Ungleichbehandlung

Ist der Mac nur noch ein Stiefkind Apples? Wird das iPhone bevorzugt?

Einzig auf Basis der Verkaufszahlen konnte man in der letzten Dekade erkennen, dass das iPhone dem Mac den Rang abläuft. Ist also der Computer, mit dem bei Apple alles begann, nur noch ein Stiefkind, das nicht mehr dieselbe Aufmerksamkeit genießt? Gehört der Mac renoviert? Und gab es zuletzt zu wenig Innovationen?

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Zunächst muss man sagen: Das iPhone und genauso das iPad sind ebenfalls Computer. Doch der Computer für die Hosentasche, das Apple-Smartphone, scheint dem Mac den Rang abgelaufen zu haben.

iPhone fährt meiste Gewinne ein

Zwar noch nicht im Jahr seiner Einführung (2007) aber im Laufe der Zeit, nachdem klar wurde, wo die Reise hingeht, wurde aus dem iPhone Apples „liebstes Kind“. Womöglich hätte das Unternehmen aus Cupertino zur Einführung des Geräts selbst nicht mit dem Erfolg gerechnet. Doch da er einmal da war, musste man sich ihm anpassen.

Die Innovationen im Bereich des Mac scheinen auf den ersten Blick mit dem zunehmenden Erfolg des iPhone abgenommen zu haben. Aber kann man das ohne weiteres behaupten?

Einfluss auf Software

Das neue macOS Sierra zeigt jüngst erneut, indem es Funktionen wie Bild-in-Bild oder Siri integriert, die von iOS portiert wurden, dass selbst im Bereich der Software der Mac sich am iPhone und iPad orientiert. Schon mit OS X El Capitan und vorher Yosemite gab es Funktionen wie Split View oder den Vollbild-Modus, die maßgeblich durch iOS beeinflusst sind. Apps lassen sich mit einem Trackpad teilweise genauso bedienen wie am Smartphone oder Tablet.

Mit der Einführung des Magic Trackpad (2010) hat Apple bereits früh den Versuch unternommen, eine Schnittstelle in der Bedienbarkeit zwischen Desktop/Laptop und Touchscreen-Geräten zu entwickeln. Während iOS 10 das größte Update für Apples mobiles OS darstellt, kann man das von macOS Sierra nicht auch behaupten.

Aber ist das für den Mac wirklich schlecht gewesen? Die Bedienung moderner Macs über ein Magic Trackpad 2 wirkt fast so intuitiv, dass man dabei vergessen könnte, dass Apple in seinen Anfängen die Computermaus zu revolutionieren versuchte. Es gibt wenige Leute, die das Trackpad nicht mögen, dafür aber sehr viele, die sich davon anstecken lassen. Wer einmal mit dem Magic Trackpad gearbeitet hat, möchte gerne immer wieder damit arbeiten.

Konzept: 13 Zoll MacBook mit OLED-Touchleiste nebst iPhone 7 Plus
Konzept: 13 Zoll MacBook mit OLED-Touchleiste nebst iPhone 7 Plus (Bild: Martin Hajek)

Mac wieder besser als iPad

In den Anfangsjahren (2010 - 2015) schien das iPad den Trend des iPhone fortzusetzen. Doch dann schien die Neugier der Kunden auf Tablets gesättigt zu sein. Denn im April-Quartal 2015 meldete Apple, dass der Mac dem Unternehmen wieder mehr Umsatz als das iPad bescherte.

Dennoch hat der Hersteller die Innovation beim eigenen Tablet vorangetrieben. Das iPad Pro wurde veröffentlicht, das mit dem Apple Pencil und hochoptimierten Apps sogar in der Lage ist, wesentlich effizienter dieselben oder bessere Arbeiten zu leisten als einige Macs.

Muss Mac von Apple renoviert werden?

Die Verkaufszahlen des Mac zeigen sowieso, dass die Plattform für Käufer interessant ist. Apple war viele Quartale in den letzten Jahren immun gegen einen weltweiten Trend. Während der PC-Markt schrumpfte, wuchsen die Mac-Verkaufszahlen weiter. Erst vor kurzem hieß es aber, dass es jetzt seit einigen Jahren zum ersten Mal wieder anders sein wird. Darüber wird es erst mit der Veröffentlichung der Quartalszahlen Gewissheit geben.

Sollte es aber so kommen, wäre das nur ein weiteres Indiz für die Schwarzmaler, Apple müsste seinen Mac renovieren, damit ihm nicht das gleiche Schicksal blüht wie dem iPad. Stimmt das aber überhaupt? Zuletzt hat Apple 2015 das neue 12-Zoll-MacBook vorgestellt, mit einer Menge Technologie auf kleinstem Raum.

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Zwei Jahre zuvor (2013), präsentierte Apple mit dem Mac Pro einen Desktop-Computer, der sehr viele Veränderungen gegenüber dem Vorgänger aufwies. Wegen seines Designs wird das Gerät „liebevoll“ mit einem Mülleimer verglichen. Nur ein Jahr davor (2012) zeigte Apple ein neues „dünnes“ iMac-Design, das abgesehen von der modernisierten Display-Technologie heute immer noch zur Anwendung kommt. Es wurden Force-Touch-Trackpads an MacBooks eingeführt und Retina-Displays. Scheinbar ist das aber nicht genug, um als echte Veränderung bemerkt zu werden.

