Kostensenkung

Apple-Zulieferer Foxconn stellt Roboter-Armee ein

Die kommenden iPhones werden in Zukunft mit deutlich weniger „menschlichen“ Arbeitern hergestellt werden. Denn Apple-Fabrikant Foxconn soll sein Volumen an benötigten Mitarbeitern mehr als halbiert haben. Statt bisher 110.000 Mitarbeitern, werden für die nächste „Saison“ nur noch 50.000 Personen benötigt. Die übrige Arbeitsleistung wird von Robotern übernommen.

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Natürlich ist diese Meldung Wasser auf die Mühlen der Feinde des technologischen Fortschritts, die schon immer wussten, dass Roboter die Menschheit ersetzen werden. Außerdem muss sie wie ein Musterbeispiel für technokratisches Handeln wirken.

Ersetzt Foxconn 60.000 Menschen durch Roboter?

Letztlich geht es darum, den Menschen dorthin zu bringen, Roboter zu entwickeln, die ihm die Arbeit abnehmen, anstatt ihn selbst am Fließband schuften zu lassen. Ein Teil dieser Rechnung wird jetzt offenbar in großem Stil durch den Apple-Hersteller Foxconn umgesetzt. Das Unternehmen ersetzt Medienberichten zufolge einen Großteil seiner saisonalen Arbeitskräfte durch Roboter. Es entsteht kein unmittelbarer Schaden, da das Gros der Foxconn-Mitarbeiter sowieso aus Leiharbeitern besteht. Diese werden entsprechend nicht gekündigt, sondern in der anstehenden Saison werden nur eben deutlich weniger Stellen ausgeschrieben.

Arbeitskosten bei iPhone-Produktion reduzieren

Laut einem Regierungskorrespondenten aus Kunshan soll das Unternehmen Gefallen daran gefunden haben, seine Arbeitskosten zu senken. Statt zuletzt 110.000 Mitarbeiter am Standort zu beschäftigen, kommen nur noch 50.000 zum Einsatz - Robotern sei Dank.

Mitarbeiter sollen andere Aufgaben erhalten

Doch Foxconn wehrt sich gegen die einseitigen Berichte. Gegenüber der BBC erklärte ein Firmensprecher des iPhone-Fabrikanten, dass die Maschinen lediglich dazu eingesetzt werden, um repetitive Arbeiten auszuführen. Die Mitarbeiter, die zuvor am Fließband diese Aufgaben übernahmen, sollen andere Aufgaben beispielsweise im Bereich von Forschung und Entwicklung übernehmen. In jedem Fall wissen Kunden Apples nun, dass bei der Fertigung der kommenden iPhone-Generationen mehr und mehr Roboter wie „Liam“ zum Einsatz kommen.

Zukunftsmusik?

Doch die aktuellen Berichte beziehen sich nicht ausschließlich auf Apple, Foxconn oder die iPhone-Produktion. Seit 2014 sollen an einem zentralen Technologie-Standort in Dongguan in der Provinz Guangdong mehr als 500 Firmen mehr als 4,2 Milliarden Yuan (ca. 580 Millionen Euro) in Roboter investiert haben, um Arbeitskräfte zu ersetzen.

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Es ist immer begrüßenswert, wenn Menschen mechanisierbare Aufgaben nicht durchführen müssen.
ABER: Die resultierenden Möglichkeiten werden nie umgesetzt. Das gesparte Geld kommt wenigen zugute. Nie allen.
Was ließe sich machen? Mehr freie Zeit für den letztendlich alle; mehr Bildung. Wird das umgesetzt? Ich bezweifle es. Denn, egal in welchem Land, der einzelne -der Arbeit hat- muss immer noch mind. 8 Std./Tag arbeiten. Wenn das denn reicht für den Lebensunterhalt.
Vielleicht sollten Maschinen und Roboter ebenfalls mit Sozialabgaben belegt werden.

Eure Überschriften sind manchmal echt nicht zu übertreffen,
Schön das es jetzt auch schon redaktionsprogramme gibt die Journalisten überflüssig macht, und Artikel eigenständig erstellen kann.
Freue mich schon auf den ersten Kommentar eines solchen "Journalisten-Roboter":
REDAKTEURE AGESCHAFFT, Roboter sei Dank.

Wie gefällt euc das?

@Gogo: Wenn die Feststellung zuträfe, hätte ich keine Probleme damit. In der Welt geht es um Anpassung. Man kann sich ständig beschweren, oder aber sich immer wieder neu erfinden.

Anpassung ist immer gut, weil nichts ist so besrändig wie der Wechsel, aber erzähl das mal den 60.000 chinesischen Arbeitern.
Ich möchte nicht wissen wie groß der Aufschrei der Presse wäre wenn euer Verlag auf einen Schlag alle Redakteure entlassen würde, ich halte auch deine Aussage dass du kein Problem hättest wenn du vor die Tür gesetzt wirst.
Darum finde ich eure Überschrift zynisch

@Gogo: Die Überschrift ist auch zynisch, da hast Du Recht.

Nur ansonsten muss ich dich enttäuschen. Ich bin kein Mitarbeiter des Verlags und kann nicht "entlassen" werden im klassischen Sinn. Ich bin Freiberufler. Ich bin deshalb Flexibilität gewohnt. Ich arbeite auch nicht nur für diesen Verlag, denn das wäre Scheinselbständigkeit und ist nicht erlaubt. Wir "Freelancer" sind ständig auf der Suche nach Kunden. Dieses Konzept der Selbständigkeit ist meiner Meinung nach "die Zukunft" des Arbeitsmarktes. Aber man wird von kleinauf auf ein anderes Konzept erzogen, weshalb viele Leute Angst haben vor der eigenen Entscheidung, und lieber angestellt sein wollen. Nur je schneller sich unsere Welt verändert, desto anpassungsfähiger müssen wir werden. Die 60.000 Mitarbeiter in China sind ein Tropfen auf den heißen Stein, das Land hat ganz andere Probleme, bei so großer Bevölkerung. In Europa haben wir teils 30 und mehr Prozent Jugendarbeitslosigkeit, ich denke das könnte in China noch viel dramatischer sein. Nur wir wissen davon nichts. Am Ende müssen wir unser Konzept von Arbeit überdenken. Denn entweder ist genug für alle da, dann muss sie anders verteilt werden. Oder es ist nicht genug für alle da, dann muss man dafür sorgen, dass trotzdem alle zufrieden leben können, vielleicht mit dem Konzept des Grundeinkommens. Da wird sich noch viel tun müssen.

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