen personalisierte, relevante Leistungen wie angepasste Suchergebnisse, bedarfsgerechte Werbung, Spam- und Malware-Erkennung zu bieten“, liest sich in Googles gestern aktualisierten, allgemeinen Geschäftsbedingungen.

Von   Uhr

Das Logo für Googles E-Mail-Dienst „Gmail“ ist zwar ein Briefumschlag, doch die Metapher ist unstimmig. Wie seit langen Jahren bekannt ist, sind unverschlüsselte E-Mails eher Postkarten vergleichlich, die ohne Schutzumschlag den ganzen Transportweg über offen zu lesen sind. Google machen jetzt klipp und klar öffentlich, was bei ihnen „im Dienste des Kunden“ auch mit E-Mails passiert.

Von der Redaktion empfohlener Inhalt

An dieser Stelle findest du einen externen Inhalt von YouTube, der den Artikel ergänzt. Du kannst ihn dir mit einem Klick anzeigen lassen und wieder ausblenden.

Microsoft machte sich den Sachverhalt schon vor einiger Zeit zunutze für seine vergleichende Outlook-Werbung „Scroogled!“. Anders als Google gehe Microsoft nämlich nicht durch die E-Mails seiner Anwender, um ihnen Werbung zu verkaufen. Apples schnell zu erklickende „Privacy Policy“ vom 1. März 2014 weist die Möglichkeit aus, sich personalisierter Werbung zu verwehren und sagt zum Umgang mit den Inhalten von E-Mails seiner Anwender nichts explizit aus.

Dass Google sich zu dem Schritt entschlossen hat, die Karten derart auf den Tisch zu legen, führt John Ribeiro für PCWorld auf eine in Kalifornien angestrengte Sammelklage zurück. Amtsrichterin Lucy Koh, die derzeit den Vorsitz im Fall Apple gegen Samsung hat, befand nämlich, Googles Geschäftsbedingungen wiesen die Anwender nicht explizit darauf hin, dass ihre E-Mails „abgefangen“ würden, um Werbung zu optimieren. 

Mehr zu diesen Themen:

Diskutiere mit!

Hier kannst du den Artikel "Google: „Ja, wir scannen deine E-Mails!“" kommentieren. Melde dich einfach mit deinem maclife.de-Account an oder fülle die unten stehenden Felder aus.

Und? Sollen sie doch. Wenn man die Mails nicht auch bei der NSA haben will sind Apple und Microsoft keinen Deut besser. Außerdem nutzt Google die Daten auch für Google now, man hat also sogar etwas davon.

Und Microsoft sollte am besten mal die klappe halten. Die kamen schon wegen mehr illegaler Verletzungen der Privatsphäre ins Gespräch als Google. Sie behalten sich sogar das Recht vor, die E Mails der Kunden jederzeit zu lesen, wenn sie befürchten, dass Firmen Geheimnisse von MS ausgeplaudert wurden.

Sicher sind die E-Mails bei keinem der drei. Der einzige Unterschied bei Google: sie nutzen dies zum eigenen Vorteil und zum Vorteil der Nutzers.

Ich weiß nicht, was so schlimm daran sein soll, dass Daten für Werbung genutzt werden. Nur weil ms und Apple das nicht tun (mutmaßlich) sind sie besser? Die können die Mails genau so lesen wie Google. Sie machen es nur nicht auf die Weise wie Google.

Arbeitest du für Google ?

Es ist schon seltsam. Es ist nicht allzu lange her, da gingen Menschen auf die Strasse um Ihre Bürgerechte mit ihrem Leben zu verteidigen (Privatsphäre eingeschlossen). Es sind noch keine 25 Jahre her, da haben die Menschen in Deutschland (Ost) die Stasi zum Teufel gejagt, weil sie die überbordende Schnüffelei nicht mehr ertragen konnten. Und heute erklären irgendwelche Schnösel einfach - ist mir doch egal wer sich meiner Privatsphäre bedient und darin schnüffelt.

Wer nicht will, dass zukünftig der Pizzaservice die Krankenakte und die Versicherungsunterlagen des Kunden einsehen kann, damit er die richtige Pizza liefern und gleichzeitig noch das eine oder andere Angebot platzieren kann, sollte heute sehr wohl darauf achten, wer bekommt welche Daten und sich gegen diesen Missbrauch wehren. Es gibt auch andere Dienste, die Email anbieten und nicht zwangsläufig schnüffeln.

Zufällig gehe ich persönlich nach wie vor auf die Straße, wenn es darum geht, dass der Staat sich gegen meinen Willen meine Daten besorgt.

Etwas anderes ist es aber, wenn ich einem spezifischen Unternehmen meine Daten überlasse, in diesem Fall Google. Dann sind diese Daten dort und bleiben auch dort. Sollte zumindest so sein, aber die US-Regierung sieht das ja leider anders.

Es sind nicht die Daten, die das Problem darstellen. Es ist der Umgang damit. Ich gebe Google gerne meine Daten, sie geben mir auch etwas dafür. Aber dafür will ich auch, dass meine Daten so sicher wie möglich sind & kein anderer Zugriff darauf hat. Leider wird dies nicht möglich sein, solange sich Regierungen das Recht vorbehalten, diese Daten nach Belieben abzugreifen. Und das finde ich falsch und dagegen Protestiere ich auch.

Aber auf die Möglichkeiten der modernen Technik generell verzichten? Warum sollte ich? Damit Computer intelligent sind muss man ihnen auch Wissen vermitteln. Persönliche Assistenten werden intelligenter, je mehr Daten sie erhalten. Google ist im Grunde ein riesiger persönlicher Assistent, dessen Dienste besser werden, je mehr Daten ich zur Verfügung stelle. Und diese Daten gebe ich freiwillig und bewusst, damit habe ich kein Problem.

