Blogging 2.0: Interviews aus der Blogosphäre

Blogger Robert Basic

"Bloggen lässt mich nicht los"

Robert Basic ist einer der bekanntesten Blogger Deutschlands und hat mit seinem Blog Basic Thinking sogar Geld verdient – nicht nur durch den spektakulären Verkauf via eBay 2009. Zwar benutzt er keinen Mac, doch seine Erfahrungen und Tipps zum Blogging 2.0 helfen auch Mac-Bloggern.

Mac Life: Seit wann bloggst Du und warum?

Robert Basic: Ich blogge seit 2003 und mich hat einerseits die Einfachheit fasziniert wie auch die Möglichkeiten, deine eigenen Gedanken mit anderen in Ruhe auszutauschen.

ML: Warum auf einer eigenen Seite, also nicht bei einem Bloganbieter und warum mit der von Dir verwendeten Weblog Publishing Software Wordpress?

RB: Auf meinem Blog habe ich völlige thematische und gestalterische Handlungsfreiheiten, die mir persönlich sehr wichtig sind. Wordpress bietet eine stete Weiterentwicklung, zahlreiche Plugins und Templates und eine rege Community.

ML: Wieviele Leser erreichst Du, was kostet Dich Dein Blog an Zeit und Geld, wieviel bringt Dir das Blog an Geld, Anerkennung, Zufriedenheit?

RB: Mit meinem Ex-Blog Basic Thinking hatte ich täglich bis zu rund 20.000 Leser erreicht (RSS und Direktleser). Dabei hatte ich rund 3-4 Stunden täglich mit dem Bloggen, Beantworten von Kommentaren und dem Leser anderer Blogs verbracht. Außer Zeit hat es an sich nicht viel gekostet, wenn man die Hostingkosten außen vor läßt. Im Gegenzug habe ich den spannenden Austausch genossen, zahlreiche Bekanntschaften gemacht, aus manchen davon sind echte Freundschaften geworden. Auf meinem heutigen Blog „written in basic” (robertbasic.de) geht es wesentlich beschaulicher und gemütlicher zu. Dennoch hat mich die Faszination Bloggen nicht losgelassen.

ML: Erleichtert Dir ein Mac oder iPhone das Blogging? Welche Software setzt Du dazu ein?

RB: Ich verwende statt dem Mac/iPhone ein Netbook, wenn ich unterwegs bin. Ein unverzichtbarer Begleiter, vor allen Dingen in Kombination mit einem UMTS-Stick. Die wichtigste Software neben dem Browser war und ist ein simples Grafikprogramm (irfan view) und ein Screenshot-Programm (snagit). Das benötige ich zum Einbetten von Grafiken, die ich nicht direkt auf mein Blog hochlade, sondern via photobucket.com einbette.

ML: Verändert sich das Blogging durch Twitter und Posterous?

RB: Im Großen und Ganzen hat Microblogging kurze Beiträge und primär Linkverweise aus Blogs auf Seiten wie Twitter.com verlagert. Durch das Aufkommen schnellerer Blog-Tools wie Posterous entstehen immer mehr hybride Blogs, die Postings häufig über Twitter referenzieren und dort ihre Leser gewinnen statt wie früher über Google und Verweise von anderen Blogs.

ML: Welchen Tipp hast Du für Blog-Beginner?

RB: Ich würde entspannt anfangen, ohne einen starren Fahrplan. Und mir überlegen, welche Themen mir am meisten Herzen liegen und diese angehen. Man durchläuft eine typische Lernphase, die einem später hilft, spannende Themen zu entdecken und aufzubereiten, auf Leserinteressen besser einzugehen, interessanter zu schreiben, aber auch schneller zu Bloggen. Ganz wichtig ist der Blick nach außen: Welche anderen Blogger schreiben über meine Themen, welche Gedanken davon kann ich aufnehmen, erweitern, verfeinern, weiter führen? So baut man sich mit der Zeit ein Netzwerk an befreundeten Bloggern und Lesern auf. Über die Wochen und Monate wird damit ein sich verändernder Fluss an Informationen entstehen, ein dem Blog sehr eigenes und wieder erkennbares Muster, wenn man immer wieder auf die Blogger und Leserkommentare eingeht.

ML: Vielen Dank und weiterhin viel Spaß beim Bloggen.

Das Interview führte Ralf Bindel

Robert Basic

Robert Basic aus Usingen bloggt unter www.robertbasic.de

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