Besser spät als nie

Deutsche Übersetzung der Jobs-Biographie: Übersetzer-Verband übt Kritik

Gut drei Monate ist sie schon auf dem Markt und wurde bereits von einem Millionen-Publikum verschlungen: Die Rede ist von „Steve Jobs: Die autorisierte Biografie“. Obwohl die deutsche Version den gleichen Inhalt wie das englischsprachige Original bietet, kommt die Übersetzung beim Online-Händler Amazon deutlich schlechter weg. Der Grund: Die mangelhafte Übersetzung. Auch der Bundesverband der Dolmetscher und Übersetzer (BDÜ) übt Kritik.

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Dabei sind die Fehler, die der BDÜ in seiner Pressemitteilung hervorhebt, keineswegs kleinlich. So finden sich in der Biografie kuriose Sätze wie „Für Steve Jobs beginnt der Aufstieg zum strahlenden Olymp der Erfinder mit dem Bericht über zwei Elternpaare und die Kindheit in einem Tal, das gerade lernte, wie man Silikon in Gold verwandelt“.

Auch sogenannte „falsche Freunde“ – ein Wort, das in mehreren Sprachen in gleicher oder ähnlicher Form auftritt, jedoch in den einzelnen Sprachen Unterschiedliches bedeutet – enthält „Steve Jobs“ zur Genüge. Der BDÜ hebt beispielsweise die Übersetzung des englischen silicon hervor. Während man das Halbmetall hierzulande mit Silizium (oder Silicium) beschreibt, lautet die Übersetzung durchweg „Silikon“ – ein Kunststoff, aus dem unter anderem Brustimplantate hergestellt werden.

Verursacht wird das Sprachkuddelmuddel laut Alexander Heyne, Pressesprecher des BDÜ, unter anderem durch das Aufteilen der Übersetzungsarbeit. „Übersetzen ist weit mehr als der Wortaustausch von einer Sprache in die andere. Ein professioneller Übersetzer kennt sich im Thema aus und steigt entsprechend tief in den Inhalt des Werks ein. Weil Übersetzungen immer persönlich geprägt sind, muss ein einheitlicher Stil bei Teamarbeiten durch ein nachfolgendes Lektorat und Korrektorat gesichert werden.“

Wer das Werk noch nicht sein eigen nennt, kann sich freuen. Denn in der zweiten Auflage sollen einige der schlimmsten Schnitzer inzwischen beseitigt worden sein.

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Im Buch "Microserfs" oder "Microsklaven" war in der deutschen Version von interaktive Jungfrauen die Rede. Im Original ging es um "Virgin Interactive", eine Softwarefirma. Der Unterschied zwischen "Sillikinn" und "Silikone" wird da auch erklärt :)

Naja, dann holen wir uns halt das Update. Aber schon peinlich, was sich der Verlag da leistet. Ist aber wohl dem Zeitdruck geschuldet.

"Silikon" = "silicone" ist in manchen Frauen drin.

"Silizium" = "silicon" ist in allen Computern drin.

Ganz einfach, oder? Ein "e" am Wortende macht den Unterschied! Dieser Übersetzungsfehler ist sowas von verbreitet und zeigt nur, dass die betreffenden Übersetzer Silikon im Hirn haben (genau wie die Apple-Hasser hier, deren primitive Posts eigentlich von Maclife wegmoderiert werden sollten!).

Du tust mir sehr sehr leid und Du hast mein echtes Mitgefühl! Tiefer als Du kann ein Mensch nicht mehr sinken. Und weil ich heute Morgen gute Laune habe, empfehle ich Dir dringend Dich mit Deinen Minderwertigkeitskomplexen noch heute bei einem Psychiater oder Psychotherapeuten zu melden. Wenn Du immer schön brav Deine Pillen schluckst, wirst Du schon in wenigen Jahren ein besserer Mensch werden. Es kommen also irgendwann bessere Zeiten auf Dich zu. Nur Mut, das wird schon!

Ich hoffe ja MacLife löscht jetzt endlich euren Mist wenn sie wach sind. Also besonders alt (reif) dürftet ihr nicht sein.