Apple liest ja ebenfalls mit, siehe deren Nutzungsbedingungen.

@Gast 12:43 Uhr
Meinst DU, im nicht Digitalen Leben ist es anders? Na dann glaube das einmal. Schon wenn Du mit deiner Karte an der Kasse bezahlst, hat man deine Daten. Überall wo Du Verträge abschliesst, hat man deine Daten. Was man damit macht wissen wir ja, SO ALLES OK BEI DIR?

Stasi hoch zwei!!! ..... und die Menschen kümmert das nicht wirklich .... Wo führt das wohl alles noch hin?

Nun ja, letztendlich sind das nur Mutmassungen was die anderen tun. Aber alles sind Ami-Buden so ist das!

Stimme Dir zu. Ich habe von Skype über Yahoo und WhatsApp alle Dienste von US Firmen gekappt. Nur der iCloud Account ist noch online, weil das eben meine Apple ID ist und eine Umstellung schwer zu machen.
Syncronisiert wird nichts mehr über Apple und die Mails betreffen sowieso nur den iTunes Store, wenn überhaupt.

Generell bin ich nicht mehr bereit mich von Google und Co. als Werbeaffe behandeln zu lassen und NSA und Co.
als potentieller Terrorist.

Ja, und ich gehöre nicht (mehr) zu deren Verein!

Echt traurig, dass es immer noch Leute gibt, denen das egal ist, was Google über sie sammelt. Da sollte man meinen, dass die Schulbildung und politische Aufklärung in Deutschland ausreichend sind, um den Vorteil von Persönlichkeitsrechten und Demokratie wertschätzen zu können - gerade bei unserer Vergangenheit (Nationalsozialismus, DDR). Aber irgendso ein Honk ist immer dabei, der sagt: "Ist mir doch egal. Sollen kommerzielle Unternehmen ruhig alles über mich wissen...egal wem sie das verkaufen und egal, wie irgendwann und irgendwo einmal mit diesen Informationen umgegangen wird." Armselige Mitläufer....

Was hat politische Aufklärung damit zu tun, wenn mein seine Daten bewusst einem spezifischen Unternehmen zur Verfügung stellt, und niemandem sonst?

Google verkauft keine Daten, sie werten diese selber aus. Theoretisch bleiben alle Daten, die man Google gibt, auch auf den Google Servern. Praktisch wird dies von Geheimdiensten natürlich umgangen, aber was kann Google dafür?

Geh auf die Straße und demonstriere und geh wählen. Aber mit dem Boykott moderner Technik erreicht man garnichts. Das Problem muss an der Wurzel gepackt werden, und die Wurzel sind Informationsgeile Regierungen.

Gegen die wachsenden Datenmengen wird man nichts machen können, und das ist auch nicht schlimm, denn Big Data hat viele Vorteile. Wir müssen unseren Volksvertretern nur endlich den richtigen Umgang damit beibringen.

Leute wie die Kommentatoren hier, die einfach alle Dienste boykottieren und dann denken "so, ich habe genug getan" spielen dem Staat mit ihrem Nichts tun doch genau in die Hände.

Nur mal ein Szenario: zwei Anbieter von Diensten (sagen wir nur als Beispiel Google und Facebook) sammeln Daten über deine Gewohnheiten, Deine Vorlieben und Hobbys, Deine Einkäufe, Deinen Gesundheitszustand, Deinen Bewegungsdaten, Deine Surfgewohnheiten, usw. usf. Alles Daten die Du "freiwillig" gibst in dem Du die Systeme mit Daten fütterst. Die Daten gehen an eine Versicherung (sagen wir auch nur als Beispiel die Allianz) und an Deine Bank. Die führen die Daten zusammen und als Ergebnis kommt heraus, das Deine Risikoindikatoren steigen, die Policen werden teurer oder die Versicherung kündigt Dir. Kredite werden teurer oder werden Dir versagt. Der neue Arbeitgeber bei dem Du Dich beworben hast, bekommt die Daten und findet, dass Du für den Job nicht der Richtige bist, nur weil Du mal was gepostet hast, was ihm nicht gefällt oder Vorlieben hast, die Dich disqualifizieren. Dein neuer Job ist flöten.

Das Spiel kann man sicherlich unendlich weiterführen. Du sagst, die machen das nicht, das ist nicht die Realität. Woher willst Du das wissen. Zum Teil ist das schon Realität. Ich spreche aus Erfahrung (zumindest, was die Arbeitgeber angeht). Für Google und Konsortien bist Du kein Kunde, sondern die Ware. Die machen Millionen und Milliarden Umsätze mit solchen unbedarften Menschen wie Dir.

Stell dir vor, Du postest mal was Schlaues und Du bekommst eine Stelle, die Du sonst nicht erhalten hättest! Aber sowas gibt's ja nicht...

wir americanisieren immer mehr,den meisten fehlt jegliches Bewußtsein,wo alles anfängt und aufhört....
dann hört man: machen ja sowieso alle,da kann man nix machen,ich hab nix zu verbergen.wird man ja wohl noch sagen dürfen,sag ich da nur;-)

'
Man könnte zu andere Mailanbietern wechseln zB. zu posteo . de


- oder den ökologisch nachhaltigen Mailservice von MacLife nutzen :)

Wenn Dummheit wehtun würde, Du würdest nur noch brüllen.

Die Kommentare für diesen Artikel sind geschlossen.