Beruf mit höchstem Vergnügen

Schreibblockaden und Staubsauger

Der eigentliche Vorgang des Schreibens ändert sich also durch den Computer nicht. Wie arbeitet bzw. schreibt Frank Schulz? Gehört er zu jenen Autoren, die flott durchschreiben oder entstehen eher einzelne Passagen oder Textfragmente, die irgendwann zu einem Ganzen werden? „Ich versuche, vor dem Schreiben immer ein Konzept oder einen Plot zu erarbeiten, daran halte ich mich dann. Ich bewahre aber auch Textteile auf, um sie später verwenden zu können.“ Stellt sich die Frage, ob er eine spezielle Umgebung braucht, um schreiben zu können.

„Ja, die brauche ich! Ich brauche zum Schreiben absolute Ruhe. Wenn es gut läuft, bin ich dann in einer Verfassung wie ein Panzerknacker kurz vor Entschlüsselung der Kombination, voll konzentriert. Und plötzlich beginnt in der Wohnung über einem jemand auf einem Holzfußboden Staub zu saugen … Also habe ich mir eine extra Wohnung nur zum Schreiben angemietet, unter dem Dach, damit mir keiner auf dem Kopf herumtrampeln kann. Das habe ich bei der Arbeit an meinem derzeitigen Buch wieder so gehandhabt. Die Wohnung ist nur mit wenigen Arbeitsmöbeln ausgestattet.“

Der Schriftsteller Frank Schulz geht also wie Millionen anderer Arbeitnehmer sozusagen täglich in sein Büro. Pflegt der Autor dort einen speziellen Arbeitsrhythmus? „Ich fange zwischen acht und zehn Uhr mit der Arbeit an, schreibe dann konzentriert bis mittags, bevor ich eine längere Mittagspause mache. Zwischen 15 und 16 Uhr gehe ich dann an die zweite Halbzeit bis zum Abend. Das halte ich seit ein paar Jahren ein. Schreiben ist eben Arbeit, ich muss überlegen, muss mich hineinversetzen, das geht nicht mal eben Zwischendurch. Und mit einem Laptop im Café schon gar nicht.“

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