Unklar ist, welchen Einfluss vor diesem Hintergrund aktuelle Gerüchte um ein neues MacBook Pro mit OLED-Touchleiste gegenüber der Schwarzmalerei haben. Man wird das Gefühl trotzdem nicht los, dass viele sich wünschen, der Mac möge renoviert werden und Apple möge ihn als Plattform wieder ernster nehmen. Selbst wenn das Unternehmen aus Cupertino ihn womöglich mehr geachtet hat als es den Anschein macht.

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Na klar muss das MacBook Pro mal "renoviert" werden. Wettbewerber schaffen das ja auch mal nebenbei. ;-)

Aber was will man den alles renovieren?, das mit dem OLED finde ich persönlich nicht schlecht.
Zur Zeit habe ich noch eine 27" IMac, (5,1/2 Jahre alt), wenn er mal nicht mehr geht werde ich mir auch nur noch ein Macbook Pro holen, brauchen nicht mehr diesen riesen Schirm.

Ich denke nicht das es ein Stiefkind ist. Es ist doch bei Apple so etwas wie eine Tradition das vorhandene Hardware eher ruhig und wenige Aktualisierungen der inneren Werte bekommt.
Das es vielen wie ein Stiefkind vorkommt hat viel mehr mit der verzerrten Wahrnehmung der Steve Jobs Ära zutun. In der Erinnerung hat Jobs ständig tollste Innovationen gemacht, wenn es mal länger gedauert hat dann lang das nur daran das Jobs mit dem Ergebnis noch nicht zufrieden war. Bei Cook haben die Leute genau das gegenteilige Bild. Keine Innovationen seit er im Amt ist, also kann er auch nicht an etwas neuem, tollem und innovativem arbeite- ergo Stiefkind.

Ich finde übrigens dass das Macbook durchaus innovativ ist, also bin ich auch sehr zuversichtlich das es auch am iMac, den anderen Laptops und dem MacPro gearbeitet wird. Bei MacPro dürfte es aber gerne auch zwischendurch mal was an der Grafikkarte getan werden.

eine schöne Woche

sedl

Bei Apple fehlen mir generell Neuerungen. Der iMac und leider auch das iPhone Design scheinen irgendwo im 2000 stehen geblieben. Sogar Windows Phone ist auf den ersten Blick informativer und logischer zu bedienen. Mein iPhone bietet keinen logischen Desktop, es wimmelt einfach von bunten Icons die ich bestenfalls in Ordnern verstecken kann. Und für jeden Mist muss ich die App öffnen. Das nervt mich am meisten. Warum keine Live Tiles? Wäre das denn so ein Aufwand? Auf der Habenseite sind einfach die vielen Apps, die Windows schlicht fehlen. Im ganzen HiFi und Multimediabereich gibts bei Windows schlicht keine Unterstützung. DAS ist der einzige Grund bei Apple zu bleiben. Ok, mein iMac ist wirklich schnell und hat einen super Klang. Auch die sync Funktionen wie Anrufe annehmen etc. sind nicht nur toll, sondern funktionieren auch.
Trotzdem sollte Apple sich mal über einen Design Modernisierung Gedanken machen und ruhig auch mal einen Blick auf Windows 10 werfen.

Bei Apple wird alles "zurück"-entwickelt, siehe das kastrierte Festplattendienstprogramm. Irgendwann wechsele ich, fehlt nicht mehr viel.

... und viel Spaß dabei

Also mein iMac 2011 macht noch immer seine Arbeit. SSD fehlt, aber ansonsten reicht er noch dicke (gut, bin nicht auf Grafikpower angewiesen). Mein MacBook 2012 wurde mit einer SSD aufgemöbelt und es gibt Zero Grund mir einen neuen zu kaufen. Mein Firmen Notebook ist 3 Jahre alt, kostete 1500€ und macht nun entgültig schlapp. Dürfte ich entscheiden, es würde ein Mac werden, auch mit Windows drauf. Meinetwegen auch mit abgeklebten Apfel und irgendeiner Hülle, die jeglichen Schickimicki Verdacht ausschließt. Innovationen? Das Wort erregt langsam Würgereize in mir. Es wird von Innovationen gequatscht und wenn dann MacOS Neuerungen bringt wird gejammert, dass früher alles besser war. Aus meiner Erfahrung schreien meist Leute nach Innovstionen die nicht annähernd alle Features von MacOS (OSX) ausnutzen. Meist noch im "mentalen Windowsmodus" unter OSX arbeiten. Innovation? Ein rundes, achteckiges Teil?

Gut gebrüllt, Löwe.

Ich finde einfach nur schade, dass es bei Apple solange dauert, bis sie die Hardware updaten, denn ein Mac Pro muss nicht neu erfunden werden, sondern er braucht nur die neusten Prozessoren und eine neue GraKa. Na klar alle 3-4 Jahre sollte man mal am Design feilen, aber man muss Bedenken, dass gerade im Desktop und auch Notebook Bereich Innovationen auch bei den Mitbewerbern fehl am Platz sind. Klar Microsoft war da mit ihrem Surface, aber so richtig durchgesetzt hat sich das auch noch nicht. Die anderen Hersteller bauen doch ziemlich vergleichbare Produkte zu Apple und bei denen wird nie erwartet, dass sie die Sparte mal aufmischen.

Gut geschrieben und angenehme Antwort auf die Pro-Fragen.

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