Zu den Beiträgen, die hier ab 02:30 verfasst wurden:
Es ist erhellend zu lesen, welch unnützen Wortschwall so leidige Mitbewohner dieses Planeten nach Mitternacht von sich geben. Dies wirft die Frage auf, warum sich derartiger Pöbel zu nachtschlafender Zeit überhaupt in hiesigen Foren herumtreibt. Demagogie? Anscheinend.
Immerhin durchweg besser als marodierend durch die Straßen zu ziehen.
Gleichwohl wünsche ich mir hier eine wesentlich bessere Moderation seitens Maclife, so dass wir -also die an Nachrichten interessierten- nicht von derartigen, äh, Mitmenschen behelligt werden.

selbst schuld wer sich das auf deutsch kauft

Es gibt wohl noch Leute die nicht perfekt Englisch sprechen können und ein Buch in der
deutschen Sprache lesen möchten.

Nee, schon klar, "Gast 10:41". Du liest natürlich sämtliche Bücher in ihrer Originalversion, nicht wahr? Es soll aber auch Menschen geben (vermehrt in Deutschland), die besser Deutsch als Englisch, Französisch, Spanisch... sprechen & schreiben. Für jene spricht doch wohl grundsätzlich rein gar nichts dagegen, ein Buch (zumal es ein Sachbuch ist und die sprachliche Schönheit zunächst einmal nicht im Vordergrund des Interesses steht) in einer übersetzten Fassung zu lesen. Da kann man vom Verlag sehr wohl erwarten, dass die Übersetzung sorgfältig erfolgt (wenngleich man natürlich nicht erwarten kann, dass sie zeitlich mit der Originalfassung auf den Markt kommt, aber das verlangt ja auch niemand - außer der Verlag selbst).

so zum späten Frühstück liest sich dieser Fred hier ja wieder wunderbar wie die Kinderseite in der Zeitung...

Habe das Buch auf Dt geschenkt bekommen. Und neben haarsträubenden Satzbau- und Grammatikfehlern (Lektorat fiel wohl flach?) hatten die Übersetzer auch sonst wenig Ahnung von der Sprache. Schönes Beispiel: Was sind "organische" Fruchtsäfte? "Organic" ist viel simpler mit "Bio-" zu übersetzen. ;-)

Es ist sehr wahrscheinlich, dass die Übersetzung ins Deutsche nicht von deutschen Muttersprachen sondern wohl von amerikanischen Germanisten/Interpertern gemacht wurde. Beim Lesen fällt das sofort auf. Grammatikalisch gibt es zwar wenig auszusetzen, denn man versteht die Sätze ja, aber manche typisch englische Satzstellung kann man auch im deutschen Text wieder finden. Man kann das zwar so übersetzten, doch ein Lektor würde solche Sätze umstellen und dem deutschen Sprachstil anpassen.

Mal eine offene Frage an die MacLife Redaktion: Ich kann mich an einer Zeit erinnern, da Kmomentare nicht direkt veröffentlicht und erst durch einen Moderator geprüft werden mussten. Wäre es nicht an der Zeit zu socleh alten Tugenden zurückzufinden, damit man sich als geneigter Leser von Kommentaren nicht ständig durch einen Haufen von geistiger Diarrhoe kämpfen muss? Ausserdem gehen einige Beiträge hier auch deutlich zu weit in Hinblick auf persönliche Agriffe und Intoleranz. Ich denke nicht dass diese dem Ansehen von MacLife wirglich zuträglich ist.

Naja es würde schon reichen wenn die Maclife Redakteure Artikel zu gewissen Themen sachlicher und weniger reißerisch verfassen würde.

Würde bestimmt einen Großteil der Trolle vertreiben.
Bezieht sich jetzt weniger auf diesen Artikel, sondern auf jene in denen Konkurrenzsysteme behandelt werden...

ja, wirklich peinlich, diese Schlampereien in der Übersetzung. Immer wieder ist auch von "board" im Sinne von Vorstand, Aufsichtsrat oder einem ähnlichen Gremium zu lesen.

Moin,

mir hat das Buch - trotz einiger Übersetzungsfehler - gut gefallen. Als Funkamateur habe ich mich natürlich über die Übersetzung des Firmennamens von "Heathit" als "Heath" köstlich amüsiert. Aber okay, die Übersetzer können natürlich nicht alles wissen. Also, falls die Übersetzer das hier lesen: bitte "Heathkit" anstatt "Heath" verwenden!

Ansonsten kann ich nur wiederholten: Mir hat das Buch gut gefallen. Da ich eine elektronische Version aus dem iTunes-Store habe, würde ich mich natürlich auch über ein kostenloses Update (das ist ja wohl laut Gerüchten beim Walter Isaacson in der Mache...) freuen. Mal sehen, ob's klappt...

Leute - immer schön locker bleiben, ist doch (fast) alles nur ein Hobby bzw. Fun, grins...
73, DL5KUA

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